Rallye Frankreich

Rallye Frankreich
Der Citroën C4 WRC von Sébastien Loeb und Daniel Elena in den Weinbergen des Elsass 2010

Die Rallye Frankreich (offiziell Rallye de France – Alsace) ist ein Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Die von der FFSA veranstaltete Rallye findet im Elsass (französisch Alsace) statt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Rallye Frankreich wurde 2010 als elfter von dreizehn Läufen in die Wertung der Rallye-Weltmeisterschaft übernommen. Sie löste die traditionelle Tour de Corse als die französische Rallye ab. Die erste Rallye Frankreich wurde vom 30. September bis zum 3. Oktober 2010 ausgetragen. Der vom Start an ständig führende Rallyepilot Sébastien Loeb konnte auf der, in seiner Heimatstadt Haguenau ausgetragenen, abschließenden Wertungsprüfung 20 diese Rallye gewinnen und vorzeitig, als einziger Rennfahrer der bisherigen Motorsportgeschichte, seinen siebenten Weltmeistertitel in Folge sichern.[2] Für den französischen Automobilhersteller Citroën gab es einen Dreifachsieg und den sechsten Marken-Weltmeistertitel zu feiern.

Für das Jahr 2011 wurde diese Veranstaltung erneut in den Rallye-WM-Kalender aufgenommen.[3] Bei der in der Saison 2011 ausgetragenen WM-Rallye gab es auf der dritten Wertungsprüfung einen Ausfall des Vorjahressiegers und Lokalmatadors Loeb. Grund war ein technisches Gebrechen. Sein Teamkollege und Landsmann Sébastien Ogier übernahm von ihm die Führung. Diese wechselte im Laufe der nächsten beiden Tage mehrfach zwischen ihm, dem Mini-Piloten Dani Sordo und dem Citroën-Privatier Petter Solberg hin und her. Am zweiten Tag, an guter vierter Stelle liegend, schied der im Mini WRC fahrende Kris Meeke durch einen Unfalls aus. Am letzten Tag der Veranstaltung konnte sich Ogier endgültig durchsetzten und gewann die Gesamtwertung mit 6,3 Sekunden Vorsprung auf Sordo. Petter Solberg wurde Dritter während es beim Ford-Werksteam die zweite Stallorder in Folge gab. Jari-Matti Latvala musste bewusst eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe kassieren um seinem Teamkollegen Mikko Hirvonen seine bessere Position zu überlassen. Hirvonen wurde mit über drei Minuten Rückstand Vierter der Gesamtwertung. Einige Stunden nach der Rallye wurde Petter Solberg von der Veranstaltung ausgeschloßen und ihm sein dritter Rang aberkannt. Grund war, dass sein Fahrzeug bei der nachträglichen Abwaage als um vier Kilogramm zu leicht befunden wurde. Deshalb rückten alle Fahrer ab dem vierten Platz um eine Position nach vorne.[4]

Streckenführung

Das Fahrerlager mit der Servicezone befindet sich am nord-östlichen Rand der Stadt Strasbourg nahe der deutschen Grenze. Die insgesamt 356 Kilometer langen 20 Wertungsprüfungen werden in den durch viele Serpentinen befahrbar gemachten Weinbergen dieser Region, bergauf und bergab auf den hügeligen Waldwegen und auf dem Truppenübungsplatz Bitche in Lothringen gefahren. Das macht die Charakteristik dieser Rallye der Rallye Deutschland, einem weiteren Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft, sehr ähnlich. Da alle Wertungsprüfungen vergleichsweise nahe am Servicepark liegen, ist es auch eine der kompakteren Rallyes der Weltmeisterschaft. Die Strecke selbst wird fast ausschließlich auf Asphalt zurückgelegt.[5]

Gesamtsieger

Jahr Fahrer Beifahrer Fahrzeug
2010 FrankreichFrankreich Sébastien Loeb MonacoMonaco Daniel Elena Citroën C4 WRC
2011 FrankreichFrankreich Sébastien Ogier FrankreichFrankreich Julien Ingrassia Citroën DS3 WRC

Einzelnachweise

  1. Veranstaltungen der Rallye Alsace (ewrc.com abgerufen am 8. März 2011)
  2. Rallye de France - Alsace SS20 (rallyedefrance.com vom 3. Oktober 2010; abgerufen am 7. März 2011)
  3. Ankündigung der FFSA für 2011 (automoto365.com vom 21. Januar 2011; abgerufen am 8. März 2011)
  4. Solbergs Auto zu leicht (Rallye-Magazin.de am 2. Oktober 2011)
  5. Beschreibung einiger Wertungsprüfungen (wrc.com vom 30. Oktober 2010; abgerufen am 8. März 2011)

Weblinks


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