Schloss Wächtersbach

Schloss Wächtersbach
Schloss Wächtersbach
Schloss Wächtersbach

Schloss Wächtersbach

Burgentyp: Niederungsburg
Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Ständische Stellung: Adel
Ort: Wächtersbach
Geographische Lage 50° 15′ 32″ N, 9° 17′ 10″ O50.2588888888899.2861111111111170Koordinaten: 50° 15′ 32″ N, 9° 17′ 10″ O
Höhe: 170 m ü. NN
Schloss Wächtersbach (Hessen)
Schloss Wächtersbach

Das Schloss Wächtersbach ist eine Niederungsburg auf etwa 170 ü. NN in Wächtersbach (Main-Kinzig-Kreis, Hessen).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Wächtersbacher Schloss geht auf eine staufische Jagd- und Sicherungsanlage zurück, errichtet gegen Ende des 12. Jahrhunderts im Auftrag von Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Die im Schutze dieser Anlage entstandene Siedlung wird im Jahre 1236 in einer Urkunde des nahegelegenen Klosters Selbold (vgl. Langenselbold) erstmals erwähnt, welches hier über Grundstücke und Einnahmen verfügte. [1] Zu dieser Zeit wird der Ort als Weichirsbach bezeichnet, was so viel bedeutet wie "Der Bach der die Weiher speist“. Im 13. Jahrhundert wird die Anlage zu einer Wasserburg umgebaut; Reste der sie ehemals umgebenden Wasserflächen sind mit den Weihern im Schlosspark heute noch sichtbar. Im Jahre 1324 wird die Burg erstmals urkundlich erwähnt. Als Teil der Sicherungsanlagen für das alte Königsland Wetterau diente die Veste dem Schutz der Burganlagen in Gelnhausen (→ Pfalz Gelnhausen) und Büdingen (→ Schloss Büdingen). 1578 wird die fürstliche Brauerei Wächtersbach gegründet (endgültig geschlossen im Jahre 2008). Nach der Teilung der Grafschaft Isenburg im Jahre 1684 wird das Schloss ab 1687 unter Graf Ferdinand Maximilian I. zum Sitz der neu gegründeten Linie Isenburg-Wächtersbach. Deren Angehörige erbauen Rentkammer, Marstall, Prinzessenhaus und einen Wirtschaftshof.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde ein Park im englischen Stil rund um das alte Gebäude angelegt. Im Schlosspark finden sich seltene Bäume, die zu „Testzwecken“ gepflanzt wurden, da die Fürsten zu Ysenburg in der Waldwirtschaft tätig waren und hiermit den Wuchs und die Ertragskraft der jeweiligen Bäume unter hiesigen klimatischen Bedingungen studierten. Daraus resultierend kann man noch heute eine Vielzahl verschiedener, nicht heimischer Bäume im Park finden. Direkt am Schloss befindet sich ein über hundertfünfzig Jahre alter Ginkgobaum, der zu Pflanzzeiten eine Kuriosität und Attraktion darstellte.

Heutige Nutzung

Die 1865 gefürsteten Ysenburg-Wächtersbacher bewohnen heute das Schloss zu Büdingen. Das heute in Privatbesitz befindliche Schloss Wächtersbach wird von einer malerisch schönen Altstadt umrahmt. Das Schloss befindet sich in keinem guten Zustand, da in den letzten Jahren keine substanzerhaltenden Maßnahmen durchgeführt wurden. Der ehemalige Schlosspark, umgangssprachlich Schlossgarten genannt, wird von dem privaten Verein Schloss + Park, der einen Baumlehrpfad anlegte, in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Stadt Wächtersbach gepflegt, da er im Rahmen eines Grundstückstausches in den Besitz der Stadt Wächtersbach und somit der Allgemeinheit übergegangen ist.

Anlage

  • vierflügelige, dreigeschossige Wasserburg
  • quadratische, rechtwinklinge Grundfläche
  • Rundtürme mit welscher Haube
  • Innenhof mit Treppenturm von 1875 und Arkaden-Treppen

Literatur

  • Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 353f.

Einzelnachweise

  1. Hessler, Carl (Hrsg.): Hessische Landes- und Volkskunde: Das ehemalige Kurhessen und das Hinterland am Ausgange des 19. Jhdts., Band 1, Teil 1, Elwert, Marburg 1907, S. 695

Weblinks


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