Taihape

Taihape
Taihape
Taihape (Neuseeland)
Taihape
Koordinaten 39° 41′ S, 175° 48′ O-39.676666666667175.79666666667Koordinaten: 39° 41′ S, 175° 48′ O
Einwohner 2.000
Region Manawatu-Wanganui
Distrikt Rangitikei-Distrikt

Taihape ist ein kleiner Ort im Inneren der Nordinsel Neuseelands. Administrativ gehört sie zum Ward Taihape des Rangitikei-Distrikts in der Region Manawatu-Wanganui. Sie ist Dienstleistungszentrum der umliegenden Farmen und liegt am State Highway 1 und der North Island Main Trunk Railway. Taihape ist in Neuseeland wegen seiner ländlichen Isoliertheit Ziel zahlreicher Witze. Bürgermeister ist Bob Buchanan.

Inhaltsverzeichnis

Wirtschaft

Taihape ist ein ländliches Dienstleistungszentrum und hatte seine beste Zeit in den 1960er Jahren, als es ein Eisenbahn- und Transportknotenpunkt für das umliegende Farmland war. Ein Großteil der Wirtschaft war mit der Eisenbahn und der umliegenden Landwirtschaft verbunden. In den 1980er Jahren erlebte sie einen starken Einbruch, da die Eisenbahn restrukturiert und elektrifiziert wurde und die Landwirtschaft einen Abschwung erlebte. In den letzten Jahren profitierte der Ort vom Tourismus. Wegen seiner Lage am State Highway 1 dient er vielen Reisenden als Zwischenstopp. Taihape bezeichnet sich selbst als „Gumboot Capital of the World“ („Gummistiefelhauptstadt der Welt“) und zieht zu einem jährlichen Wettbewerb im Gummistiefelweitwerfen zahlreiche Besucher an.

Geografie

Taihape befindet sich nahe dem Zusammenfluss des Hautapu River mit dem Rangitikei River in etwa 500 m Höhe über dem Meeresspiegel. Es liegt in einem geschützten Tal im Hochland des Landesinneren der Nordinsel nahe der Ruahine Ranges. Trotz seiner Transportverbindungen wird es von den meisten Neuseeländern als isoliert gelegen angesehen, da sich im weiteren Umfeld keine anderen größeren Orte befinden. Der Ort ist von fruchtbarem, für die Schaf- und Hirschzucht geeignetem Hochland umgeben. Seine Lage in der Nähe von Berge, Flüssen und Seen macht den Ort zum Ausgangspunkt für die Jagd und Outdoor-Tourismus. Wegen seiner Lage am Südrand des North Island Volcanic Plateau ist das Gebiet seismisch aktiv.

Die Verbindungen nach Taihape haben sich mit der Zeit stark verbessert. Während der Ort früher nur durch gewundene, gefährliche Straßen durch das Hügelland erreichbar war, bietet der State Highway 1 heute eine schnelle Verbindung nach Mangaweka im Süden und Waiouru im Norden. Nördlich von Taihape überqueren Straße und Schiene zuerst das breite North Island Volcanic Plateaumit den Vulkanen Mount Ruapehu, Mount Ngauruhoe und Mount Tongariro und die Rangipo Desert, dann erreicht die Straße den Lake Taupo und das flachere Gebiet um Taupo am Nordende des Sees, während die Bahnstrecke sich auf ihrem Weg zur Raurimu-Spirale am Nordwestende des Plateaus kurz nach Westen wendet und durch Ohakune hindurch führt.

Wegen des zerklüfteten Hügellandes gibt es noch immer keine guten Verkehrsverbindungen nach Westen. Nach Osten gibt es nur die Gentle Annie Road, die mit starken Steigungen über eine Gebirgskette zur Hafenstadt Napier führt. Vor dem Bau des Highways und der Bahnstrecke war diese Straße die Hauptverbindung zu der damals sehr isolierten Gemeinde.

Geschichte

Die Region um Taihape wurde lange vor Ankunft der Europäer von Maoristämmen besiedelt, deren Nachkommen noch immer hier wohnen. Die erste Aufzeichnung von einem Europäer, der die Region besuchte stammt von William Colenso im Jahre 1845. 1884 bauten die Vermesser der North Island Main Trunk Railway einen provisorischen Fahrweg durch die Region.

Der Ort wurde 1894 gegründet, als europäische Siedler aus Canterbury auf der Südinsel hier eintrafen. Die Siedlung wurde auf einer kleinen natürlichen Lichtung im dichten Busch angelegt, den die ersten Sioedler zu roden begannen. Viele Abkömmlinge der ursprünglichen Siedlerfamilien leben noch in der Gegend. Die Siedlung wurde nach dem Hautapu River zuerst „Hautapu“ genannt, dann Otaihape („der Ort von Tai dem Buckligen“) und schließlich „Taihape“[1].

Vor dem Bau der Bahnstrecke mussten die meisten Produkte der umliegenden Farmen, hauptsächlich Schafwolle mit Pferden und Ochsenkarren nach Osten nach Napier transportiert werden, wo sie in den Export gingen. Bis zum Bau von besseren Straßen und der Bahnlinie Anfang des 20. Jahrhunderts blieb Taihape wie viele anderen Landgemeinden eine isolierte Pioniersiedlung. Sie entwickelte sich dann zu einem wichtigen Eisenbahn- und Transportknoten. Nach einem Höhepunkt in den 1950er und 1960er Jahren erlitt der Ort beim Wirtschaftsabschwung der 1980er Jahre einen Rückgang in der Bedeutung. Heute ist er vorwiegend ein Zwischenstop für Reisende und Dienstleistungszentrum der umliegenden Landwirtschaft.

Taihape erlebte nach einem Spitzenwert von rund 3500 Einwohnern in den späten 1960ern einen Rückgang auf etwa 2000 Einwohner.

Der Ort besaß eine Grundschule, eine weiterführende Schule und die 1916 eröffnete integrierte katholische Schule „St Joseph's“. Diese Schulen werden auch von den Kindern des umliegenden, dünn besiedelten Farmlandes genutzt. Die weiterführende Schule soll die zweitkleinste Neuseelands gewesen sein. Im April 2004 kündigte Bildungsminister Trevor Mallard die Zusammenlegung beider staatlicher Schulen zu einer Area School für die 1. bis 15. Klasse an. Die Taihape Area School hatte im Jahre 2009 ein Decile rating von 4 und 388 Schüler. [2] Die katholische Schule hatte im gleichen Jahr ein Decile rating von 5 und 95 Schüler. [3]

Für die meisten Neuseeländer ist Taihape eine typische „one-horse town “ an der Schnellstraße, die ideal als Zwischenstop bei Reisen zwischen Norden und Süden der Insel ist

Die Gemeinde ist für den seit dem 9. April 1985 jährlich organisierten „Gumboot Day“ bekannt. Das Festival wurde von ortsansässigen Geschäftsleuten ins Leben gerufen, die erkannten, dass sie das hinterwäldlerische, ländliche Image des Oretes nie loswürden und beschlossen, dann eben aus diesem Image Kapital zu schlagen.

Taihape ist in Neuseeland neben Eketahuna der Archetyp einer "typischen kleinen neuseeländischen Landgemeinde". Diese Reputation wurde durch den John Clarke verstärkt, der seine Satire um den fiktiven Satiriker Fred Dagg hier spielen ließ.

Verkehr

Taihape wurde lange als Eisenbahnstadt angesehen. Früher hatte ein großer Teil der ortsansässigen Familien Angehörige, die bei der Bahn arbeiteten. Entlang der Mataroa Road gab es zahlreiche Häuser der Bahngesellschaft, von denen nur drei erhalten sind. Taihape war bis in die späten 1970er ein wichtiger Verschiebebahnhof. Die Züge erhielten eine zusätzliche Lokomotive, die ihnen auf dem langen Anstieg auf das Zentralplateau half. Zum Wenden kleinerer, schwächerer Lokomotiven wurde eine Drehscheibe gebaut. Diese wurde in den frühen 1980er Jahren demontiert. Nachdem Rotary lange Zeit Spenden gesammelt hatte, wurde die Drehscheibe zurückgekauft und wieder aufgebaut. Dank der Drehscheibe können heute Sonderzüge nach Taihape fahren und nach dem Wenden zurückfahren.

Eine Baufirma im Ort besitzte eine alte Dampfpfeife, die heute mit Druckluft betrieben wird. Diese wurde das Signal des Ortes zur smoko um 10 Uhr morgens, Mittag und 3 Uhr nachmittags. Die Touristen nehmen wegen dieses Signals oft an, eine Dampflokomotive sei im Ort.

Einzelnachweise

  1. An Encyclopaedia of New Zealand, 1966, A. H. McLintock (Hrsg.)
  2. Eintrag der Schule in der Schuldatenbank des Neuseeländischen Bildungsministeriums
  3. Eintrag der Schule in der Schuldatenbank des Neuseeländischen Bildungsministeriums

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