Tanztage Berlin

Tanztage Berlin

Die Tanztage Berlin sind ein internationales Festival des zeitgenössischen Tanzes, das jährlich in den Sophiensaelen in Berlin stattfindet. Die Veranstaltungsreihe wurde 1989 als Tanztage im Pfefferberg, einem lokalen Festival für die freie Tanzszene, gegründet und fand 2010 zum 19. Mal statt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Veranstaltungsort der jeweils im Januar stattfindenden Tanztage war anfangs das alternative Kulturzentrum Pfefferberg am Prenzlauer Berg. Junge Choreografen und Tänzer, die ihren Arbeitsmittelpunkt in Berlin hatten, stellten auf diesem Festival dem Publikum neue Produktionen vor. Es galt rasch als „[…] liebste, skurrilste und staunend machendste Tanzreihe Berlins.“ (Berliner Zeitung). Es musste bei den ersten Ausgaben mit einem Senatszuschuss vom 10.000 DM auskommen und war nur durch die „[…] Selbstausbeutung der Organisatoren, Techniker, Praktikantinnen und der Tänzer selbst möglich.“ [1]

Die Tanztage im Pfefferberg wurden ab 1996 von Barbara Friedrich und Benjamin Schälike geleitet. Wegen der Renovierung des Gebäudekomplexes Pfefferberg zogen die Tanztage im Pfefferberg 2001 in die benachbarte Spielstätte Sophiensaele und nannten sich anschließend Tanztage Berlin. Die Sophiensaele sind seither nicht nur als Gastgeber, sondern treten auch als Koproduzent auf.[2]

Programm

Die Tanztage Berliner sind zur wichtigen Plattform für junge Berliner Choreografen geworden und erhalten eine breite öffentliche und publizistische Aufmerksamkeit. Die Veranstaltungen des Festivals, meist vierzehn bis achtzehn Produktionen, viele davon Uraufführungen, fanden auch an außen liegenden Spielstätten, wie dem Gertrud-Seele-Haus in Lanke und dem Stadtbad Oderberger Straße, statt. Die Produktionen der Berliner Tanztage werden kommissioniert und touren, nach ihrem Start in Berlin, mit sechs ausgewählten Vorstellungen zu wichtigen Aufführungszentren für freies Theater im deutschsprachigen Raum: Forum Freies Theater, Düsseldorf, Kampnagel, Hamburg, Theaterhaus Gessnerallee, Zürich und brut, Wien. Auf den Tanztagen 2010 wurden siebzehn Produktionen, davon einige Uraufführungen gezeigt.[3] Neben jungen Künstlern, nahmen auch prominente Tänzer und Choreografen wie Anne Teresa De Keersmaeker, Israel Galván einem Vertreter des modernen Flamenco-Tanzes, Louise Lecavalier und Benoît Lachambre (Kanada) teil.

Barbara Friedrich übergab ab 2008 die Leitung der Tanztage an den Berliner Performer Peter Pleyer.[4] Er studierte zuvor Tanz und Choreographie am European Dance Development Center der Kunsthochschule Arnhem und arbeitete als Tänzer und choreografischer Assistent mit Yoshiko Chuma in New York und mit Mark Tompkins in Paris.[5]

Literatur

  • Klaus Siebenhaar: Kulturhandbuch Berlin: Geschichte & Gegenwart von A-Z. Ausgabe 3. Bostelmann & Siebenhaar, Berlin 2005, ISBN 978-3-93696212-3, S. 488.
  • Wiebke Morgan: Performing Arts Yearbook for Europe 2005. Ausgabe 15. Alain Charles Art Publishing, Middlesex 2005, ISBN 978-0-95441654-6, S. 414.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jana Sittnick: Berlin ist wieder Tanzmetropole, in: Die Welt vom 13. März 2005.
  2. Michaela Schlagenwerth: Berlins schönste Tanzreihe ist umgezogen, in: Berliner Zeitung vom 28.. Dezember 2000
  3. Frank Schmid, Sophiensaele: Tanztage Berlin 2010. In: Kulturradio rbb vom 11. Januar 2010.
  4. Constanze Klementz: Neue Leitung, neues Profil: Berlins Tanztage. In: Die Welt vom 5. Januar 2008.
  5. Internetseite dance-germany.de

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