taz-Panter-Preis

taz-Panter-Preis

Der taz-Panter-Preis (nach eigener Schreibung auch taz Panter Preis) ist ein 2005 gestifteter Preis für Zivilcourage, der jährlich von der Panter-Stiftung der tagezeitung vergeben wird. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert, und wird zur Hälfte als Preis der Leserinnen und als Preis der Jury vergeben. Den Preis sollen Personen erhalten, die „sich sozial, politisch oder ‚einfach nur menschlich‘ für andere engagieren, aktiv gegen politische und gesellschaftliche Missstände auftreten und ‚häufig im Verborgenen‘ große Taten vollbringen“.[1] Organisationen werden nicht ausgezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Preis wird seit 2005 verliehen.[2] Zur Jury gehörten 2008 Klaus Bednarz, Dieter Moor, Anke Domscheit und Georg Schramm, 2009 Bettina Böttinger, Elke Schmitter und Rufus Beck, 2010 Anna Thalbach und Benjamin Adrion, der Preisträger von 2006. Die Preisvergabe 2008 wurde als Unterrichtsmaterial aufgearbeitet.[3]

Für die Preisvergabe 2011 wurden bis Mai 2011 115 Personen vorgeschlagen.[4] 6 Personen wurden für eine Endrunde vorgeschlagen, in der die Kandidatinnen und Kandidaten sich und ihre Arbeit vorstellen konnten. Die Preisverleihung fand am 17. September 2011 statt.

Bisherige Auszeichnungen

2005

  • Den Preis der Leserinnen erhielt Helga Dieter, die in ihrem Projekt „Ferien vom Krieg“ Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche aus den Kriegs- und Krisengebieten des Balkans, aus Israel und Palästina organisiert.
  • Den Preis der Jury erhielten Sinan und Saithan, die sich für eine Postkartenaktion des Jugendtreffs „MaDonna Mädchenkult.Ur“ in Berlin-Neukölln gegen Ehrenmorde und Zwangsverheiratungen als Models zur Verfügung stellten.

2006

  • Den Preis der Leserinnen erhielt Sabine Ball (†), Dresden, deren Verein „Stoffwechsel“ eine umfangreiche Tagesbetreuung für Kinder und Jugendliche bot, um deren Perspektiven zu verbessern.
  • Die Jury vergab zwei Preise. Barbara Cybard hatte gegen erhebliche Widerstände des Konzerns Schlecker einen Betriebsrat gegründet. Benny Adrions Verein „Viva con Agua de Sankt Pauli“ organisiert sauberes Trinkwasser für Kindergärten in Kuba.

2007

  • Den Preis der Leserinnen erhielten Sebastian Klauder und Philipp Gliesing, Pößneck, die die Übernahme eines Kulturhauses durch den rechtsextremen Anwalt Jürgen Rieger verhinderten und gegen Fremdenfeindlichkeit aufklärten.
  • Den Preis der Jury erhielt Monika Bitter, die als „Berufswahlpatin“ HauptschülerInnen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilft.

2008

  • Den Preis der Leserinnen erhielt der Gentechnikgegner Michael Grolm.[5]
  • Die Jury vergab zwei Preise. Sie erhielten Mariam Notten, die in Afghanistan den Bau von Schulen und Frauenprojekte fördert, und Julius Deutsch, der Kommunikationshilfen für Schwerstbehinderte entwickelt.[6]

2009

  • Den Preis der Leserinnen erhielt die Ärztin Jessica Groß, die sich um die medizinische Versorgung von Menschen ohne gültige Papiere kümmert.
  • Den Preis der Jury erhielt Bettina Theresa Ismair, München, deren Initiative „Offenes Haus – Offenes Herz“ sich für Asylbewerberfamilien und vor allem deren Kinder und deren Integration einsetzt.

2010

2011

  • Den Publikumspreis erhielt Hadja Kitagbe, die mit ihrem Verein „Mama Afrika“ Aufklärung gegen die Praxis der Beschneidung weiblicher Genitalien und Hilfe für betroffenen Familien organisiert.
  • Den Jury-Preis erhielt Kazim Erdogan, der Männer-Gesprächsgruppen für Migranten gründete, um ihnen bei der Integration zu helfen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „taz“ Panter Preis 2010 ausgeschrieben. BDZV intern, 22. Juli 2010, abgerufen am 5. Juni 2011
  2. taz Panter Preis
  3. Roland Biewald: Diakonie. Praktische und theoretische Impulse für sozial-diakonisches Lernen. Leipzig 2010, S. 38 f., 89 ff.
  4. Vorschläge 2010
  5. Freiheit für den Acker. Der Spiegel, 2. März 2009, S. 67
  6. Panter mit Beißhemmung. news.de, 20. September 2009
  7. taz-panter-preis an US-Deserteur Shepherd. Bild, 19. September 2010, abgerufen am 5. Juni 2011. US-Deserteur Andre Sheperd erhält taz-panter-Preis. Mennonews, 20. September 2010, abgerufen am 5. Juni 2011

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