Point Accepted Mutation Matrix

Point Accepted Mutation Matrix
 

Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen und/oder inhaltlichen Mängeln in der Qualitätssicherung Biologie zur Verbesserung eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Biologie-Artikel auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Bitte hilf mit, diesen Artikel zu verbessern! Artikel, die nicht signifikant verbessert werden, können gegebenenfalls gelöscht werden.

Lies dazu auch die näheren Informationen in den Mindestanforderungen an Biologie-Artikel.

Eine Point Accepted Mutation Matrix (kurz: PAM-Matrix) ist eine mit PAM-Werten gefüllte Substitutionsmatrix, die in der Bioinformatik dazu verwendet wird, die Wahrscheinlichkeit einer Veränderung einer Sequenz zu bestimmen. Grundlage zur Erstellung einer PAM-Matrix sind statistisch erfasste Werte über Sequenzunterschiede. In der Praxis wird die so genannte PAM250-Matrix am häufigsten verwendet. Sie weist eine Sequenzübereinstimmung von etwa 20% auf, was bedeutet, dass man allein durch die Sequenzanalyse mit einem richtigen Alignment rechnen kann. Erstmals beschrieben wurde sie von Margaret Oakley Dayhoff, die sie 1978 im „Atlas of Protein Sequence and Structure“ publizierte.[1]

Motivation & Erstellung

Je weiter sich Sequenzen auseinander entwickeln, desto mehr Mutationen sammeln sich an. Margaret Oakley Dayhoff versuchte als Erste zu erfassen, welche Aminosäuren mit welcher Wahrscheinlichkeit zu einer anderen Aminosäure mutieren. Basis für diese Beobachtung ist, dass die chemischen Eigenschaften eines Aminosäurerestes meist unangetastet bleiben, eine saure Aminosäure wird also mit vergleichsweise hoher Wahrscheinlichkeit mit einer ebenfalls sauren ausgetauscht. Ein wichtiger Faktor der in Hinblick auf die Verwendung dieser beobachteten Änderungswahscheinlichkeiten zu tragen kommt ist die Frage, wie sehr sich zwei Sequenzen generell unterscheiden. Die Sequenzfolge

AGSTVAVREA 
| |||||| |
ATSTVAVRSA

hat einen Abstand von 2 und damit einen Unterschied von 20%. Je nachdem also, wie sehr Alignments zweier oder mehrerer Sequenzen übereinstimmen, unterscheidet man zwischen 1-PAM-Matrizen (entspricht 1% akzeptierte Mutation) oder 250-PAM-Matrizen (entspricht etwa 80% akzeptierte Mutationen). Die Einträge der PAM-Matrix sind als log-odds-Werte angegeben und mit einem gewissen Faktor (meist 10) multipliziert was rein dazu dient, Kommazahlen zu vermeiden.

Um von einem Score der Matrix zurück auf die Mutationswahrscheinlichkeit zu schließen, wird der Wert mit 10 dividiert und danach zur Basis 10 potenziert. Ein Wert von +2 in einer PAM-Matrix bedeutet damit, dass Aminosäure A 1,6 mal häufiger zu B mutiert als erwartet (2/10 = 0,2 und 10^(0,2) = 1,6). Um auch für Sequenzen sehr geringer Ähnlichkeit zuverlässige Ergebnisse zu erhalten, entwickelten S. Henikoff und J.G. Henikoff die Familie der BLOSUM-Matrizen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. M.O. Dayhoff, R. Schwartz, B.C. Orcutt: A model of Evolutionary Change in Proteins. In: Atlas of protein sequence and structure, 5. Auflage, 3. Ergänzungsband, 1978, Nat. Biomed. Res. Found., ISBN 0-912466-07-3, S. 345–358

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Point accepted mutation — (PAM), is a set of matrices used to score sequence alignments. The PAM matrices were introduced by Margaret Dayhoff in 1978 based on 1572 observed mutations in 71 families of closely related proteins.[1] Each matrix has the twenty standard amino… …   Wikipedia

  • Matrix — Contents 1 Science and mathematics 2 Technology 3 Arts and entertainment …   Wikipedia

  • Percent Accepted Mutations — In der Bioinformatik beschreiben die Einträge in einer Substitutionsmatrix eine relative Rate, mit welcher im Laufe der Evolution eine Aminosäure in eine andere mutiert (für den Fall einer Protein Matrix). Dabei gibt der Eintrag aij die relative… …   Deutsch Wikipedia

  • Blosum-Matrix — In der Bioinformatik beschreiben die Einträge in einer Substitutionsmatrix eine relative Rate, mit welcher im Laufe der Evolution eine Aminosäure in eine andere mutiert (für den Fall einer Protein Matrix). Dabei gibt der Eintrag aij die relative… …   Deutsch Wikipedia

  • Substitutions Matrix — In der Bioinformatik beschreiben die Einträge in einer Substitutionsmatrix eine relative Rate, mit welcher im Laufe der Evolution eine Aminosäure in eine andere mutiert (für den Fall einer Protein Matrix). Dabei gibt der Eintrag aij die relative… …   Deutsch Wikipedia

  • Substitution matrix — In evolutionary biology, a substitution matrix describes the rate at which one character in a sequence changes to other character states over time. Substitution matrices are usually seen in the context of amino acid or DNA sequence alignments,… …   Wikipedia

  • Blocks Substitution Matrix — Die BLOSUM62 Matrix BLOSUM (BLOcks SUbstitution Matrix[1]) ist eine evidenzbasierte Substitutionsmatrix, die für Sequenzalignment von Proteinen benutzt wird und spielt neben der Point Accepted Mutation Matrix (PAM Matrix) eine wichtige Rolle in… …   Deutsch Wikipedia

  • BLOSSUM — In der Bioinformatik beschreiben die Einträge in einer Substitutionsmatrix eine relative Rate, mit welcher im Laufe der Evolution eine Aminosäure in eine andere mutiert (für den Fall einer Protein Matrix). Dabei gibt der Eintrag aij die relative… …   Deutsch Wikipedia

  • Substitutionsmatrix — In der Bioinformatik beschreiben die Einträge in einer Substitutionsmatrix eine relative Rate, mit welcher im Laufe der Evolution eine Aminosäure in eine andere mutiert (für den Fall einer Protein Matrix). Dabei gibt der Eintrag aij die relative… …   Deutsch Wikipedia

  • PAM — steht als Abkürzung für: Pomorska Akademia Medyczna w Szczecinie, siehe Medizinische Akademie Stettin Pulsamplitudenmodulation Pluggable Authentication Modules sind eine Softwarebibliothek für Authentifizierungsdienste Partitioning Around Medoids …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”