- Rostocker Wingolf
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Wappen Zirkel Basisdaten Universität: alle Rostocker Hochschulen Gründung: 1. Juni 1850 Gründungsort: Rostock Dachverband: Wingolfsbund Mitglieder: 150 Farben: schwarz-weiß-gold Wahlspruch: Δι' ἕνος πάντα
Di henos panta!
(griech.: Durch Einen Alles!)Website: www.rostockerwingolf.de Der Rostocker Wingolf ist eine christliche, überkonfessionelle, nichtschlagende, farbentragende Studentenverbindung in Rostock. Der Rostocker Wingolf ist Mitglied im Wingolfsbund und sein fünft-ältestes Mitglied. Der Rostocker Wingolf bewohnt mit dem Wilhelm-Hagemeyer-Haus sein eigenes Verbindungshaus in der Altstadt Rostocks.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gründung und Blütezeit
Am 1. Juni 1850 gründeten fünf Theologiestudenten den Rostocker Wingolf. Die Gründer waren zuvor allesamt Mitglieder des Berliner Wingolf und/oder Erlanger Wingolf gewesen. Bei Rückkehr in ihre mecklenburgische Heimat gründeten sie nach Vorbild der noch jungen Wingolfsverbindungen auch in Rostock eine Wingolfsverbindung.[1]
Die Anfangsjahre gestalteten sich sehr schwierig, da es nur leidlich gelang, Studenten zum Eintritt zu bewegen. Immer wieder stand der Rostocker Wingolf kurz vor der Auflösung und musste von zugereisten Bundesbrüdern aus dem Wingolfsbund gestützt werden. Seinen regelmäßigen Treffpunkt hatte der Rostocker Wingolf zu dieser Zeit in Warnemünde.
Mit dem Erstarken anderer Studentenverbindungen in Rostock, insbesondere der Corps, fiel es auch den rostocker Wingolfiten leichter, ihren Platz in der Stadt und der Universität zu finden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte der Rostocker Wingolf zu den stärksten Wingolfsverbindungen. So wurde in den 1890er-Jahren auch die Vorortschaft für den Wingolfsbund übernommen, obwohl die Anzahl der Burschen im Vergleich zu anderen Wingolfsverbindungen (Hallenser Wingolf, Erlanger Wingolf, Heidelberger Wingolf, etc.) eher gering war. Das Aktivenleben wurde nun durch regelmäßiges Kneipen und Theologisieren bestimmt, ein Hausbau in Betracht gezogen. 1913 konnte ein Haus in der Friedrichstraße bezogen werden.
Nationalsozialismus und Zeit der Vertagung
Der Rostocker Wingolf musste sich unter dem NS-Regime 1936 vertagen. Das Haus wurde 1938 verkauft. Jedoch wurde die angeordnete Liquidation nicht unumschränkt durchgeführt. Eine Altherren-Organisation blieb, wenn auch verdeckt, bestehen.
Nach dem 2. Weltkrieg gründete sich in Clausthal-Zellerfeld der Clausthaler Wingolf Catena. Bald nach Gründung übernahm er die Tradition des Rostocker Wingolf, die ihm von Seiten der verbliebenen Rostocker Philister angetragen wurde. Chargierten der Catena wurde das Rostocker Band angeboten. So konnte gewährleistet werden, dass im Falle einer Wiedergründung genügend Philister zur Unterstützung bereitstünden.
Wiedergründung und aktuelle Situation
Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten konnte auch der Rostocker Wingolf wiedergegründet werden. Bereits 1991 gründete sich ein Hausbauverein und ab 1995 lebten wieder Aktive in Rostock. Zuerst fand das wingolfitische Leben in verschiedenen Wohngemeinschaften und Etagen Raum, bevor 2002 das neue Verbindungshaus eingeweiht werden konnte.
Auch nach der Wiedergründung spiegelt sich das gute Verhältnis zwischen dem Rostocker Wingolf und dem Clausthaler Wingolf Catena zum Beispiel in den gemeinsam gefeierten Stiftungsfesten wider. Gegenwärtig hat der Rostocker Wingolf über 15 aktive Mitglieder. Seit Ende der 90er-Jahre organisiert der Rostocker Wingolf die sogenannte "Strandkneipe", die direkt am Ostseestrand stattfindet. Im Wintersemester 2011/2012 ist der Rostocker Wingolf Gastgeber der Kreuzkneipe der ostdeutschen Wingolfsverbindungen, des alljährliches Treffens der sechs aktiven Wingolfsverbindungen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR und Berlins.
Das "Wilhelm-Hagemeyer-Haus"
Der Rostocker Wingolf sanierte in den Jahren 2000 und 2001 ein altes Giebelhaus An der Hege 11, das zu Beginn der Arbeiten nurmehr eine Ruine war. Die ältesten Teile des Hauses stammen aus dem 13. Jahrhundert, es gilt daher als eines der ältesten erhaltenen Häuser in Rostock.[2] Die Renovierung wurde erst durch eine großzügige Spende an den Rostocker Wingolf möglich, der das Haus nach erfolgreichem Abschluss aller Arbeiten 2002 wiedereinweihen konnte. Seitdem beherbert es die Aktivitas des Rostocker Wingolf. Seinen Namen hat das Haus von der Stiftung "Eheleute Wilhelm und Elisabeth Hagemeyer", die die Sanierung ermöglichte.
Siehe auch: An der HegeBekannte Mitglieder (Auswahl)
- Friedrich von Bodelschwingh der Jüngere (* 1877, † 1946), evangelischer Theologe, Leiter der Betheler Anstalten, kurzzeitig Reichsbischof
- Friedrich Brunstäd (* 1843, † 1944), evangelischer Theologe und Philosoph, 882. Rektor der Universität Rostock, (Ehrenmitglied)
Literatur
- Geschichte des Wingolfs 1830-1994, Verband Alter Wingolfiten (Hrsg.), Manfred Wieltsch et. al., Detmold 1998
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte auf www.rostockerwingolf.de, Selbstbeschreibung der Studentenverbindung, abgerufen am 8. Juni 2011.
- ↑ Historische Rostocker Bauwerke - An der Hege 11 von Hans-Heinrich Schimler (Text und Fotos) auf www.mv-terra-incognita.de, abgerufen am 8. Juni 2011.
Kategorien:- Wingolfsbund
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