Seelekopf

Seelekopf

pd1

Seelekopf
Seelekopf mittig hinter der Scharte von Vorbergen

Seelekopf mittig hinter der Scharte von Vorbergen

Höhe 1.663 m ü. NN
Lage Bayern, Deutschland
Gebirge Voralpen westlich der Iller, Allgäuer Alpen
Dominanz 0,8 km ? Hochgrat
Schartenhöhe 63 m ? Einschartung zum Hochgrat ? Hochgrat
Geographische Lage 47° 29′ 25″ N, 10° 3′ 36″ O47.49039110.0599581663Koordinaten: 47° 29′ 25″ N, 10° 3′ 36″ O
Seelekopf (Bayern)
Seelekopf
Gestein Nagelfluh

Der Seelekopf ist ein 1.663 m hoher Nachbarberg des Hochgrats in der Nagelfluhkette in den Allgäuer Alpen in Bayern.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Umgebung

Der Seelekopf steht zusammen mit dem Hochgrat in der hinteren Nagelfluhkette in dem Bereich, in dem die vordere Nagelfluhkette zwischen Prodel- und Imbergkamm durch den Ausfluss der Weißach eine tiefe Scharte aufweist. Am Nordhang des Seelekopfs, oberhalb der Unteren Lauchalpe, steht die Ureibe bei Steibis, einer der ältesten Bäume Deutschlands.

Er liegt auf dem Gebiet von Steibis, die Entfernung in südöstlicher Richtung beträgt von dort etwas über vier Kilometer Luftlinie. Damit gehört der Seelekopf zur Gemeinde Oberstaufen. Die Grenze zu Österreich verläuft ungefähr einen Kilometer westlich.

Die Schartenhöhe des Seelekopfs beträgt mindestens 63 Meter[1], seine Dominanz 800 Meter, wobei jeweils der Hochgrat Referenzberg ist.

Geschichte

Bis zur Gebietsreform in Bayern im Jahre 1972 gehörte der Seelekopf zusammen mit den anderen Bergen der Hochgratkette zwischen Stuiben und Falken zum Gemeindegebiet von Aach/Steibis und wurde von dessen Alpbauern bewirtschaftet.

Etymologie

Der Name Seelekopf stammt von der Alpe Seele, die sich nordwestlich unterhalb des Berges befindet. Sie hatte ihren Namen von einem See, der sich vermutlich in der Karmulde südlich der Alpe befunden hat. Das Almgebiet der Seelealpe entstand durch die Aufteilung der Großen Lauchalpe. Diese war namensgebend für die erste Erwähnung des Seelekopfs in Blasius Huebers Vorarlbergkarte aus dem Jahr 1783 als Lauchalpner Grat.[2] Dieser See hatte bis vor gut 100 Jahren eine Ausdehnung von 200 m. In unserer Zeit ist der See vollständig verlandet und nur eine große flache Wiese mit fruchtbarem Graswuchs erinnert an dieses „Seele“.

Bergmesse

Seit 1926 wird auf dem Gipfel des Seelekopfes alljährlich am letzten Augustsonntag eine katholische Bergmesse abgehalten. Organisator ist die Oberstaufener Kolpingfamilie. Das Andenken gilt den Gefallenen der beiden Weltkriege aus der Gemeinde Oberstaufen.[3]

Gipfelkreuz

Der Andacht der Messebesucher und Wanderer steht ein Gipfelkreuz aus Stahl und aufgesetzten Schmuckelementen zur Verfügung. Es ist 7 m hoch, 3,5 m breit, 440 kg schwer und ersetzt seit dem 13. August 1986 ein Holzkreuz. Der Spender, ein Metallbauer aus Neu-Ulm, war als Kind Hirtenjunge auf einer der nahe gelegenen Alpweiden.

Erschließung

  • Der Wanderweg vom der Hochgratbahn-Talstation über die Seelealpe zum Gipfel dauert etwa zweieinhalb Stunden.
  • Über den Normalweg zum Hochgrat, den man am Grat verlässt und nach Westen weiterwandert, gelangt man in zwei Stunden, aber etwas schwieriger über eiserne Trittstufen zum Gipfel.
  • Stützpunkte sind das Staufner Haus und die Bergstation der Hochgratbahn, von dem aus der Seelekopfgipfel jeweils in 20-30 Minuten über die Trittstufen erreicht werden kann.

Bilder

Weblinks

 Commons: Seelekopf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Zettler/Groth: Alpenvereinsführer Allgäuer Alpen. München, Bergverlag Rudolf Rother 1984. ISBN 3-7633-1111-4

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Genauer Wert nicht bekannt, angegebener Wert ist ein Mindestwert (kann bis um 19 Meter höher sein). Ermittelt wurde er aus dem Abstand der Höhenlinien (20 Höhenmeter) in einer topografischen Karte (Maßstab 1:25.000).
  2. Thaddäus Steiner: Allgäuer Bergnamen. 2. Auflage. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2008, ISBN 978-3-8987-0389-5 (S. 192f).
  3. Ehrendes Gedenken für die Opfer der Kriege – Bergmesse auf dem Seelekopf. In: Oberstaufener Mitteilungsblatt. Gemeinde Oberstaufen, 20. August 2010, S. 10, abgerufen am 18. Februar 2011 (PDF).

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