Piedmont (Automarke)

Piedmont (Automarke)

Piedmont ist der Name dreier US-amerikanischer Automobilhersteller, die unabhängig voneinander in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts gegründet wurden.

Inhaltsverzeichnis

Piedmont Buggy Company (1908)

Die Piedmont Buggy Company wurde von W. C. Heath, O. W. Kochtitzky und T. J. Paine im Sommer 1908 in Monroe (North Carolina) gegründet. Die Firma brachte im Laufe des Jahres einen vollgummibereiften Motor-Buggy mit luftgekühltem 10 hp-Motor heraus. Das Fahrzeug wog 362 kg und wurde in Kleinstserie hergestellt. Anfang 1909 schloss die Firma bereits wieder ihre Tore.

Piedmont Auto Manufacturing Company (1911-?)

Die Piedmont Auto Manufacturing Company wurde von Robert F. Butler, W. L. Moor und H. Knight im Herbst 1911 in Fairburn (Georgia) gegründet. Das Startkapital betrug 100.000 US-$. Über die weitere Geschichte der Firma ist nichts bekannt. Auch ist unklar, ob es jemals zu einer Automobilfertigung kam.

Piedmont Motor Car Company (1917-1922)

Die Piedmont Motor Car Company entstand 1917 in Lynchburg (Virginia) unter W. A. Taylor. Anfangs wurden dort zwei Modelle zusammengeschraubt, der 4-30 und der 6-40. Die Tourenwagen-Karosserien stammten von der Norwalk Motor Car Company in Martinsburg (West Virginia) und ähnelten auffällig den zeitgenössischen Wagen von Hudson. Der Motor des 4-30, ein Vierzylinder-Reihenmotor, kam von Lycoming, der des 6-40, ein Sechszylinder-Reihenmotor, von Continental. Ab 1919 entstanden zumindest die Karosserien im eigenen Hause. Üblicherweise waren beide Modelle, die sich sehr ähnlich sahen, grün lackiert.

In den Jahren 1917-1919 entstanden ca. 500 Autos pro Jahr, wobei nur ein Teil der Fahrzeuge eigene Modelle waren. Daneben wurden ähnliche Fahrzeuge für andere Hersteller, z.B. Bush in Chicago oder Lone Star in Texas, gebaut. Erst ab 1920 wurde in bescheidenem Umfang Werbung für die unter eigenem Namen gefertigten Produkte gemacht. Der Erfolg ließ zu wünschen übrig; schließlich konnte man die Polizei in Lynchburg wenigstens mit Piedmont-Fahrzeugen ausstatten.

Immer mehr Aufträge zur Fertigung von Fremdfabrikaten erhielt die Firma von anderen Automobilherstellern. Die Produktion eigener Modelle trat nun vollkommen in den Hintergrund und eine verfehlte Einkaufspolitik führte im Oktober 1922 schließlich zum Konkurs. Im Lager hatten sich Teile im beeindruckenden Wert von 225.000 US-$ angesammelt. Eine Neugründung als Virginia Motors, Inc. scheiterte jedoch 1923.

Modelle

Modell Bauzeitraum Motorenhersteller Zylinder Leistung Radstand
4-30 1917-1922 Lycoming 4 Reihe 30 PS (22 kW) 2.946 mm
6-40 1917-1922 Continental 6 Reihe 42 PS (30 kW) 3.099 mm

Quelle

Kimes, Beverly Ray & Clark jr,. Henry Austin: Standard Catalog of American Cars 1805-1942, Krause Publications, Iola WI (1985), ISBN 0-87341-045-9


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