Probefahrt ins Paradies

Probefahrt ins Paradies
Filmposter
Filmdaten
Originaltitel Probefahrt ins Paradies
Produktionsland Deutschland
Schweiz
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1992
Länge 85 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Douglas Wolfsperger
Drehbuch Douglas Wolfsperger, Klaus Gietinger
Produktion Calypso Film, Köln; Bernard Lang Film, Zürich; Douglas Wolfsperger Filmproduktion, Konstanz
Musik Jürgen Knieper
Kamera Jörg Schmidt-Reitwein
Schnitt Corina Dietz
Besetzung

Probefahrt ins Paradies ist ein Satirefilm von Douglas Wolfsperger. Kinostart des Films war im Jahr 1992.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Der junge Pfarrer Strobel (Axel Milberg) begleitet eine Buswallfahrt nach Lourdes. Mit an Bord: die gestrenge Nonne (Christiane Hörbiger), ein renitenter Busfahrer (Mathias Gnädinger), eine mysteriöse alte Lady (Inge von Ambesser) und jede Menge frommes Fußvolk. Die schwangere Frau (Barbara Auer), die sich in den Bus der Marien-Fanatiker schmuggelt, stellt sich als Geliebte des Pfarrers heraus und ein entlarvendes Versteckspiel aus lustvoller Lüge und artiger Askese beginnt. Am Ende der skurrilen Odyssee, nach himmlischer Andacht und höllischem Gezeter, strandet die Mannschaft in einer grauen Steinwüste, wo Zeichen und Wunder geschehen.

Kritik

  • „Wer seinen Glauben an die unbefleckte Empfängnis nicht verlieren will, dem sei von der ‚Probefahrt ins Paradies‘ dringend abgeraten“. Frankfurter Rundschau
  • „Voller skurriler Typen und realitätsnaher, kirchenkritischer Pointen.“ Cinema
  • „Betrachtet man die Grundstruktur von Douglas Wolfspergers drittem Spielfilm, so erkennt man die Züge einer Allegorie. In dieser Lesart ist der Film als Versuch eines Kommentars zur Situation der Kirche zu sehen. Das traditionelle Symbol des Schiffes ist durch den Reisebus ersetzt: die Kirche ist ein ‚Touristik-Unternehmen‘ mit unklarem Ziel geworden. Der Bus ist halb Panzerwagen, halb fahrender Sarg, die Fenster sind mit Vorhängen verhangen, der Blick auf die Realität draußen ist beeinträchtigt. Gesteuert werden die Gläubigen von den Trieben, die der Busfahrer Freddie symbolisch verkörpert. Mit Droh- und Verzichts-Predigten und dem mechanischen Einpauken von Dogmen versucht Schwester Ursula, die Triebe zu kontrollieren. Zwischen Trieb und Dogma steht der liberale, aber ängstlich um seine berufliche Position besorgte junge Pfarrer, aus dessen Verbindung mit der kirchenkritischen Theresa – die als eine neue Maria interpretiert wird – ein Kind hervorgeht, das ein neuer Hoffnungsträger sein könnte, wenn man die Versammlung der Pilger um die junge Familie als Grundstein zu einer neuen Gemeindebildung sieht.“ Filmdienst
  • „Wolfsperger ist eine der besten deutschen Komödien der vergangenen Jahre gelungen.“ Fischer Film Almanach, 1994
  • „Religiöser Horror-Comic zu Ehren der Triebe: Ein skurriler kleiner Satansbratenfilm.“ Ponkie, AZ München
  • „Das Road-Movie hat jene unterhaltsame Kraft, wie sie einander aufessenden Gesellschaften hinter verschlossenen Türen eigen ist.“Süddeutsche Zeitung
  • „Eine bizarre Mischung aus Road-Movie und Kammerspiel, schwarzer Komödie und katholischem Trauerspiel.“ Südwestfunk
  • „Ein Glücksfall für den deutschen Film.“ Spirita – Zeitschrift für Religionswissenschaft
  • „Douglas Wolfsperger ließ 1992 mit seiner Wallfahrts-Satire „Probefahrt ins Paradies“ den Humor-Standard der bundesdeutschen Filmkomödie so weit hinter sich, dass das Publikum ihm (noch) nicht folgen konnte oder wollte. Vielleicht hat er sich deshalb weitgehend auf den Dokumentarfilm verlegt und u.a. mit der liebevollen Hommage an ein Wiener Kino und seine Besucher (‚Bellaria- so lange wir leben‘) das ausschließlich alte deutsche Unterhaltungsfilme zeigt, viele internationale Preise eingeheimst.“ Rolf-Rüdiger Hamacher/Choices, Jan. 2006

Preise

  • Goldene Filmspule des Kommunalen Kinos „d'Linse“, Weingarten
  • Alpinale-Publikumspreis in Österreich

Festivals

Weblinks


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