Schloss Wellenburg

Schloss Wellenburg
Schloss Wellenburg

Das Schloss Wellenburg, auch Fuggerschloss genannt,[1] gelegen auf einem bewaldeten Geländesporn hoch über dem Tal der Wertach, ist ein im Stil der Neugotik umgestaltetes Schloss im Stadtteil Augsburg-Bergheim. Es wird seit 1595 von der Familie Fugger-Babenhausen bewohnt und ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Geschichte

Schon vor dem 13. Jahrhundert gab es die Wellenburg. Vermutlich war sie im Besitz der bischöflichen Kämmerer von Wellenburg. St. Radegundis war dereinst Viehmagd auf dem Schloss.[2]

1507 kam das mehrmals zerstörte und neuerrichtete Schloss über mehrere Augsburger Geschlechter – die der Portner, Herwart, Langenmantel und Onsorg – an den Augsburger Patriziersohn und Dompropst Matthäus Lang, welcher von Maximilian I. den Ehrentitel Edler von Wellenburg und später als Fürsterzbischof von Salzburg durch Papst Julius II. die Kardinalswürde verliehen bekam. Er ließ dort bis 1513 ein Lustschloss errichten, das er dem Kaiser zur Verfügung stellte.

1595 erwarb Jokob Fugger III., Besitzer von Schloss Babenhausen, für 70.000 Gulden das Schloss Wellenburg und die dazu gehörenden Liegschaften und ließ bald das äußere Schlosstor durch den Augsburger Stadtbaumeister Elias Holl erbauen. Durch den aus dem Bregenzerwald stammenden und in Günzburg ansässigen Baumeister Valerian Brenner wurden die Schlosskapelle St. Georg im Erdgeschoss des Hauptflügels und die Stallungen erweitert. An späteren Renovierungen war auch der angesehene Barockmeister Hans Georg Mozart, Urgroßonkel von Wolfgang Amadeus Mozart, beteiligt.

Im Jahre 1857/1858 ließ Fürst Leopold Fugger-Babenhausen das Schloss im Stil der Neugotik um- und ausbauen.

Zum Schloss Wellenburg führt von Göggingen aus eine etwa zwei Kilometer lange Allee von etwa 350 Linden, die 1840 angelegt wurde.

Literatur

  • Nicole Riegel: Die Bautätigkeit des Kardinals Matthäus Lang von Wellenburg (1468–1540), Münster (Westf.) 2009. ISBN 9783930454754
  • Petzet, Michael (Hrsg.): Denkmäler in Bayern. Band 85: 7, Schwaben, freie Kreisstädte. Lipp, München 1990, ISBN 3-7954-1003-7.
  • Martin Kluger: Die Fugger. Die deutschen Medici in und um Augsburg. Augsburg 2009, S. 146–147.
  • Wilhelm Neu, Frank Otten: Bayerische Kunstdenkmale. Band 30: Landkreis Augsburg. Deutscher Kunstverlag, München 1970.
  • Wilfried Sponsel: Burgen, Schlösser und Residenzen in Bayerisch-Schwaben. Satz und Grafik Partner, Augsburg 2009, ISBN 978-3-935438-54-4, S. 118–119 (online).

Einzelnachweise

  1. burgeninventar.de (Archiv-Version vom 10. November 2006) (Archivversion vom 10. November 2006)
  2. st-radegundis.de, Zugriff am 21. Juli 2009.
48.33294444444410.826861111111

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wellenburg — ist der Name folgender Personen: Matthäus Lang von Wellenburg (1468–1540), Salzburger Erzbischof und Kardinal Radegund von Wellenburg († um 1290 oder 1340; auch: selige Radiana oder Radegundis), Viehmagd auf Schloss Wellenburg bei Augsburg Siehe… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Haindorf — Das Schloss Haindorf ist ein Schloss nahe Langenlois in Niederösterreich. Das barocke Schloss Haindorf entwickelte sich aus der Feldmühle, die 1624 erstmals genannt wurde. Die Wurzeln dürften aber noch weiter zurückgehen und zwar auf die… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Lebenberg (Tirol) — Das Schloss Lebenberg liegt etwa einen Kilometer entfernt von Kitzbühel auf dem 80 Meter hohen Hügel Lebenberg. Geschichte Nachdem 1446 die Reichertsheimer von Wagrain die Burg erwarben, ließen sie auf halber Höhe des Hügels einen neuen… …   Deutsch Wikipedia

  • Radegund von Wellenburg — (* in Wulfertshausen bei Friedberg; † um 1290 oder 1340 in Wellenburg), auch: selige Radiana oder Radegundis war eine Viehmagd auf Schloss Wellenburg bei Augsburg. Radegundis gilt neben Simpert und Wolfgang von Regensburg als eine der drei… …   Deutsch Wikipedia

  • Matthäus Lang von Wellenburg — Porträt des Salzburger Erzbischofs Matthäus Lang von Wellenburg: Meister der Donauschule 1529 (Kunsthistorisches Museum Wien) Matthäus Lang von Wellenburg (* 1468 in Augsburg als Matthäus Lang; † 30. März 1540 in Salzburg) war ein Salzburger …   Deutsch Wikipedia

  • Augsburg-Bergheim — Bergheim Planungsraum von Augsburg …   Deutsch Wikipedia

  • Fugger von der Lilie — Wappen der Linie Fugger „von der Lilie“ im Ehrenbuch der Fugger, 1545/49 Die Fugger waren ursprünglich ein schwäbisches Kaufmannsgeschlecht, das seit der Einwanderung Hans Fuggers (? – 1408/09) im Jahr 1367 in der Freien Reichsstadt Augsburg… …   Deutsch Wikipedia

  • List of castles in Bavaria — Numerous castles are found in the German state of Bavaria. These buildings, some of which have a history of over 1000 years, were the setting of historical events, domains of famous personalities and are still imposing buildings to this day.… …   Wikipedia

  • Radegund — Dieser Artikel beschäftigt sich mit der heiligen Radegundis von Thüringen, spätere Königin der Franken. Über die selige Radegundis von Wellenburg siehe Radegund von Wellenburg. St. Radegundis, Handschrift 11. Jahrh., Stadtbibliothek Poitiers Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Radegunde — Dieser Artikel beschäftigt sich mit der heiligen Radegundis von Thüringen, spätere Königin der Franken. Über die selige Radegundis von Wellenburg siehe Radegund von Wellenburg. St. Radegundis, Handschrift 11. Jahrh., Stadtbibliothek Poitiers Die… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”