Saubermacher Dienstleistungs AG

Saubermacher Dienstleistungs AG
Saubermacher Dienstleistungs AG
Logo der Saubermacher Dienstleistungs AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1979
Sitz Graz, Österreich
Leitung Hans Roth (CEO), Erhard Schmidt (CFO), Frank Dicker (COO)
Mitarbeiter 3.900 (2010)
Umsatz 272 Mio. EUR (2010)
Branche Abfallwirtschaft
Website www.saubermacher.at

Die Saubermacher Dienstleistungs AG ist ein österreichisches Unternehmen im Bereich der Abfallentsorgung und -verwertung mit Hauptsitz in Graz. Derzeit werden rund 1.600 Gemeinden sowie 40.000 Kunden aus Handel, Gewerbe und Industrie in Österreich, Ungarn, Slowenien, Rumänien, Tschechien, Kroatien, Serbien und Mazedonien betreut. Im Jahr 2010 beschäftigte das Unternehmen in Österreich und Zentraleuropa 3.900 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen konsolidierten Jahresumsatz von rund 272 Millionen Euro.

Inhaltsverzeichnis

Firmengeschichte

Die Gründung

Im Jahr 1979 gründete Hans Roth - gemeinsam mit seiner Ehefrau Margret Roth - die Roth Umweltschutz GmbH. Schon bald erfolgten die Umbenennung in "Saubermacher" sowie der Abschluss erster Abfallentsorgungsaufträge für oststeirische Gemeinden.

Die 1980er Jahre

Anfang der 80er-Jahre nahm Saubermacher zunehmend eine Vorreiterrolle in der österreichischen Abfallwirtschaft ein und erweiterte das Einzugsgebiet in die Süd- und Obersteiermark sowie nach Niederösterreich.

Mit der ersten Tankstellenentsorgung Österreichs im Jahr 1984 sowie der Einführung einer getrennten Sammlung für infektiöse Krankenhausabfälle im Jahr 1985 profilierte sich das Unternehmen endgültig als innovativer Abfallentsorger.

Ein weiterer Meilenstein in der Unternehmensgeschichte folgte ebenfalls 1985 mit der Präsentation der ersten mobilen Klärschlammverpressungs- und Klärschlammaufbereitungsanlage.

1986 folgten der erste Kanalspül- und Saugwagen Österreichs sowie die österreichweit erste Einführung des 3-Tonnensystems – der Trennung von Altstoffen in Glas, Papier und Restmüll – in Mureck und deren Erweiterung zum BioPaG-System (Trennung in Biomüll, Papier und Glas).

Ende der 1980er-Jahre folgten die Vorstellung der ersten Kanalfernsehanlage Österreichs sowie das erste Leuchtstofflampen-Recycling. Mit der Einführung der Ölalarm-Notrufnummer wurde außerdem eine 24h-Betreuung für Notfälle eingerichtet. Außerdem wurde die erste Kühlschrankentsorgung Österreichs eingeführt.

Die 1990er Jahre

In den Jahren 1990 bis 1993 wagte Saubermacher als eines der ersten österreichischen Unternehmen mit Gründung von Saubermacher Slowenien, Saubermacher Ungarn und Saubermacher Tschechien den Schritt nach Zentral- und Osteuropa.

Saubermacher brachte einen Naturkompost auf den Markt, eröffnete 1991 in Graz die erste chemisch-physikalische Anlage zu Behandlung von gefährlichen Abfällen und führte das österreichweit erste Müllverwiegefahrzeug, mit dem eine genaue und verursachergerechte Abrechnung des Abfalls möglich wurde, ein.

Als Partner der Arbeitsgemeinschaft für Verpackungsabfälle sowie von ARO und AGR trug Saubermacher wesentlich zur systematischen Sammlung und ab 1993 zur raschen Umsetzung der neuen österreichischen Verpackungsverordnung bei.

Mit dem „Hartberger Saubermacher“ erfolgte 1992 die Gründung des ersten Public Private Partnership, in welchem Kommunen und ein privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen in einer gemeinsam betriebenen Gesellschaft zusammenarbeiten.

Im selben Jahr erhielt Saubermacher als erster Entsorgungsfachbetrieb Österreichs das Qualitätszertifikat ISO 9002. Mit Übernahme der Altstoffrecycling Wien und der Rudolf Beck & Söhne GmbH sowie deren Eingliederung in die Saubermacher Dienstleistungs AG stand auch einem Eintritt in den wichtigen Wiener Markt nichts mehr entgegen.

Saubermacher als internationales Unternehmen

Im Jahr 2001 wurde in Graz die Saubermacher Outsourcing GmbH als ein Tochterunternehmen der Saubermacher Dienstleistungs AG gegründet.

Mit Gründung des Mödlinger Saubermachers und des Villacher Saubermachers in den Jahren 2000 und 2001 stärkte Saubermacher sein Bekenntnis zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Kommunen.

Im ungarischen Kecskemet wurde im Jahr 2001 gemeinsam mit der Stadt eine Deponie errichtet. Im Jahr 2002 folgte die Inbetriebnahme eines Zentrums für Abfallbehandlung im slowenischen Lenart. 2003 wurde mit PUP-Saubermacher d.o.o. das erste ausländische Public Private Partnership in Velenje in Slowenien gegründet.

Mit ThermoTeam, einer Kooperation von Lafarge Perlmooser und Saubermacher, eröffnete im Jahr 2003 die weltweit modernste Anlage zur Produktion von Alternativbrennstoffen im südsteirischen Retznei. Im Rahmen dieser Kooperation stellt Lafarge Perlmooser die Verbrennungskapazitäten seiner Zementwerke zur Verfügung, wodurch mittelfristig auf den Einsatz fossiler Brennstoffe verzichtet werden kann. Ein Meilenstein für weniger CO2 Ausstoß und damit ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz, der mit dem Umweltschutzpreis des Landes Steiermark honoriert wurde.

2004 folgte die Eröffnung einer Splittinganlage in Wien, welche Gewerbemüll optimal für eine ökologische und ökonomisch sinnvolle Wiederverwertung vorbereitet. Mit der Übernahme von Rumpold im Jahr 2006, dem Experten für gefährliche Abfälle, wurde Saubermacher zur neuen Nummer 1 in der österreichischen Abfallwirtschaft.

2007 wurde eine High-Tech-Sortieranlage am Standort Graz eröffnet und erstmals ein mit Erdgas betriebenes Fahrzeug zur Abfallentsorgung eingesetzt. Nach dem Gewinn einer europaweiten Ausschreibung folgt im selben Jahr die Gründung des Weststeirischen Saubermachers.

Nach der Veröffentlichung des Ethik Kodex 2007, einem Leitfaden der die Lebenswerte des Saubermachers zusammenfasst, folgte die Präsentation der Klimaschutzcharta 2008 – ein unternehmensinternes Bekenntnis zur Umsetzung betrieblicher Klimaschutzmaßnahmen.

Hans Roth Saubermacher Umweltpreis

Um aktiv den Austausch zwischen den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Technik und Umweltschutz zu fördern, wird seit dem Jahr 2006 jährlich der mit jeweils 2.000 Euro dotierte Hans Roth Saubermacher Umweltpreis an drei österreichischen Universitäten (Montanuniversität Leoben, Karl-Franzens-Universität Graz, TU Wien) ausgeschrieben und vergeben. Ausgezeichnet werden junge Nachwuchsforscher für besonders herausragende Diplomarbeiten bzw. Dissertationen die in einem Zusammenhang zu Umweltschutz und Abfallwirtschaft stehen. Besonderer Wert wird auf konkrete Vorschläge und Methoden sowie Originalität und Praktikabilität für die Umsetzung und deren ökonomischen Nutzen im Alltag gelegt.[1]

Zertifizierungen und Auszeichnungen

Das Unternehmen ist nach EN ISO 9001 und EN ISO 14001 zertifiziert, nimmt beim Qualitätsmanagement Investors in People teil[2] und ist zertifiziertes Mitglied der Leitbetriebe Austria.

Ausgezeichnet wurde das Unternehmen mit:

  • ÖKOPROFIT 2001 der Stadt Graz
  • Umweltschutzpreis des Landes Steiermark 2004
  • Fast Forward Award 2005
  • Dienstleister des Jahres 2005
  • ÖKOPROFIT 2006 der Stadt Wien
  • ÖKOPROFIT 2006 der Stadt Graz
  • ARGEV-Qualitätspreis 2006
  • Yellow Addy Award 2006
  • KNEWLEDGE Staatspreis 2007
  • klima:aktiv-Auszeichnung 2007
  • Steirischer Gesundheitspreis 2008 in Gold
  • TRIGOS 2008
  • Summit Creative Award 2008 in Silber
  • TRIGOS Steiermark 2009
  • TRIGOS Steiermark 2010
  • Österreichischer Exportpreis 2010

Einzelnachweise

  1. Presseaussendung Februar 2010 abgerufen am 9. März 2010
  2. Investors in People

Literatur

  • Michael Fembek: CSR: Jahrbuch für unternehmerische Verantwortung. Wien: KGV Marketing- und Verlags GmbH 2009. ISBN 978-3-902645-39-5
  • Hermann Haslauer: Menschen - Ideen - Erfolge: Eine Spurensuche zur österreichischen Wirtschaftsgeschichte seit 1945. Linz: Kaktus Verlag 2009. ISBN 978-3-9502352-2-7

Weblinks


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