Paul Seidel

Paul Seidel

Paul Seidel (* 1970 in Florenz) ist ein Mathematiker, der sich vor allem mit symplektischer Geometrie und symplektischer Topologie beschäftigt.

Seidel studierte an der Universität Heidelberg bei Albrecht Dold und nach dem Diplom 1994 an der Universität Oxford bei John Roe und Simon Donaldson, bei dem er 1998 promovierte (Floer Homology and the symplectic isotopy problem). Er war zu Gastaufenthalten am Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn (1998/99), am Institute for Advanced Study (1997/98) und der ETH Zürich (2003). Er war 1999 bis 2001 als Chargé de Recherche der CNRS an der Ecole Polytechnique in Paris (und gleichzeitig 2000/2001 dort Maitre de Conference) und war ab 2002 Professor am Imperial College in London und ab 2003 an der University of Chicago. Er ist seit 2007 Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Seidel untersuchte in seiner Dissertation, wann symplektische Diffeomorphismen, die diffeotop zur Identität sind, auch symplektisch diffeotop zur Identität sind. Er fand Obstruktionen dafür schon in Dimension 4 aus verallgemeinerten Dehn-Twist-Abbildungen und Anwendung der Floer-Homologie. Für die Fundamentalgruppe von Hamiltonschen Symplektomorphismen fand er eine Darstellung im Quanten-Kohomologiering. Er konnte einen Spezialfall (für K3-Flächen) einer Vermutung von Maxim Konzewitsch über Homologische Spiegelsymmetrie beweisen.[1]. Die Techniken dafür entwickelte er in einer Forschungs-Monographie über die Berechnung von Fukaya-Kategorien symplektischer Mannigfaltigkeiten mit Picard-Lefschetz-Theorie.

2000 erhielt er den EMS-Preis. 2002 war er Invited Speaker auf dem ICM in Peking (Fukaya Categories and Deformations). 2010 erhielt er den Oswald-Veblen-Preis für fundamentale Beiträge zur symplektischen Geometrie und speziell seine Entwicklung fortgeschrittener algebraischer Methoden zur Berechnung symplektischer Invarianten.

Schriften

  • Fukaya Categories and Picard Lefschetz Theory, European Mathematical Society, 2008

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zuvor war sie in anderen Spezialfällen, wie für elliptische Kurven und Abelsche Varietäten bewiesen worden

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