Rio-Klasse

Rio-Klasse
„Rio“-Klasse
Hamburg Sued Rio de Janeiro Burchardkai 750px 6345.jpg
Allgemeine Daten
Schiffstyp: Containermotorschiff (CMS)
Einheiten: 6 im Dienst
Indienststellung: 2008/09
Bauwerften:
  • Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering Co., Ltd. (HHI), Okpo (Südkorea)
  • Daewoo Mangalia Heavy Industries (DMHI), Mangalia (Rumänien)
Eigner: Hamburg Süd, Hamburg
Technische Daten
Tragfähigkeit: 80.455 t
Gesamtcontainerkapazität: 5905 TEU
Länge über alles: 286,45 m
Breite über alles: 40,00 m
Tiefgang: 13,50 m
Maschinenanlage: Sulzer 8RTA96C-B
Leistung: 45.760 kW
Geschwindigkeit: 23,00 kn

Die „Rio“-Klasse ist eine sechs Containermotorschiffe der Postpanmax-Klasse umfassende Schiffsklasse der deutschen Reederei Hamburg Süd. Die Schiffe wurden in den Jahren 2008 und 2009 in Dienst gestellt und sind mit einer Gesamtlänge von 286,45 Metern und einer Gesamtcontainerkapazität von 5905 TEU die größten Containerschiffe der Reederei. Die Schiffe verkehren im Liniendienst zwischen Nordeuropa und der Ostküste Südamerikas. Sie fahren unter deutscher Flagge, ihr Heimathafen ist der Hamburger Hafen.

Inhaltsverzeichnis

Technische Daten

Die „Rio“-Klasse ist durch den Germanischen Lloyd klassifiziert. Der Schiffskörper besitzt die Klassifikation + 100 A5 E with Freeboard 5.974 M Container Ship IW BWM SOLAS-II-2 Reg. 19, die Maschinenanlage + MC E AUT RCP 1085/25.

Die Schiffe haben eine Gesamtlänge von 286,45 Metern, eine Breite von 40,00 Metern und bei einer Tragfähigkeit von 80.455 Tonnen einen Tiefgang von 13,50 Metern. Sie sind damit einen 40-Fuß-Container-Laderaum länger als die „Monte“-Klasse derselben Reederei. Die Anzahl der Container-Stellplätze beträgt 5905 TEU (20-Fuß-Container). Für 1365 Kühlcontainer sind Anschlüsse vorhanden. Die Ladekapazität für beladene, 14 Tonnen schwere 20-Fuß-Container ist mit 4380 TEU angegeben. Die Bruttoraumzahl (BRZ) beträgt 73.899, die Nettoraumzahl (NRZ) 31.228.

Angetrieben werden die Schiffe von einem Schiffsdieselmotor des Typs Wärtsilä Sulzer 8RTA96C-B mit acht Zylindern und einer Leistung von 45.760 Kilowatt. Der Zweitakt-Kreuzkopf-Motor treibt einen Schiffspropeller an. Die „Rio“-Klasse erreicht eine Geschwindigkeit von 23,0 Knoten. Die Schiffe wurden mit einem Bugstrahler (2000 kW) und einem Heckstrahler (1500 kW) ausgestattet.

Die elektrische Energieversorgung erfolgt durch 4 von Hilfsdieseln angetriebenen Generatoren (3 x 5.860 kVA, 1 x 3.857 kVA) bei der Spannung von 6.600 Volt.

Schiffe

Drei Schiffe der „Rio“-Klasse wurden im Jahre 2008 in Dienst gestellt, drei weitere 2009. Die Namen der Containerschiffe beginnen alle mit „Rio“, daraus ist die Bezeichnung der Schiffsklasse abgeleitet. Der Bauauftrag für die ersten drei in Dienst gestellten Schiffe wurde am 1. Juni 2005 erteilt, gebaut wurden sie auf der Werft der Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering Co., Ltd. (HHI) in Okpo, Südkorea. Die drei 2009 in Dienst gestellten Schiffe wurden in Mangalia, Rumänien, bei Daewoo Mangalia Heavy Industries (DMHI) gebaut. Die Columbus Shipmanagement Gesellschaft (CSG), ein Unternehmen der Hamburg-Süd-Gruppe, nimmt das Schiffsmanagement für die „Rio“-Klasse wahr.[1]

Rio de la Plata

Die Rio de la Plata (Unterscheidungssignal DMQN, IMO-Nummer 9357951) ist das Typschiff der Schiffsklasse. Die Kiellegung unter der Baunummer DSME 4122 war am 12. November 2007, das Aufschwimmen am 26. Januar 2008. Das Schiff wurde am 17. März 2008 getauft und nach dem Río de la Plata benannt. Der Río de la Plata ist die gemeinsame Mündung der großen südamerikanischen Flüsse Paraná und Uruguay, an der die wichtigen Häfen Buenos Aires und Montevideo liegen. Das Schiff wurde am 2. April 2008 abgeliefert und anfangs für kurze Zeit im Asien–Südamerika-Ostküsten-Dienst eingesetzt, bevor es in den Europa–Südamerika-Ostküsten-Dienst eingefädelt wurde.

Rio de Janeiro

Die Rio de Janeiro (Unterscheidungssignal DDID2, IMO-Nummer 9357963) war der zweite Neubau der „Rio“-Klasse. Die Kiellegung des Schiffes unter der Nummer DSME 4123 erfolgte am 4. Februar 2008, das Aufschwimmen war am 19. April 2008, getauft wurde es am 10. Juni 2008. Nach der Ablieferung am 12. Juni 2008 fuhr das Schiff zunächst bis zum Herbst 2008 im Asien–Südamerika-Ostküsten-Dienst.

Rio Negro

Die Rio Negro (Unterscheidungssignal DFVY2, IMO-Nummer 9357975) ist nach dem gleichnamigen Nebenfluss des Amazonas benannt. Mit dem Bau des Schiffes unter der Baunummer DSME 4124 wurde am 1. Mai 2008 begonnen. Die Kiellegung erfolgte am 16. Juni 2008 und das Aufschwimmen am 30. August 2008. Das Schiff wurde am 30. Oktober 2008 auf der Werft in Südkorea getauft und am 4. November 2008 an die Reederei abgeliefert. Übergangsweise wurde es bis zum Frühjahr 2009 im „New Good Hope Express Service“ zwischen Asien sowie Südafrika und der südamerikanischen Ostküste eingesetzt.

Rio Blanco

Die Rio Blanco (Unterscheidungssignal DGPT2, IMO-Nummer 9348089) ist das erste Schiff der Klasse, das in Mangalia, Rumänien, gebaut wurde. Es wurde unter der Baunummer 4069 gefertigt und am 3. Juni 2009 an Hamburg Süd abgeliefert.[2] Die Schiffstaufe fand am 23. August 2009 am Container Terminal Burchardkai im Hamburger Hafen statt. Benannt ist es nach dem Río Blanco, einem Fluss in der Región de Valparaíso in Chile. Das Schiff wurde von Anfang an im „River Plate Express Service“-Liniendienst zwischen Europa und der Ostküste Südamerikas eingesetzt.

Rio Bravo

Die Rio Bravo (Unterscheidungssignal DFUX2, IMO-Nummer 9348091) wurde auf der Daewoo-Werft in Mangalia unter der Baunummer 4070 gebaut und am 18. August 2009 abgeliefert.[3] Das Schiff fuhr nach der Ablieferung zunächst zwischen Asien, Südafrika und der südamerikanischen Ostküste, bevor es Mitte Oktober 2009 in den Liniendienst zwischen Europa und der Ostküste Südamerikas wechselte. Getauft wurde es am 12. November 2009 im Hafen von Antwerpen, den es vorher erstmalig anlief. Die Rio Bravo ist nach dem Rio Bravo del Norte, das ist der spanische Name des Rio Grande, benannt. Der Rio Grande ist ein ein Strom in den USA und in Mexiko.

Rio Madeira auf der Elbe

Rio Madeira

Die Rio Madeira (Unterscheidungssignal DGUG2, IMO-Nummer 9348106) ist das letzte gebaute Schiff der „Rio“-Klasse. Es entstand auf der Daewoo-Werft in Mangalia unter der Baunummer 4071 und wurde dort am 11. November 2009 an die Reederei abgeliefert.[4] Das Schiff wurde am 14. Januar 2010 in Montevideo, Uruguay, getauft und nach dem Rio Madeira, dem größten Nebenfluss des Amazonas (und größten Nebenfluss weltweit), benannt. Nach der Ablieferung fuhr das Schiff zunächst zwischen Asien und der südamerikanischen Ostküste. Nach der Taufe wurde es in den Linienverkehr zwischen Europa und der südamerikanischen Ostküste eingefädelt.

Route

Die „Rio“-Klasse verkehrt im Container-Liniendienst „River Plate Express Service“ der Reederei Hamburg Süd zwischen Europa und der Ostküste Südamerikas und ersetzt auf dieser Verbindung die Schiffe der Monte-Klasse (2004). Auf der Linie verkehren sechs Schiffe. Eine Rundreise dauert 42 Tage. Jeder Hafen wird dadurch einmal wöchentlich angelaufen. In Nordeuropa werden nacheinander die Häfen von Rotterdam (Niederlande), Tilbury (Vereinigtes Königreich), Hamburg (Deutschland), Antwerpen (Belgien) und Le Havre (Frankreich) angelaufen. Nach der Überquerung des Atlantischen Ozeans werden in Südamerika nacheinander die Häfen von Santos (Brasilien), Buenos Aires (Argentinien), Montevideo (Uruguay), Rio Grande (Brasilien), wieder Santos und zuletzt Itaguaí (Brasilien) angelaufen.[5]

Belege

Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil aus

Darüber hinaus werden folgende Einzelnachweise zitiert:

  1. Hamburg Süd (Hrsg.): Columbus Shipmanagement GmbH. Abgerufen am 21. Juni 2009.
  2. Daewoo-Mangalia Heavy Industries (Hrsg.): 03/06/2009 Delivery Hull No. 4069 „Rio Blanco”. In: News 2009. Abgerufen am 19. Januar 2010.
  3. Daewoo-Mangalia Heavy Industries (Hrsg.): 18/08/2009 Delivery Hull No. 4070 „Rio Bravo”. In: News 2009. Abgerufen am 19. Januar 2010.
  4. Daewoo-Mangalia Heavy Industries (Hrsg.): 11/11/2009 Delivery Hull No. 4071 „Rio Medeira”. In: News 2009. Abgerufen am 19. Januar 2010.
  5. Hamburg Süd (Hrsg.): River Plate Express Service (engl.). Abgerufen am 21. Juni 2009.

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