Schleusengraben

Schleusengraben
Der Graben richtung Süden von der Schleusengrabenbrücke gesehen

Der Schleusengraben ist ein Kanal im Hamburger Bezirk Bergedorf. Er verbindet die Bille mit der Dove Elbe und ist circa 2,6 Kilometer lang. Er wurde 1442[1] – zum Teil der Löse, einem alten Nebenarm der Bille, folgend – angelegt und ist eine der ältesten künstlichen Wasserstraßen Deutschlands. Seit dem Bau der Schleuse am Heckkaten im Jahr 1494 fließt das Wasser aus dem Oberlauf der Bille durch den Schleusengraben ins Flusssystem der Elbe ab.[2] Seit seiner Fertigstellung gewährleistete der Kanal die Verkehrsanbindung Bergedorfs an die Stadt Hamburg auf dem Wasserweg, da die mittlere Bille (der direkte Wasserweg nach Hamburg) nicht schiffbar war. Der Bergedorfer Hafen am nördlichen Ende des Schleusengrabens entwickelte sich in der Folge während der frühen Neuzeit zu einem bedeutenden Umschlagplatz insbesondere für Holz aus dem Sachsenwald. Der preiswerte und leistungsfähige Transportweg begünstigte auch Bergedorfs Industrialisierung ab dem 19. Jahrhundert; zahlreiche Produktionsbetriebe entstanden damals entlang des Schleusengrabens. Seit 1929 macht die Krapphofschleuse den Kanal unabhängig von Ebbe und Flut.

Literatur

  • Hoffmann, Gerd: Bergedorf bei Hamburg. Ein reichillustrierte Stadtteilgeschichte. Hower Verlag Hamburg, 2. Auflage 1994, ISBN 3-922-995-21-7, S. 106
  • Pfennigstorf, Jürgen: Bergedorf - Werden und Wachsen durch das Wasser von Elbe und Bille. In Lichtwark-Heft Nr. 62 und Nr. 64. Hrsg.: Lichtwark-Ausschuß, Bergedorf, 1997 und 1999. Siehe jetzt: Verlag HB-Werbung, Hamburg-Bergedorf. ISSN 1862-3549.
  • ders.: Bergedorf - Werden und Wachsen durch das Wasser von Elbe und Bille. In: Lichtwark-Heft Nr. 66 und 67 und 68. Verlag HB-Werbung, Hamburg-Bergedorf, 2001 bis 2003. ISSN 1862-3549.

Weblinks

 Commons: Schleusengraben (Hamburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schleusengraben im Hamburger Abendblatt vom 29. September 2006
  2. Aschenberg, Heinz; Kroker, Gerhard: Sturmfluten und Hochwasserschutz in Hamburg. Ein Abriß der Geschichte des Deichbaus und der Binnenentwässerung im Stromspaltungsgebiet der Elbe. Dingwort Hamburg o. J. (ca. 1991) , S. 23
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