Sitterviadukt (SBB)

Sitterviadukt (SBB)

Das Sitterviadukt (auch Kräzern-Bahnbrücke[1]) ist eine Eisenbahnbrücke der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) über die Sitter bei St. Gallen. Sie gehört zur Bahnstrecke Wil–St. Gallen.

Das Kraftwerk Kubel mit dem alten Sitterviadukt im Hintergrund
Das Sitterviadukt von 1925

Die erste Bahnbrücke wurde zwischen 1853 und 1856 von Louis Gaspard Dollfus aus Mülhausen erbaut. Dieser arbeitet für dieses Bauwerk zusammen mit den Ingenieuren Carl von Etzel, Friedrich Willhelm Hardmann, Reinhard Lorenz und Adolf Naeff. Der Vorschlag einer schmiedeeisernen Bogenbrücke stammte von Carl von Etzel. Es handelte sich hierbei um die erste schmiede- und gusseiserne Eisenbahnbrücke auf dem europäischen Kontinent. Als Vorbild für die Konstruktion diente die Londoner Britanniabrücke. Die Brücke bestand aus einem Gitterträger, der sich auf drei 48 Meter hohen gusseisernen Pfeilern abstützte. Das Bauwerk hatte eine Länge von 165 Meter und seine Fahrbahn lag 61 Meter über dem Wasserspiegel.[2] Die Brücke wurde am 16. März 1856 (Palmsonntag), am Morgen um 6 Uhr[3], anlässlich einer Inspektionsfahrt erstmals von einer Lokomotive befahren. Die Strecke und somit auch die Brücke wurde am 24. März 1856 (Ostermontag) offiziell eröffnet, wobei die Weihe vom St. Galler Bischof durchgeführt wurde. [4]

Die SBB ersetzte die erste Brücke in den Jahren 1924/25 im Zuge des Doppelspurausbaus. Nun überbrücken fünf Stampfbetonbogen (in einem Widerlager befindet sich ein sechster Bogen), verkleidet mit Naturstein, von je 30 m Spannweite und einem 17 m weiten Endbogen den Fluss in 63 m Höhe.

Sie steht unweit der Südostbahn-Brücke und ist mit Fuss- und Radwegstegen versehen.

Der St. Galler Brückenweg führt am Viadukt vorbei.

Literatur

  • Gesellschaft für Ingenieurbaukunst (Hrsg.), Peter Marti, Orlando Monsch und Massimo Laffranchi: Schweizer Eisenbahnbrücken. 1. Auflage. vdf Hochschulverlag AG, Zürich 2001. ISBN 978-3-7281-2786-0.

Einzelnachweise

  1. war die übliche Bezeichnung für die erste Bahnbrücke
  2. INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850-1921, Band 8, St. Gallen, Sarnen, Schwyz, Schaffhausen, Orell Füssli 1996 ISBN 3-280-02410-2 Seiten 52-53
  3. St. Galler Tagblatt 1856 Seite 319
  4. Peter Röllin, St. Gallen. Stadtveränderung und Stadterlebnis im 19. Jahrhundert, St. Gallen 1981 ISBN 3-7291-1014-4 Seiten 191-192
47.4035194444449.3221138888889

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