Rosen (Adelsgeschlecht)

Rosen (Adelsgeschlecht)
Stammwappen derer von Rosen

Rosen ist der Name eines alten baltischen Adelsgeschlechts, das dem livländischen Uradel entstammt. Zweige der Familie bestehen bis heute.

Das Geschlecht ist nicht zu verwechseln mit der Familie gleichen Namens aus Vorpommern (1617)[1] und auch zu dem aus Lüttich stammenden Geschlecht de Rosen (1680)[2] besteht keine Verwandtschaft.

Hingegen wird zu den von Rosen a.d.H. Kaiserlitz auf Rügen,[3] deren gesicherte Stammreihe mit Andreas Rose im Jahr 1662 in Stralsund beginnt, verschiedentlich von einem agnatischen Zusammenhang ausgegangen. Diese Familie führt zudem mit den livländischen Rosen ein identisches Wappen und verbreitete sich in Holstein, Dänemark und Schweden. Hierhin gehören bspw. Wilhelm von Rosen (1788–1853) mit seinen Söhnen Carl von Rosen (1819-1891), Alfred von Rosen (1825-1912) und Sigismund von Rosen (1827-1867).[4] Nach Familienpapieren jedoch war der erstgenannte Ahnherr Johan Wirislaff von Rosen Gouverneur zu Reichenstein in Schlesien. Unabhängig davon ob dies zutreffend ist, deutet dies vielleicht eher auf eine Abstammung vom Geschlecht derer von Rosenberg hin.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals am 8. September 1282 mit Otto et Waldemarus fratres, noch ohne den Familiennamen,[5] dann am 17. Juli 1291 mit dem selben Ottone dicto Rosen in Ribe, Jütland[6] und gleichzeitig in Livland als Vasallen des Erzbischofs von Riga und in Estland als Vasallen des Königs von Dänemark. Die Stammreihe beginnt 1282 mit dem vorgenannten Ritter Woldemar von Rosen.

Am 14. Juni 1731 haben mehrere Glieder der Familie den schwedischen Freiherrenstand erlangt.[7] Am 21. November 1751 wurde einer von diesen, der schwedische Reichsrat Freiherr Gustav Friedrich von Rosen († 1769), in den schwedischen Grafenstand erhoben. Eine frühere Hebung in den Freiherrenstand erfolgte für Georg Gustav von Rosen († 1737) am 31. März 1693 durch Kaiser Leopold I..

Wappen

Das Stammwappen zeigt in Gold drei rote Rosen (2:1) mit goldenen Butzen. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein natürlicher Pfauenstoß, beseitet von zwei anspringenden silbernen Hermelinen.

Namensträger

Einzelnachweise

  1. vergl.: Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Teil 2, 1: Estland. Lieferung 1 S. 171 oder: Elisabeth von Rosen: Bogislaus Rosen aus Pommern 1572 bis 1658, Stammvater des estländischen Geschlechts der "weißen" Rosen. (mit Nachkommentafel im Anhang), Berlin, 1938 oder: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XII, Band 125 der Gesamtreihe, S. 26-27, 2001
  2. vergl.: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XII, Band 125 der Gesamtreihe, S. 27, Limburg (Lahn) 2001
  3. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XII, Band 125 der Gesamtreihe, S. 25-26, 2001
  4. vergl.: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil B 1937 (STR, ÄG) und 1941, S. 431
  5. Friedrich Georg v. Bunge, Liv-, Esth-, und Curländisches Urkundenbuch 3, Reval 1857, S. 80, Nr 481a
  6. Friedrich Georg v. Bunge, Liv-, Esth-, und Curländisches Urkundenbuch 3, Reval 1857, S. 93, Nr 541a
  7. Gustav von Lehsten: Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche. (1755/1864), S. 222

Literatur

  • Claus Frhr. v. Rosen: Die Familie v. Rosen im Militär- und Staatsdienst. In: Baltische Ahnen- und Stammtafeln, Jg. 47, 2005, S. 21-37
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XII, Band 125 der Gesamtreihe, S. 22-25, 2001, ISSN 0435-2408 und (Nachträge) Band XVII, Band 144 der Gesamtreihe, S. 491, 2008, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn)
  • Claus Frhr. von Rosen: Zweig Huljell aus dem Hause Hochrosen. In: Archiv für Sippenforschung 57, 1992, S. 1-41
  • Hans Frhr. von Rosen: Aus acht Jahrhunderten. Sippenchronik eines livländischen Geschlechts. In: Lüneburger ostdeutsche Dokumentationen, Bd. 10. Lüneburg, 1986
  • Hans Frhr. von Rosen: Rosen-Chronik. Rosbach v. d. H., 1980
  • Hans Frhr. von Rosen: Das Erblehen Roop. Schlüssel zum Herkunftsproblem der Herren von Rosen. In: Archiv für Sippenforschung, Bd. 44, 1978, S. 449-468
  • Rosenscher Familienverband (Hrsgb.): Archiv-Katalog des Verbandes der Freiherrn und Grafen von Rosen. Flensburg, 1977
  • Woldemar von Rosen: Familiengeschichte der Freiherren und Grafen von Rosen. Flensburg, 1973
  • Hans Frhr. von Rosen: Der Livlandfahrer Helmoldus de Luneborg. Ein Beitrag zum Herkunftsproblem des Geschlechts von Rosen. In: Archiv für Sippenforschung, Bd. 34, 1968, S. 488-495
  • Genealogisches Handbuch des Adels. Band 13 der Gesamtausgabe, Freiherliche Häuser A, Band II, Ausgabe 1956, S. 420-437; Band 39 der Gesamtausgabe, Freiherliche Häuser B, Band IV, Ausgabe 1967, S. 396-403; Band 59 der Gesamtausgabe, Freiherliche Häuser A, Band IX, Ausgabe 1975, S. 418-435; Band 69 der Gesamtausgabe, Freiherliche Häuser, Band XV, Ausgabe 1989, S. 426-449
  • Astaf von Transehe-Roseneck: Genealogisches Handbuch der livländischen Ritterschaft. Teil 1, 2: Livland, Lfg. 9-15, Bd.: 2, Görlitz, ca. 1935, S. 1049-1155
  • Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften. Teil 2, 1: Estland, Görlitz, 1930, S. 208-236
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Leipzig 1867, Band 7,S.574-575
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, Gotha, Justus Perthes, 1849 Rosen (Ergänzungen 1853-1941); 1900 Rosen a.d.H. Hoch-Rosen (Ergänzungen 1902-1940)
  • Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Leipzig 1837, Band 4, S. 129

Weblinks

 Commons: House von Rosen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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