Chinesische Wasserfolter

Chinesische Wasserfolter
Rekonstruierte Wasserfolter in der Gedenkstätte Hohenschönhausen

Die Chinesische Wasserfolter ist eine Foltermethode, bei der das Opfer gefesselt unter kaltem tropfendem Wasser verharren muss, bis es seinen Widerstand aufgibt oder wahnsinnig wird.

Es gibt keine Belege dafür, dass diese Methode ursprünglich in China zur Anwendung kam. Die erste bekannte Beschreibung stammt aus dem 16. Jahrhundert von dem Italiener Hippolytus de Marsiliis. Der Ausdruck „chinesische Wasserfolter“ wurde vermutlich durch den Entfesslungskünstler Harry Houdini geprägt, der einen Auftritt so nannte, bei dem er mehrfach gefesselt kopfüber in einen wassergefüllten Glastank gesperrt wurde.

In der jüngeren Geschichte wurde die Wasserfolter in deutschen Konzentrationslagern angewendet und es gibt Berichte über die Anwendung bei Studenten in Tunesien.[1] In der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ist ein Replikat einer Apparatur zur chinesischen Wasserfolter zu besichtigen, die Angaben eines ehemaligen Häftlings folgend nachgebildet wurde.[2][3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „La torture; un acte qui depasse les limites de l'horreur“, 2001 (franz.)
  2. Peter Erler: „Das Untersuchungsgefängnis des sowjetischen Staatssicherheitsdienstes in Hohenschönhausen 1947–1951. Ein historischer Exkurs“. In: Deutschland Archiv 2005, S. 257 online als pdf
  3. Peter Erler: „Folter im MGB-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen“. Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, 2003.

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