Schwarzenlachenbach

Schwarzenlachenbach
Schwarzenlachenbach
Wasserfall des Schwarzenlachenbachs an seiner Mündung bei Anhausen

Wasserfall des Schwarzenlachenbachs an seiner Mündung bei AnhausenVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2386674
Lage Baden-Württemberg, Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Bühler → Kocher → Neckar → Rhein → Nordsee
Quelle im östlichen Einkornwald am Nordwestabhang des Rauhen Berges, unterhalb des Bergsattels zum Dachswald im Westen
49° 5′ 33,9″ N, 9° 48′ 16,4″ O49.0927416666679.8045694444444450
Quellhöhe ca. 450 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung beim Schwäbisch Hall-Sulzdorfer Weiler Anhausen in die Bühler
49.1039277777789.8658527777778317

49° 6′ 14″ N, 9° 51′ 57″ O49.1039277777789.8658527777778317
Mündungshöhe 317 m ü. NN [1]Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied ca. 133 m
Länge 5,3 km[2]
Einzugsgebiet knapp 10 km²[3]

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Mittelstädte Schwäbisch Hall

Der Schwarzenlachenbach[4], lokal oft einfach Schwarze Lache genannt, ist ein gut 5 km langer Bach im Nordosten Baden-Württembergs, der bei Sulzdorf-Anhausen von links in die Bühler mündet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Quellen und Bachlauf

Die oberen Quellbäche des Schwarzenlachenbaches entstehen in Höhen von 430–460 m an den lehmigen Hängen einer Einbuchtung der Haller Ebene in die Limpurger Berge südwestlich von Schwäbisch Hall-Sulzdorf, im Sommer oft deutlich tiefer am Hang. Einige beginnen nicht weiter als 500 m vom Lauf der oberen Fischach entfernt, die jenseits in Richtung Südosten auf die obere Bühler zufließt, die Talhänge dieser Konkurrentin von der Wasserscheide herab sind meist deutlich flacher als die diesseitigen des Schwarzenlachenbachs. Seine Quellbäche haben die am westlichen Zweig der Limpurger Berge gegen den Kocher zu noch erhaltene Hochebene hier deshalb schon in eine Kette von Einzelbergen zerteilt: Bauernschnäue mit Dachswald, Rauher Berg, Neuberg und Hehlberg.

Der längste Quellast entspringt am Nordwestabhang des Rauhen Berges, unterhalb des Bergsattels zum Dachswald im Westen, und zieht zunächst in nordwestlicher Richtung auf Sulzdorf zu. Nach Austritt aus dem Hangwald in die flache Flurbucht fließt er zwischen gehölzbestandenen Ufern in einer kleinen Mulde und nimmt von links her einen gleichnamigen kürzeren Quellast auf, ehe er nahe der Häuser der Schwarzen Lache die L 1060 unterquert und danach von rechts den Neubergbach aufnimmt, den kurz zuvor der Hehlbergbach erreichte.

In einer von Bebauung freigehaltenen Wiesenmulde durchquert der Schwarzenlachenbach, von Erlen und Pappeln begleitet, das Sulzdorfer Industriegebiet, fließt in einem Rohr in Bahnhofsnähe durch den Damm der Hohenlohebahn und dann zwischen Siedlungsteilen Sulzdorfs dessen Ortsmitte zu, wobei seine Talmulde sich schon merklich stärker eintieft. Bald wird er recht flach und breit oberhalb des rechten Hangfußes geführt; wenige Schritte ehe er in dieser Richtung die alte Sulzdorfer Dorfmühle erreichen würde, heute Sitz des lokalen Heimatvereins, wo ein oberschlächtiges hölzernes Mühlrad den Zweck der einstigen Anstauung anschaulich macht, wird er heute über eine Fischtreppe in die Talmuldenmitte zur linksseitigen Einmündung des Rohrwiesenbaches umgelenkt. Von nun an bis zu seiner Mündung fließt er beständig in östliche Richtung.

Inzwischen zwar schon etwas steiler, aber noch nicht sehr tief eingeschnitten, unterquert der Schwarzenlachenbach unterhalb der Dorfmühle den hohen Damm der danach benannten Straße, die die Ortsmitte oben auf dem linken Hang mit den Dorfteilen auf dem rechten verbindet; gute 100 m weiter talabwärts führt dann die viel tiefere alte Verbindungsstraße über ihn, die beidseits recht unbequeme Steigen erforderte. Etwas danach sind im Bachbett die ersten noch niedrigen Bankabrisse erkennbar. Über dem Steinbruchweg, der bald den Ort verlässt und den immer tiefer eingegrabenen Bach noch weiter begleitet, zeigen sich bankige Felskanten alter kleiner Muschelkalkbrüche und das Tal füllt sich mit Wald. Wenig später fließt von rechts der Erlenbach zu, im Mündungsdreieck liegt die Kläranlage des Dorfes, rechts von ihr steht eine schüttere, mit Stahlnetzen gesicherte Kalksteinwand. Nach einem kurzen Bogen des Bachs nach Norden mündet von links, aus der Gegend von Matheshörlebach kommend, der Rotbach, danach weitet sich das Tal für eine schmale Aue, zumeist unbewaldet und als Weideland genutzt. Der Bach hält sich hier meist an den rechten Hangfuß unter einem auf dieser Seite sehr steilen und teilweise Felsbänke zeigenden Hang. So erreicht er den Südrand des kleinen Weilers Anhausen, wo ihn eine alte Steinbrücke überspannt, die den Kirchplatz und eine heutige Feldwegsteige im Süden mit den Häusern der Ansiedlung verbindet. Unterhalb der Stützmauern des von zwei Grotten unterhöhlten Kirchplatzes, der im Mündungswinkel steht, fällt der Bach noch über einen tosenden, mannshohen Wasserfall aufs Niveau der Bühler, die ihn hier nach seinem Lauf von etwa 5,3 km Länge von links aufnimmt.

Einzugsgebiet

Der Schwarzlachenbach entwässert knapp 10 km². Sein Einzugsgebiet grenzt im Norden an das des Otterbachs, im Nordosten konkurrieren ganz kurze Zuflüsse zur Bühler, im Südosten der durch Sulzdorf-Dörrenzimmern ziehende Bühlerzufluss Hirtenbach, im Süden die obere Fischach, im Westen der durch Schwäbisch Hall-Hessental zum Kocher fließende Waschbach.

Zuflusssystem

Aufgeführt sind die Zuflüsse jeder Ordnung des Schwarzenlachenbachs von der Quelle bis zur Mündung nach TK 25[5] oder LUBW-UDO,[6] wo möglich bzw. sinnvoll mit Namen, Mündungsseite, Mündungsort und Länge. Aufstellung jeweils nach Mündungsort in talwärtiger Richtung unter dem unmittelbar aufnehmenden Bach. Die Längen der Zuflüsse wurden auf der TK 25 abgemessen und auf volle hundert Meter gerundet. Kursivierte Bachnamen wurden in dieser Namensform in einer der Quellen vorgefunden, wenn aus diesen für Bachläufe keine Namen zu entnehmen waren, wurde ersatzweise eine beschreibende Bezeichnung gewählt, die zur Unterscheidung unkursiviert steht.

Der Schwarzenlachenbach entspringt am Nordwestabhang des Rauhen Berges, unterhalb des Bergsattels zum Dachswald im Westen.

  • Bach vom Nordostabhang des Rauhen Berges, mündet von rechts nahe der Waldgrenze der Flurgemarkung Brühl, Länge 0,9 km.
  • Schwarzenlachenbach, mündet von links in Flurgemarkung Brühl, Länge 1,2 km; ein kürzerer und zum Hauptast gleichnamiger Quellast aus dem Tal zwischen Weiberschnäue im Süden und Teufelskanzel im Norden.
    • Bach von nördlich der Teufelskanzel, mündet von links am Ostrand des ehemaligen Schießstandes der US-Armee, Länge 0,5 km; ist knapp 100 m länger als der aufnehmende Bach.
  • Neubergbach, entspringt unterhalb des Sattels zwischen Rauhem Berg und Neuberg, mündet von rechts nach Unterquerung der L 1060, Länge 1,8 km.
    • 2 Zuflüsse vom Nordhang des Neubergs, münden von rechts noch im Wald, Längen 0,3 und 0,4 km.
    • 2 Zuflüsse vom Nordwesthang des Hehlbergs, münden von rechts noch im Wald bzw. am Waldrand, Längen 0,1 und 0,4 km.
    • Hehlbergbach, mündet von rechts an der Schwarzen Lache (Name für eine lockere Gruppe von Einzelhäusern) kurz vor Unterquerung der L 1060, Länge 1,2 km.
      • 2 Zuflüsse von Süden bzw. Südosten her, münden von rechts, Längen 0,1 und 0,2 km.
      • Zufluss vom nördlichen Hang des Hehlbergs her, mündet von links an einer Waldspitze, Länge 0,4 km, speist kurz vor dem Zufluss noch zwei Fischteiche.
  • Rohrwiesenbach, mündet von links in Sulzdorf bei der Einmündung der Kirchäckerstraße in die Hauptstraße, Länge 1,6 km. Ursprung [7] erst am Straßendamm der L 1060 kurz vor deren Eintritt in den bewaldeten Bergausläufer Hasenbühl; die Talbildung setzt sich jedoch westlich fort über weitere wenigstens 700 m, zunächst in der Flur, weiter oben am Abhang des südwestlichen Hasenbühls beweisen ausgeprägte Erdanschwemmungen in der Talmulde zeitweise starke Wasserführung.
    • Zufluss von Westen her, mündet von rechts gegenüber der Siedlungsstraße Im Rohr, Länge 0,1 km.
  • Zufluss von Süden längs der Straße Mühlwiesen, mündet in Sulzdorf zwischen der alten Dorfmühle und dem Damm der Dammstraße, Länge 0,2 km. In der Natur sind nur noch weniger als 50 m einer feuchten, oberflächlich zuflusslosen kleinen Talmulde vorhanden, die nach oben hin an der Grenze eines Siedlungsgebietes endet. Bach also verdolt.
  • Erlenbach, entsteht östlich des Hehlbergs am oberen Ende der von der Steige der K 2627 genutzten Klinge, mündet von rechts unterhalb von Sulzdorf an der Kläranlage des Dorfes, Länge 2,8 km.
    • Zufluss von Westen her längs eines Feldweges, mündet am Nordknick der Verbindungsstraße Dörrenzimmern-Sulzdorf, Länge 0,1 km.
    • Rautwiesenbach, entfließt einer feuchten und krautigen Mulde nahe der Kreuzung der K 2627 mit der L 1060, mündet von links an der Bucher Straße an der Sulzdorfer Tierkörperbeseitigungsanlage, Länge 0,8 km.
  • Rotbach, entsteht südlich von Mattheshörlebach, mündet von links keine 300 m nordöstlich der Sulzdorfer Kläranlage rechts von der Anhäuser Straße, Länge 1,9 km.
    • 2 Zuflüsse längs Feldwegen von der K 2627 Sulzdorf-Jagstrot her, von rechts etwas oberhalb der Rotbachmuldenquerung der Hohenstadter Straße, Längen 0,2 und 0,3 km.
    • Zufluss vom Nordhang, von links an der Unterquerung der Anhäuser Straße durch den Rotbach, Länge 0,2 km.

Der Schwarzenlachenbach mündet von links nach 5,3 km Länge bei Sulzdorf-Anhausen in die Bühler.

Geologie

Die Quelläste des Baches an den Hängen der Limpurger Berge liegen im Mittelkeuper, in der flachen Flurbucht erreicht er den Unterkeuper, etwa in der Ortsmitte Sulzdorfs dann den Oberen Muschelkalk, in dem er fortan verbleibt.

Der Rautwiesenbach entsteht in einer oberflächlich zuflusslosen Mulde, die selbst im Sommer recht kräftig Wasser liefert und etwa an der Grenze Mittelkeuper/Unterkeuper liegt.

Im Mündungsdreieck des Rotbachs liegen zwei alte Steinbrüche im Oberen Muschelkalk übereinander. Die Felswand des oberen erreicht fast den für den Übergang von Muschelkalk zum Unterkeuper typischen Hangknick, in seiner Grube steht ein nur von Hangwasser gespeister, dunkelblauer See, auf dem Wasserlinsen schwimmen.

Am unteren Bach und seinen Zuflüssen treten häufig Kalktuff-Bildungen auf. Der Erlenbach etwa mündet über ein je nach Wasserführung bis über 30 m breites Delta, dessen Äste über ein flächiges Sinterpolster laufen und dann teilweise senkrecht in den Schwarzlachenbach abrinnen. Der zunächst flacher heranfließende Rotbach holt auf seinen letzten 200 m (Luftlinie) bis zur Einmündung seinen Eintiefungsrückstand auf, indem er über bis zu drei Meter hohe, rundbucklige Stürze läuft, an denen sich Kalktuff anlagert. Auch am Fels, über dem der Anhäuser Kirchplatz angelegt ist, zeigen sich solche Bildungen. Aus diesem löchrigen Material geschnittene Werksteine sind in Mauern alter Gebäude von Sulzdorf ebenso zu sehen wie an der Brücke über den Bach kurz vor der Mündung.

Geschichte

Der kleine Weiler Anhausen, ein Mühlenort im Bühlertal, war Ausgangspunkt der Besiedlung Sulzdorfs; hier stand auf die heutigen Kirchplatz die Urkirche der Gegend.

Umwelt

Am Nordosthang der Limpurger Berge und teilweise im Unteren Tal steht Wald, in einem schmalen Streifen am Hangfuss und in den übrigen Talmulden liegt meist Grünland. Auf der Hochebene dominiert sonst die ackerbauliche Nutzung.

Um Sulzdorf siedelt in einem Streifen von Süd bis West zwischen der L 1060 und der Hohenlohebahn Industrie, meist jenseits der Bahnlinie liegen die Wohngebiete Sulzdorfs.


Sehenswürdigkeiten und Bauwerke

  • Weithin sichtbares Merkzeichen Sulzdorfs ist der hohe Turm des VELAG-Lagerhauses in der Nähe des früheren Bahnhofs.
  • Alte Dorfmühle von Sulzdorf mit Wasserrad und Dampfkessel.
  • Auf dem Kirchplatz von Anhausen stand bis ins 19. Jahrhundert die Urkirche für Anhausen und den bald viel größeren Ort Sulzdorf, im 19. Jahrhundert auf Abriss verkauft, Reste der Ausstattung heute im Landesmuseum Stuttgart. In den 60er oder 70er Jahren des 20. Jahrhunderts als Freiluft-Kirchplatz hergerichtet mit niedrigem Mauerwerk, das die alte Raumaufteilung anzeigt, und steinerner Predigtkanzel. Darunter vom Wasser ausgespülte Grotten.

Literatur

  • Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord „TK 25“; im Einzelblattschnitt erstreckt sich das Einzugsgebiet auf die Blätter Nr. 6824, 6825, 6924 und 6925.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nach TK 25, siehe bei Literatur.
  2. Nach LUBW-RIPS
  3. Gemessen auf TK 25.
  4. Name laut LUBW-RIPS und LUBW-UDO, siehe bei den Weblinks
  5. Siehe Literatur
  6. Siehe Weblinks
  7. laut LUBW-UDO und TK 25

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