Chlum nad Ohří

Chlum nad Ohří
Chlum Svaté Maří
Wappen von Chlum Svaté Mařílm
Chlum Svaté Maří (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Sokolov
Fläche: 471 ha
Geographische Lage: 50° 9′ N, 12° 33′ O50.1512.543888888889539Koordinaten: 50° 9′ 0″ N, 12° 32′ 38″ O
Höhe: 539 m n.m.
Einwohner: 281 (3. Juli 2006)
Postleitzahl: 357 54
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Miroslav Hrůza
Adresse: náměstí J. W. Goetheho 26
357 54 Chlum Svaté Maří
Website: www.volny.cz/chlum-sv-mari

Chlum Svaté Maří, 1960-1990 Chlum nad Ohří (deutsch Maria Kulm) ist eine Gemeinde mit 282 Einwohnern in Tschechien. Der bedeutendste Egerländer Marienwallfahrtsort liegt drei Kilometer nördlich der Stadt Kynšperk nad Ohří links der Eger und gehört dem Okres Sokolov an. Die Katasterfläche beträgt 471 ha.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort befindet sich am nördlichen Fuße des Kaiserwaldes in 539 m ü.M. Nachbarorte sind Bukovany und Dasnice im Osten, Horní Pochlovice und Kaceřov im Westen sowie Lítov und Habartov im Norden. Nördlich des Ortes erfolgte der Abbau von Braunkohle, dort ist heute eine Tagebaulandschaft.

Geschichte

Kulm wurde 1341 erstmals urkundlich erwähnt, ist aber wahrscheinlich älter. Bereits seit dem 13. Jahrhundert existierte eine Holzkapelle mit einer Statue der Jungfrau Maria. An ihrer Stelle entstand um 1400 die steinerne Kirche der Himmelfahrt der Jungfrau Maria und Maria Magdalena. Nachdem die Kirche 1429 von den Hussiten niedergebrannt worden war, erfolgte ihr Wiederaufbau.

Im Laufe des 15. Jahrhunderts entwickelte sich Kulm zu einem Flecken. 1651 erhob ihn Erzbischof und Großmeister Ernst Adalbert von Harrach zum Marktflecken mit dem Recht zum Tragen eines eigenen Wappens. Durch den Erzbischof und Großmeister Johann Friedrich von Waldstein erfolgte die Erhebung der Pfarrei zur Propstei. 1666 errichteten die Kreuzherren mit dem Roten Stern südöstlich eine Kommende und 1690 begann der Bau der barocken Wallfahrtskirche. Vollendet wurde der Komplex Maria Kulm im Jahre 1728. Der alte Flecken Kulm wurde fortan als Rauenkulm bezeichnet. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wuchsen Maria Kulm und Rauenkulm zu einem Ort zusammen.

Die im Ort ansässigen Deutschen wurden 1945 enteignet und grösstenteils vertrieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche während der Herrschaft der Kommunisten stark vernachlässigt. Der offizielle Name des Dorfes wurde in Chlum nad Ohří geändert. Nach der Samtenen Revolution erfolgte die Wiederaufnahme der Marienwallfahrten durch Gläubige aus der Oberpfalz und Tschechien; es entstand ein Förderverein. Mit Unterstützung durch Spendengelder wurden in der Kirche zwischen 2001 und 2006 dringliche Reparaturen, u.a. an der Orgel, durchgeführt. Im Mai 2007 wurde ein Konzept zur Sanierung des stark sanierungsbedürftigen Gesamtkomplexes erarbeitet.

Am südlichen Ortsrand befindet sich auf dem Berg Drsný vrch (570 m) ein steinerner Aussichtsturm, der nicht öffentlich zugänglich ist, mit Blick über das Egertal. Auf diesem ist eine Sendeanlage des tschechischen Rundfunks installiert.

Sehenswürdigkeiten

Fassade der Wallfahrtskirche
Innenhof der vom Verfall bedrohten Wallfahrtskirche
  • Kapelle der Hilfreichen Jungfrau Maria auf dem Drsný vrch (Mariahilf-Berg).
Aussichtsturm auf dem Drsny vrch (Kulmberg)

Söhne und Töchter des Ortes

Trivia

Die gebürtige Egerländer Schriftstellerin Herta Huber benannte ihre Buchveröffentlichung "Maria Kulm" nach der Stadt.

Weblinks


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