Paris-Orléans

Paris-Orléans
Paris-Orléans SA.
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN FR0000031684
Gründung 1838
Sitz Paris

Leitung

Mitarbeiter 2.855
(Stand: 31. März 2011)
Bilanzsumme € 8,616 Mrd.
(Stand: 31. März 2011)
Branche Finanzholding
Website www.paris-orleans.com

„Paris-Orléans SA.“ ist die Finanzholding für die englischen und französischen Zweige der Bankiersfamilie Rothschild. Das Bankgeschäft des Unternehmens umfasst die vier Bereiche „Global Financial Advisory“, „Wealth Management and Asset Management“, „Corporate Banking“ und „Merchant Banking“. Daneben geht das Unternehmen auf eigene Rechnung Investments im Bereich „Private-Equity“ ein. Paris-Orléans ist an der Börse Euronext in Paris notiert (ISIN FR0000031684). Ursprünglich war es eine französische Eisenbahngesellschaft.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Anfang als Eisenbahnunternehmen

Das Unternehmen wurde 1838 unter dem Namen Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans (P.O.) gegründet. Es besaß die Rechtsform einer Aktiengesellschaft und war mit einem Startkapital von 40 Millionen Francs ausgestattet. Zudem besaß die Gesellschaft eine von der französischen Regierung verliehene und auf 70 Jahre befristete Konzession, eine Eisenbahnstrecke zwischen den Städten Paris und Orléans zu errichten und zu betreiben.

Mit staatlicher Unterstützung, übernahm die "Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans" am 27. März 1852 mehrere konkurrierende Bahnen. Mit diesen Zusammenschlüssen hatte die "Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans" fast ihre endgültige Ausdehnung erreicht.

Logo der SNCF

1934 fusionierten die P.O. und die Chemin de Fer du Midi zur Chemin de Fer de Paris à Orléans et du Midi (PO-Midi). Um ein effizientes, einheitliches und landesweites Netz unter Staatskontrolle zu schaffen, wurde der Eisenbahnbetrieb der PO-Midi zum 1. Januar 1938 verstaatlicht und in die neu gegründete "Société nationale des chemins de fer français" (SNCF) eingebracht. Nach der Verstaatlichung des Bahnbetriebs, verblieb der "Chemin de Fer de Paris à Orléans et du Midi" aber noch ein umfangreicher Immobilienbesitz.

Mehrheitsübernahme durch die französischen Rothschilds

Logo

Der französische Zweig der Bankiersfamilie Rothschild übernahm nach dem Zweiten Weltkrieg die Mehrheit an der börsennotierten Gesellschaft und wandelte sie in eine Holding für ihre Bank- und Unternehmensbeteiligungen um.

Dazu zählten hauptsächlich die "Banque Rothschild" (Bank), die "SGIM" (Immobiliengesellschaft), die "SIACI" (Versicherungsmakler), die "Francarep" (Erdölgesellschaft) und die "SGDBR" (Weingüter).

Nach der Verstaatlichung der "Banque Rothschild" 1982, nutzten die französischen Rothschilds die nun "Paris-Orléans SA." genannte Gesellschaft als Ausgangsbasis für den Aufbau einer neuen Rothschildbank in Frankreich. Schon im folgenden Jahr gründete Paris-Orléans die "Paris-Orleans Gestion", aus der später die "Rothschild & Cie Banque" hervorging.

Zwischen 1987 und 1994 gab Francarep ihre Erdölaktivitäten schrittweise auf und konzentrierte sich stattdessen zunehmend auf "Private Equity" (Unternehmensbeteiligungen). Zugleich brachte Paris-Orléans seine Beteiligungen an SGIM, SIACI und SGDBR (Heute "Domaines Barons de Rothschild, kurz "DBR") gegen einen erhöhten Kapitalanteil in Francarep ein. 2004 wurde Francarep schließlich ganz von Paris-Orléans übernommen und danach integriert. Seitdem ist Paris-Orléans neben dem Bankgeschäft auch direkt im Bereich des "Private Equity" tätig.

Paris-Orléans heute

Bankgeschäft

Durch die Fusion der Bankaktivitäten des britischen und französischen Zweiges der Familie Rothschild im Januar 2008 wurde die Gesellschaft „Paris Orléans SA.“ zur zentralen Holdinggesellschaft für die Geschäfte der Familie. Das Aktienkapital wird zu 58,64% von der Familie Rothschild kontrolliert (Stand Ende März 2011). Der Rest der Aktien ist über die Börse breit gestreut.

Im Bankbereich werden die Tochtergesellschaften der Paris-Orléans über eine Zwischenholding, der "Rothschilds Continuation Holdings AG" (Zug), beherrscht. An dieser Zwischenholding sind neben Paris-Orléans mit 52,8% der Anteile, drei weitere größere Anteilseigner beteiligt: "Jardine Matheson" mit 20,1%, "Banque Privée Edmond de Rothschild" mit 11,2% und Rabobank mit 7,5% (Stand Ende März 2011). Die wichtigsten Beteiligungen von Rothschilds Continuation Holdings AG sind:

Außerdem hält Rothschilds Continuation Holdings AG noch eine kleine Beteiligung von 8,4% an der Banque Privée Edmond de Rothschild (Stand: Ende März 2011).

Die Bankgruppe hat insgesamt 58 Büros in 45 Ländern auf fünf Kontinenten und beschäftigt 2.855 Angestellte weltweit (Stand: Ende März 2011). Die Gruppe konzentriert sich im Bankgeschäft auf vier Geschäftsfelder:

  • „Global Financial Advisory“: Beratungsdienstleistungen für Fusionen und Übernahmen, sowie für deren Finanzierung;
  • „Wealth Management and Asset Management“: Vermögensverwaltung für private Anleger und Institutionelle Anleger;
  • „Corporate Banking“: Kreditvergabe und Strukturierung von Finanzierungspaketen;
  • „Merchant Banking“: Verwaltung von Private Equity Investments für Dritte.

Private Equity Geschäft

Neben den Bankaktivitäten, hält Paris-Orléans SA im Bereich Private Equity auf eigene Rechnung noch 145 Investments im Gesamtwert von €466 Millionen (Stand Ende März 2011). Dieses Portfolio umfasst neben Anteilen an Private-Equity-Fonds und Mezzanine-Finanzierungen, auch Beteiligungen an börsennotierten und nichtbörsennotierten Unternehmen. Dazu zählen u. a. (Stand Ende März 2011):

  • Harrah's, eines der größten Kasinounternehmen der Welt;
  • SIACI Saint Honore, Paris: Führender französischer Versicherungsmakler;
  • Alexa Einkaufszentrum, Berlin Alexanderplatz: Immobiliengesellschaft;
  • LOOP5 Einkaufszentrum, Weiterstadt (südlich von Frankfurt a. M.): Immobiliengesellschaft.

Weblinks und Quellen

 Commons: Compagnie du Chemin de fer d'Orléans – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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