Rudolf Skoda

Rudolf Skoda

Rudolf Skoda (* 26. September 1931 in Leipzig) ist ein deutscher Architekt und Hochschullehrer. Er war Chefarchitekt für das Neue Gewandhaus in Leipzig.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Rudolf Skoda ist der Sohn eines Malers und Grafikers. Nachdem er 1950 sein Abitur an der Humboldt-Oberschule in Leipzig abgelegt hatte,[1] absolvierte er eine zweijährige Maurerlehre. Von 1952 bis 1957 studierte er Architektur an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar. Anschließend war er wissenschaftlicher Assistent an den Hochschulen in Weimar und Cottbus. 1968 promovierte er in Weimar zum Dr.-Ing. mit der Arbeit Wohnhäuser und Wohnverhältnisse der Stadtarmut. 1986 erfolgte seine Habilitation.

Von 1960 bis 1975 arbeitete er als Entwurfsarchitekt in Leipziger Projektierungsbüros, wobei er einige für Leipzig stadtbildprägende Bauten entwarf. 1976 wurde er Chefarchitekt beim Aufbaustab des Rates des Bezirkes Leipzig.[2] Ab 1977 war er außerdem Chefarchitekt beim Bau des Neuen Gewandhauses. Beide Tätigkeiten übte er bis 1981 aus.

Nachdem er bereits als Honorardozent an der Technischen Hochschule Leipzig gelehrt hatte, wurde er dort 1981 als ordentlicher Professor für Wohnungs- und Gesellschaftsbauten berufen. In zahlreichen Publikationen widmete er sich besonders dem Thema des Konzerthallenbaus. 1991 gründete er die Architektengemeinschaft Skoda & Partner. Seit 2001 ist er vorwiegend als Gutachter bei Wettbewerben sowie beratend und publizistisch tätig.

Werk

Bauten

  • 1965: Gebäude des Messeamtes Leipzig am Markt (mit Rudolf Rohrer und Ulrich Quester), abgebrochen 2001
  • 1968/1969: Betriebsgebäude des VEB Robotron-Anlagenbau Leipzig in der Gerberstraße (mit Ulrich Quester)
  • 1969–1972: Hörsaalkomplex der Karl-Marx-Universität Leipzig (mit Ulrich Quester)
  • 1976–1981: Neues Gewandhaus Leipzig (mit Eberhard Göschel, Volker Sieg und Winfried Sziegoleit)
  • 1993/1994: Lindenauer Büro- und Dienstleistungszentrum Lützner Straße[3]
  • 1994–1996: Umbau und Grundsanierung der Hochschule für Musik und Theater Leipzig
  • 1996: Umbau des Kleinen Saales des Gewandhauses zum Mendelssohnsaal
  • 1998: Wohnhaus Inselstraße 13/15[2]

Schriften (Auswahl)

  • Das Voigtland. Wohnhäuser und Wohnverhältnisse der Stadtarmut in der Rosenthaler Vorstadt von Berlin 1750-1850. Kulturbund, Berlin 1985.
  • Neues Gewandhaus Leipzig. Baugeschichte und Gegenwart eines Konzertgebäudes. Verlag für Bauwesen, Berlin 1985.
  • Die bauliche Entwicklung des Gewandhauses in Leipzig als Spiegelbild internationaler Entwicklungen und Tendenzen im Konzertsaalbau. 1986. (Habilitationsschrift)
  • Die Leipziger Gewandhausbauten. Konzertgebäude im internationalen Vergleich. Verlag für Bauwesen, Berlin 2001, ISBN 978-3-34500781-1.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Heinz Lohse (Hrsg.): Die Humboldtschule im Wandel der Zeiten. Zur 100jährigen Geschichte eines Leipziger Gymnasiums, Teil 1. Leipzig 2010, S. 32.
  2. a b c Wolfgang Hocquél: Leipzig. Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart. Passage-Verlag, Leipzig 2001, ISBN 3-932900-54-5, S. 284.
  3. a b Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A – Z. PROLEIPZIG, Leipzig 2005, ISBN 3-936508-03-8, S. 553.
  4. Freie Akademie der Künste in Hamburg

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