Takasago (1897)

Takasago (1897)
Flagge
Die  Takasago
Die Takasago
Übersicht
Typ Geschützter Kreuzer
Bauwerft

Armstrong Whitworth,
Low Walker, BauNr.660

Kiellegung 2. April 1896
Stapellauf 18. Mai 1897
Auslieferung 17. Mai 1898
Verbleib am 13. Dezember 1904
vor Port Arthur gesunken
Technische Daten
Verdrängung

4.160 ts
5260 ts maximal

Länge

118,2 m Wasserlinie,

Breite

 14,2 m

Tiefgang

  5,2 m

Besatzung

425 Mann

Antrieb

8 Kessel
2 × 3-fach-Expansions-Maschinen
15.500 PS
2 Schrauben

Geschwindigkeit

23,5 kn

Reichweite

5500 sm bei 10 kn
1.000 t Kohle

Bewaffnung

• 2 × 203-mm-Kanonen
• 10 × 120-mm-Geschütze
• 12 × 76-mm-Geschütze
• 6 × 2,5-pounder/47-mm-Hotchkiss-Kanonen
• 5 × 450-mm-Torpedorohre

Panzerung
Deck

62-114 mm

Geschütze

67-114 mm

Kommandoturm

114 mm

ähnlich

Yoshino,
jap. 高砂) war ein Geschützter Kreuzer 2.Klasse der Kaiserlich Japanischen Marine. Der bei Armstrong Whitworth konstruierte und gebaute Kreuzer ging 1904 im Russisch Japanischen Krieg durch Minentreffer mit 273 Toten verloren.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

aus Brassey's Naval Annual 1902
203-mm Kanone

Das im April 1896 unter der Baunummer 660 auf der Armstrong Werft in Low Walker begonnene Schiff wurde schon im Juli 1896 an Japan verkauft. Die Takasago war ein typischer Elswick-Kreuzer und eine verbesserte Ausgabe der für die Argentinische Marine gebauten Kreuzer vom Typ Veinticinco de Mayo, die Sir Philip Watts konstruiert hatte. Watts, seit 1885 Direktor der Kriegsschiffentwicklung bei Armstrong Whitworth in Elswick bei Newcastle upon Tyne, hatte für die japanische Marine schon die 1885 gelieferten Geschützen Kreuzer der Naniwa-Klasse (3650 ts) und die Yoshino (4150 ts, 1892) konstruiert. Die im äußeren Erscheinungsbild ähnliche Yoshino wird bisweilen als Schwesterschiff der Takasago betrachtet, unterschied sich aber in der schwereren Bewaffnung, der Antriebsanlage und der verstärkten Panzerung, die 203 mm-Geschossen widerstehen sollte.
Hauptbewaffnung des neuen Kreuzers waren zwei einzelne 203 mm-L/45-Elswick-Geschütze hinter Schutzschilden, die auf den gleichzeitig gebauten Panzerkreuzern in Doppeltürmen zum Einsatz kam, einer von Armstrongs Geschützfabrik für den Export entwickelten Kanone [1]. Gleiches galt für die 120 mm-L/45-Geschütze an den Seiten [2].

Der im April 1896 begonnene Kreuzer lief am 18. Mai 1897 vom Stapel und wurde am 17. Mai 1898 fertig gestellt und traf im August in Yokosuka ein. Der Name stammt von der Stadt Takasago auf Honshū an der japanischen Seto-Inlandsee in der Präfektur Hyōgo.

Einsatzgeschichte

1900 wurde der neue Kreuzer als Teil der internationalen Flotte vor China während des Boxeraufstandes eingesetzt. 1902 repräsentierte die Takasago mit dem Panzerkreuzer Asama die japanische Marine vom 24. bis 27. Juni auf der Flottenparade in Spithead aus Anlass der Krönung des britischen Königs Eduard VII. [3]. Auf der Ausreise besuchten die Kreuzer Singapur, Colombo, Sues und Malta und auf der Rückreise Cardiff, Lissabon, Gibraltar und Neapel, Aden, Colombo, Singapur, Bangkok und Hong Kong. Auf ihrer Reise vom 7. April bis zum 28. November 1902 legten die beiden Kreuzer 24.718 Seemeilen zurück.

Russisch-Japanischer Krieg

Die Yoshino

Der Russisch-Japanische Krieg begann 1904 mit Präventivschlägen der Japanischen Marine gegen das Pazifische Geschwader Russlands. Die Takasago gehörte zur 3. Division der Vereinigten Flotte vor Port Arthur mit den Kreuzern [4] der russischen Ostasienreederei vor Port Arthur, die als Kanto Maru als Transporter in japanische Dienste kam. Am 10. März kam sie mit der wieder in Stand gesetzten Bajan ins Gefecht. Bis Mai gehörte sie zu den Einheiten, die das russische Geschwader eng überwachten. Am 15. Mai unterstützte sie die Rettungsversuche der durch Minentreffer schwer beschädigten Yashima, die aber im Schlepp verloren ging. Bei den russischen Ausbruchsversuchen im Juni und im August beschattete sie das russische Geschwader und überwachte die aus der Schlacht im Gelben Meer am 10. August 1904 nach Tsingtau entkommene Zessarewitsch und die dorthin entkommenen Zerstörer bis zu ihrer Internierung.

Der Kreuzer Otowa

Untergang der Takasago

Im Oktober 1904 ging sie zur Überholung nach Japan. Als die Takasago wieder vor Port Arthur eintraf, lief sie 37 km südlich von Port Arthur in der Nacht zum 13. Dezember 1904 auf eine Mine, die eine schwere Folgeexplosion der eigenen Munition auslöste. Der Wassereinbruch erwies sich bei Sturm, Schneetreiben und heftigem Seegang als nicht beherrschbar und die Takasago sank innerhalb von 23 Minuten auf 38° 10′ N, 121° 15′ O38.166666666667121.25Koordinaten: 38° 10′ 0″ N, 121° 15′ 0″ O, wobei 273 Seeleute starben. 162 Mann konnten von dem Kreuzer Otowa noch gerettet werden. Sie war das letzte japanische Kriegsschiff, das im Russisch-Japanischen Krieg verloren ging.

Literatur

  • Peter Brooke: Warships for Export: Armstrong Warships 1867–1927, World Ship Society, Gravesend (1999), ISBN 0-905617-89-4
  • Hansgeorg Jentsura: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869-1945, Naval Institute Press, Annapolis 1976, ISBN 087021893X
  • Arthur W. Jose: The Royal Australian Navy 1914–1918 The Official History of Australia in the War of 1914–1918, 9.Ausgabe, Sydney 1941
  • John Roberts, H. C. Timewell, Roger Chesneau (Hrsg.), Eugene M. Kolesnik (Hrsg.): Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905 - Band 2: USA, Japan und Rußland, Bernard & Graefe Verlag, Koblenz, 1983, ISBN 3-7637-5403-2

Weblinks

 Commons: Protected cruiser Takasago – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise / Anmerkungen

  1. Beschreibung des Elswick-8"-Geschützes(engl., Takasago nicht genannt!)
  2. Beschreibung des Elswick-4.7"-Geschützes(engl.)
  3. Artikel in der NY Times 1902
  4. Manchuria, 1900 Burmeister&Wain BN°210, 6075 BRT, 7200 tdw, 130,5x15,1x9,3m, 6.Juli 1903 in Port Said ausgebrannt, von Bauwerft in Stand gesetzt

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