Technopolis (Gusew)

Technopolis (Gusew)

Technopolis in der Stadt Gusew — ist das Projekt zur Errichtung eines modernen Produktionskomplexes für Elektronikindustrie in der Region Kaliningrad.

Inhaltsverzeichnis

Projektgeschichte

2007 wurde erstmals in Russland die Produktion von einheimischen Receivern zum Empfang von Satelliten- und terrestrischen Fernsehen organisiert. Nach einigen Monaten hat die Körperschaft General Satellite mit dem Bau eines Unterhaltungselektronikbetriebes in Gusew begonnen[1]. Bereits 2008 haben der Verwaltungsleiter von dem Stadtbezirk Gusew Nikolaj Zukanow und der Präsident der Körperschaft General Satellite Andrej Tkatschenko das Abkommen über die Errichtung in der Stadt eines modernen Technologieparks unterzeichnet. Die Idee wurde von den Ortsbehörden bewilligt und auf dem Internationalen Investitionsforum „Sotschi-2008“ präsentiert[2].

Die Entscheidung über die Unterbringung neuer Produktionsbetriebe in Gusew, nach den Worten von Andrej Tkatschenko, wurde aus zwei Gründen getroffen. Erstens gab es in der Stadt eine effiziente Produktion auf der Basis der Sonderwirtschaftszone, als deren offizieller Gebietsansässiger die Körperschaft gilt. Außerdem wollen sich die Stadtbehörden bereitwillig an dem Projekt zur Errichtung eines Technologieparks beteiligen, weil sie an der Entwicklung ihrer Region Interesse haben[3].

2009 wurden zwei Werke – OAO NPO ZTS und OOO Prankor eröffnet, derer Produktion ohnegleichen in Russland ist[4]. An den Werken werden Receiver zum Empfang von Satelliten- und terrestrischen TV, wobei mittels eines Fließbandes der gesamte Produktionszyklus sichergestellt wird: von Motherboad-Produktion bis zu Gehäuseherstellung, sowie Satellitenantennen produziert. Vorher wurde der Großteil von solchen Einrichtungen auf dem russischen Markt aus dem Ausland importiert, in der Regel aus China[5]. Nach der Erklärung der Projektleiter hat die Produktion von Receivern bereits 2% des Weltvolumens erreicht[6].

Projektziel

Die Errichtung in Gusew eines effizienten Wachstumspols für die Innovationsentwicklung Russlands[7].

Projekaufgaben

  • komplexe Wirtschaftsentwicklung der Stadt Gusew, Verbesserung ihrer sozialen Infrastruktur und Lebensbedingungen, Schaffung der Voraussetzungen zur Entwicklung der Innovationstätigkeit in der Stadt und die Verwandlung der Stadt Gusew bis zu 2013 in ein Technopolis
  • Schaffung in der Stadt Gusew eines Cluster für Elektronikindustrie. Das Projekt sieht vor, 7 hochtechnologische Produktionsbetriebe zu bauen, 4 aus denen bereits in Betrieb genommen sind.
  • Erprobung des Modells zur Innovationsentwicklung einer Kleinstadt Russland, die aufgrund Projektergebnisse für die Entwicklung anderer Kleinstädte des Landes verwendet werden können.

Investitionen

  • Umfang von Projektinvestitionen (2008-2013): 5 Mrd. Rubel
  • Zum jetzigen Zeitpunkt sind bereits über 1 Mrd. Rubel investiert worden[8]

Territorium des Technologieparks

400 ha. Über 3000 Arbeitsplätze.[9].

Etappen der Projektumsetzung (nach dem Plan)

  • 2009:
    • Eröffnung des Unterhaltungselektronikbetriebs
    • Inbetriebnahme des Betriebs für die Metall- und Plastikwarenproduktion im Stanzverfahren
  • 2010:
    • Eröffnung der Ersten Kartonagefabrik, des Herstellers von Wellpappen- und Kartonverpackungen[10][11]
    • Inbetriebnahme des Hausbauwerks[12].

Nach den Projektplänen muss der Betrieb fertige Bauelemente mit Endbearbeitung produzieren, aus denen innerhalb von ein paar Wochen bezugsfertige Einfamilienhäuser fertig gestellt werden können[6].

  • 2011:
    • Errichtung des ersten Bauabschnitts von EFH-Wohnsiedlung in der Stadt Gusew
    • Inbetriebnahme des Gesellschafts- und Geschäftszentrums des Technologieparks
  • 2012:
    • Eröffnung des Mikroelektronikwerks (Zusammensetzung und Gehäusemontage von Mikroprozessoren)
    • Errichtung des zweiten Bauabschnitts von EFH-Wohnsiedlung in der Stadt Gusew
    • Komplexe Außengestaltung und Bau von Objekten der sozialen Infrastruktur
    • Eröffnung von Niederlassung der Staatlichen Universität Sankt Petersburg (SPbGU), Gestaltung des Bildungs- und Forschungsprozesses im wissenschaftlichen Bildungskomplex der Universität
  • 2013:
    • Eröffnung des Betriebs für Druckplatten-Herstellung
    • Errichtung des Zoll- und Lagerkomplexes

Voraussichtliche Projektergebnisse

Entwicklung von modernen Produktionsstätten in der Stadt Gusew

  • Unterhaltungselektronikbetrieb
  • Betrieb für Herstellung von Fernsehantennen und Gehäusen
  • Betrieb für Herstellung von Wellpappen- und Kartonverpackungen[10]
  • Hausbauwerk[12]
  • Mirkoelektronikwerk.

Funktionieren eines Bildungs- und Forschungszentrums

Sozialwirtschaftliche Auswirkungen auf die Stadt und Region

  • Erhöhung des Lebensstandards und der Lebensqualität der Stadt- und Regionbewohner
  • Aktivierung der Innovations- und Geschäftstätigkeit in der Region Kaliningrad
  • Schaffung in Gusew eines neuen Wachstumspols der Region Kaliningrad.[13].

Projektkritik

Marktbeobachter haben sowohl die Initiative von General Satellite als auch die Investitionsaussichten im Großen und Ganzen positiv eingeschätzt. „Die Entwicklung von Technologieparks ist einerseits sehr aufwendig, andererseits - enorm wissensintensiv, so kommentierte der Analytiker der Investitionsgesellschaft Sowlink Pawel Shaworonkow die Pläne von General Satellite. – Wenn man von der Höhe des Lohnfonds ausgeht, so werden bis 2011 dafür von 1500 bis 2400 Mio. Rubel ausgegeben werden. Der Lohnfonds muss im Durchschnitt 1950 Mio. betragen, was fast 40% des Fremdkapitals verschlingen wird. Die Errichtung solches Technologieparks ist nur unter Bedingung der harten Normen und Grundsätze bei dem Bau und bei der Ausgabe von Geldmitteln erfüllbar. Aus der Sicht des Landes ist das ein unschätzbarer Beitrag zur Entwicklung und Wissenschaft“[3].

Bei der Umsetzung solcher Projekte sollten Immobilienentwickler oftmals auf viele Schwierigkeiten gestoßen sein, die Ernsthaftesten davon sind: „Lücken“ in der Gesetzgebung und bürokratischer Schlendrian[3]. Gegebenenfalls haben die lokalen Beamten unter der Leitung von dem Gouverneur der Region Kaliningrad G. Boos eine wesentliche Hilfe geleistet.[14].

Interessante Tatsachen

  • In Gusew wurde eine Tradition begründet, neben dem Tag der Stadt auch den Technopolis-Tag feiern[15].

Einzelnachweise

  1. Технополис Гусев. Цель и задачи проекта.... Abgerufen am 9. Dezember 2010.
  2. «Технополис-Гусев» представлен на международном инвестиционном форуме "Сочи-2008″. Abgerufen am 9. Dezember 2010.
  3. a b c Алексей Писарев.: Технополис от "Дженерал Сателайт". SPBIT. Abgerufen am 9. Dezember 2010.
  4. «Корпорация Дженерал Сателайт» строит российский Тайвань. ITSZ.ru. Abgerufen am 9. Dezember 2010.
  5. Это возможно: выпуск электроники в РФ дешевле, чем в Китае. CNews. Abgerufen am 15. Dezember 2010.
  6. a b Встречи в Гусеве. Koenigsberger Allgemeine. Abgerufen am 10. Dezember 2010.
  7. Татьяна Капустина.: ООН сертифицировала российскую электронику. ComNews. Abgerufen am 19. Oktober 2010.
  8. С. Иванов в Калининградской обл. примет участие в закладке камня.... РБК. Abgerufen am 9. Dezember 2010.
  9. Технополис в Гусеве – шаг к телевидению будущего. Интернет-канал "Россия". Abgerufen am 9. Dezember 2010.
  10. a b Новый промышленный комплекс построен в Калининградской области. ВЕК (26 ноября 2010). Abgerufen am 10. Dezember 2010.
  11. Открытие «Первой Картонажной фабрики»
  12. a b Реестр резидентов ОЭЗ в Калининградской области пополнился двумя компаниями.... ПРАЙМ-ТАСС (13 октября 2009). Abgerufen am 9. Dezember 2010.
  13. Анна Шонова. (24 августа 2010): Губернатор из Гусева. Российская газета. Abgerufen am 9. Dezember 2010.
  14. Василий Одарущенко. (06 сентября 2010): Штефан Штайн: «Покидаю Гусев в приподнятом настроении». ZDT-gusev. Abgerufen am 15. Dezember 2010.
  15. Георгий Боос отправится в Гусев. Комсомольская правда (27 августа 2010). Abgerufen am 9. Dezember 2010.

Weblinks


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