Turngau Frankfurt

Turngau Frankfurt
Turngau Frankfurt e. V.
Hochaufgelöstes Logo
Gründung: 2. Juni 1875
Gründungsort: Frankfurt am Main
Präsident: Volker Gilbert (Vorsitzender)
Vereine (ca.): 78
Mitglieder (ca.): 45.400 [1]
Homepage: turngau-frankfurt.de

Der Turngau Frankfurt mit Sitz in Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland, ist Mitglied im Hessischen Turnverband e. V. und im Deutschen Turner-Bund e. V. Gefördert werden der Breiten- und Leistungssport [2].

Inhaltsverzeichnis

Charakterisierung

Als regionale Dachorganisation und Interessenvertretung vertritt der Turngau Frankfurt 78 Turn- und Sportvereine mit rund 45.400 Mitgliedern aus der Stadt Frankfurt am Main und der Stadt Bad Vilbel (Wetteraukreis). Innerhalb des Hessischen Turnverbandes bildet er den zweitgrößten von insgesamt zwanzig Turngauen.[3]

Der Turngau Frankfurt veranstaltet jährliche Wettkämpfe und sorgt in Lehrgängen für die Aus- und Fortbildung von Übungsleitern.[4][5] Für den Turngau Frankfurt wird durch den Turnverein Seckbach 1875 seit 1951 das Lohrbergfest ausgerichtet.

Fachbereiche

Innerhalb des Turngaues Frankfurt bestehen folgende Fachbereiche:

Geschichte

Vorgeschichte

Die Historie des Turnens in Frankfurt am Main beginnt 1804, als an der Musterschule Leibesübungen nach dem System des Turnpädagogen Johann Christoph Friedrich GutsMuths (1759–1839) unterrichtet werden. Regelmäßigen Turnunterricht an allen Frankfurter Schulen gibt es zu dieser Zeit jedoch noch lange nicht.

Die Anwesenheit Friedrich Ludwig Jahns 1814 in Frankfurt gibt weitere Anregung für die Turnkunst. Adolph Diesterweg (1790–1866), Lehrer an der Musterschule, macht die Bekanntschaft Jahns. In einer Einladung vom 28. Juni 1815 ist zu lesen: "Am Mittwochabend nach beendigten Prüfungen werden die Herren Diesterweg und Jahn mit ihren Schülern in der Turnkunst eine kleine Prüfung im Garten der Musterschule veranstalten." Im Lehrplan des Frankfurter Waisenhauses finden sich bereits 1815 Schwimmunterricht und gymnastische Übungen, im Lehrplan von 1820 erscheint zum ersten Mal die Bezeichnung Turnübungen. 1815 beginnen Schüler des Frankfurter Gymnasiums (heute: Lessing-Gymnasium) nach einem Besuch von Jahn (1778–1852) mit dem Turnen und setzen es mit Unterbrechungen auf wechselnden Übungsplätzen bis in die 1830er Jahre fort. Organisiertes Turnen gibt es in Frankfurt am Main schon, seit der erste Turnverein unter dem Namen Clässer Turnverein von Schülern gegründet wurde. Dessen genaues Gründungsjahr ist allerdings unbekannt und kann nur vermutet werden. "Clässer" steht dabei für diejenigen aus den Klassen (Schulklassen), das "C" entspricht der damals üblichen Schreibweise.

1833 gründet Friedrich August Ravenstein (1809–1881), der als Frankfurter Turnvater gilt, die Frankfurter Turngemeinde von 1833. Diesem Verein treten 1836 die Schüler des schon bestehenden Clässer Turnvereins bei. 1838 gründet Ravenstein die Frankfurter Turnanstalt und nimmt neben Schülern die ersten sechs Schülerinnen auf, damals eine Sensation, für viele ein Tabubruch, dass weibliche Wesen Sport treiben (dürfen). Am 15. März 1841 findet in Frankfurt das erste Schauturnen statt. 1849 turnen bereits 38 Mädchen in der Turnanstalt.[6] Am 1. November 1848 dürfen drei Damen „endlich mit der Gymnastik für ältere Frauenzimmer“ (Zitat: F. A. Ravenstein) in der Turnanstalt beginnen, einen Monat später sind es bereits neun, denn ihr ermutigendes Vorbild macht rasch Schule. Im März 1849 findet in Frankfurt ein erstes öffentliches Vorturnen der Mädchen statt. Noch im Winter 1848/49 gründen die Damen den ersten Frauenturnverein in Frankfurt, einen der ältesten in Deutschland. Sie beweisen damit Mut und revolutionären Geist, der sich ganz dezidiert gegen die Vorherrschaft der Männer richtet. 1850 führt die Musterschule als erste Schule in Frankfurt das Mädchenturnen für die oberen Klassen ein.

Zur Zeit der Reaktionsära nach der fehlgeschlagenen Revolution 1848/49 gibt es auch für die Frankfurter Turner erhebliche Einschränkungen. 1852 werden alle Frankfurter Turnvereine verboten, Ravensteins Turnanstalt erhält keine Förderung mehr. Turnvereine gelten als politische Vereine, Frauen dürfen darin keine Mitglieder sein. Ravenstein findet einen Aus- bzw. Umweg, gründet 1854 das Frankfurter Institut für Heilgymnastik und Orthopädie. Dort können Frauen wieder ihre Übungen machen.

Als erster Turnverein Frankfurts gründet sich der Turnverein Sachsenhausen 1857 neu. Als Nachfolger der Frankfurter Turngemeinde wird 1860 der Frankfurter Turnverein gegründet. 1861, anlässlich der 50jährigen Gedächtnisfeier der Begründung des deutschen Turnens in Berlin, ziehen die Frankfurter Vereine zusammen mit den Vereinen von Bornheim, Bockenheim, Hausen, Hanau, Sprendlingen, Nieder- und Oberrad in einem gemeinsamen Festzug von der Frankfurter Stadtbibliothek zum Oberforsthaus in den Stadtwald. Dort werden Festreden und ein Schauturnen veranstaltet, Gesangvereine singen patriotische Lieder.

Im gleichen Jahr beginnen Bestrebungen zur Gründung eines Frankfurter Turngaues. Der Mittelrheinkreis der Deutschen Turnschaft (DT) formiert sich, dem alle Frankfurter Turnvereine beitreten. Beabsichtigter Gründungszweck eines Turngaus Frankfurt als Untergliederung des Kreises ist es, das Turnen in Frankfurt am Main zu fördern und den einzelnen Vereinen der Stadt eine gemeinsame Vertretung nach außen zu schaffen. Die Anregung dazu geht vom Frankfurter Turnverein 1860 aus. Erste gemeinsame Aktivität der Frankfurter Turner ist die Teilnahme am 3. Deutschen Turnfest 1863 in Leipzig. Turnvereine der damaligen Zeit bilden so genannte Wehrriegen, die sich an den Deutschen Einigungskriegen 1864, 1866 und 1870/71 beteiligen. 1872 werden die Verhandlungen über die Gründung eines Turngaus Frankfurt wieder aufgenommen, angeregt durch das in diesem Jahr veranstaltete 6. Deutsche Turnfest in Bonn. Am 24. September 1873 erfolgt schließlich ein erster Beschluss seitens der Vereinsvorstände, eine gemeinsame Verwaltung der Frankfurter Turnerschaft zu bilden. Am IX. Mittelrheinischen Kreisturnfest am 26. Juli 1874 in Gießen nehmen die Frankfurter Turner geschlossen teil.

Gründung

Der Turngau Frankfurt wird schließlich am 2. Juni 1875 als Gau Frankfurt a. M. gegründet,[7] als 8. Gau des Mittelrheinkreises der DT. Nach Abschluss sämtlicher Vorverhandlungen stimmen die sechs Gründungsmitglieder der Gausatzung zu:

  • Frankfurter Turn- und Fecht-Club
vorher Frankfurter Wehrverein, davor Wehrriegen des Frankfurter Turnvereins und der Frankfurter Turngemeinde
  • Frankfurter Turngemeinde 1861
  • Frankfurter Turngesellschaft 1847
  • Frankfurter Turnverein von 1860
Nachfolger der von August Ravenstein gegründeten Frankfurter Turngemeinde von 1833

Am 21. Juni desselben Jahres findet die Gründungsfeier statt, ein Schauturnen auf dem Silcherfeld, dem Turnplatz an der Ostendstraße, und einer anschließenden geselligen Zusammenkunft in der angrenzenden Turnhalle, der Ostendhalle. Während dieser Veranstaltung erklingt erstmals der von Georg Grüner komponierte Frankfurter Turnermarsch. Am 19. September 1875 findet das künftig jährlich stattfindende Gauwettturnen in der Ostendhalle statt, bei dem Sieger ermittelt und Preise verteilt werden. Da die städtische Halle den Vereinen nicht ausreicht, entstehen in den Folgejahren eigene Vereinsturnhallen, als erste die des Frankfurter Turnvereins am Sandweg 4 im Jahr 1878, die noch heute besteht.

Eine erste große Herausforderung lässt nicht lange auf sich warten, denn die Deutsche Turnerschaft tritt Anfang Juli 1878 auf den Turngau Frankfurt zu, um das 5. Deutsche Turnfest 1880 in Frankfurt am Main auszutragen. Am 2. Oktober 1878 findet eine Bürgerversammlung unter Leitung des Frankfurter Oberbürgermeisters Daniel Heinrich Mumm von Schwarzenstein (1818–1890) statt, in der sich die Bürger mit der Übernahme und Förderung des Turnfestes einverstanden erklären.

Weitere Geschichte während des Kaiserreichs

Vom 24. bis 28. Juli 1880 findet das 5. Deutsche Turnfest auf dem Areal Dicke Oede statt, einem Gelände an der Friedberger Landstraße, das Baron Mayer Carl von Rothschild (1820–1886) gehört und angemietet wird. Daran beteiligen sich die ortsansässigen Brauereien, die auf den legendären Durst der Turner vertrauen.

Die Veranstaltung ist das bis dahin größte Sportereignis in der Stadt mit rund 10.000 Turnern und internationalem Publikum, auch aus den Vereinigten Staaten und Russland. Oberbürgermeister Johannes von Miquel (1828–1901) und die Stadtverwaltung engagieren sich für das Deutsche Turnfest in ihrer Stadt. Das von Damen „aus gutbürgerlichen Häusern“ gestiftete Bundesbanner der Deutschen Turnerschaft wird von nun ab für fünf Jahre im Kaisersaal des Römers aufbewahrt. Das Festgelände registriert den Genuss von 48.000 Flaschen Wein, 110.000 Schoppen Apfelwein und 420.000 Gläsern Bier.

Eine Turnabteilung für Frauen wird in Frankfurt erst wieder 1891 eröffnet, mehr als 40 Jahre nach der Gründung des Frauenturnvereins. Im selben Jahr beginnt wieder das Schülerturnen für Jungen und Mädchen.

Vom 18. bis 23. Juli 1908 findet wieder ein Deutsches Turnfest in Frankfurt statt, in der ersten deutschen Stadt, die zum zweiten Mal ein Turnfest ausrichten darf. Oberbürgermeister Franz Adickes (1846–1915) kann dazu diesmal die neu errichtete Festhalle mit dem angrenzenden 230.000 Quadratmeter großen Festplatz anbieten, das heutige Frankfurter Messegelände. 55.000 Turnerinnen und Turner aus 3.326 Vereinen machen mit, die Frauen dürfen seit 1894 dabei sein. Neben klassischen Turnübungen und -Wettkämpfen finden Wettkämpfe im Fechten, in der Leichtathletik und im Schwimmen statt. Rund 200 Sonderzüge rollen an, insgesamt schauen 400.000 Besucher den Veranstaltungen und Wettkämpfen zu, darunter Kronprinz Friedrich Wilhelm. Mehrere Hunderttausende beobachten den Festumzug der Turner durch die Stadt.[8]

Zeit des Nationalsozialismus

Nach dem 30. Januar 1933 werden der Deutsche Reichsausschuss für Leibesübungen (DRA), die Dachorganisation der 38 Turn- und Sportverbände – inklusive der Deutschen Turnerschaft (DT) – mit über sieben Millionen Mitgliedern, aber auch die Zentralkommission für Arbeitersport und Körperpflege (ZK) als Dachverband der Turn- und Sportverbände der Arbeiterschaft mit 1,2 Millionen Mitgliedern, durch die Nationalsozialisten entmachtet und aufgelöst. Das Verbandsvermögen wird unter Anwendung des am 14. Juli 1933 erlassenen Gesetzes über die Einziehung volks- und staatsfeindlichen Vermögens enteignet. Am 24. Mai 1933 wird der Reichsführerring geschaffen, der am 30. Januar 1934 in den Deutschen Reichsbund für Leibesübungen (DRL) umgewandelt wird. Nach Einführung des Reichsflaggengesetzes vom 15. September 1935 (RGBl. I S. 1145) übernehmen alle deutschen Turnvereine das von den Nationalsozialisten gebrauchte Hakenkreuz als einziges Symbol, wodurch die alten Vereins- und Verbandsfahnen mit Turnerkreuz verboten sind.[9][10][11]

Auch eine so genannte Arisierung der Vereine und Verbände betreiben die Nazis, sehr aktiv unterstützt von Verbänden der Deutschen Turnerschaft. Diese fordern die Einführung eines Arierparagraphen für die DT und den Ausschluss jüdischer Mitglieder bereits vor dem am 7. April 1933 erlassenen Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums, das erstmals einen entsprechenden Passus beinhaltet. Schon einen Tag später übernimmt ihn der Hauptausschuss der DT in seine Satzung. Während überall die Ausnahmeregelungen für jüdische Frontkämpfer des Ersten Weltkrieges gelten, fordert die DT bereits am 17. Mai die Vollarisierung ihrer Mitgliedschaft und geht damit deutlich über die Rassengesetzgebung der Nazis hinaus. Sogar Mitglieder mit nur einem jüdischen Großelternteil sollen ausgeschlossen werden, während die Nazis einen Ausschluss so genannter Vierteljuden nicht vorsehen. Der Vorsitzende der DT, Edmund Neuendorff, im Wortlaut: "Ich hebe daher […] die Ausnahmen auf und bestimme, dass alle männlichen und weiblichen Mitglieder der Deutschen Turnerschaft, die jüdischer Abstammung sind, diese bis zu den Großeltern gerechnet, aus der Turnerschaft ausscheiden müssen."[12] In einigen Vereinen und Verbänden dürfen jüdische Frontkämpfer des Ersten Weltkrieges noch bis zum Dezember 1993 verbleiben, danach wird auch deren Mitgliedschaft per Gesetz unmöglich.[13][14][15] Im Lauf des Jahres 1933 werden daher sämtliche jüdischen Sportler aus den Vereinen des Turngaus Frankfurt geworfen. Auch jüdische Mäzene, die Frankfurter Vereine bislang in großem Umfang unterstützt haben, werden ausgeschlossen. Bis Kriegsende 1945 werden die meisten jüdischen deutschen Sportler, die nicht emigrieren konnten oder wollten, nach oft jahrelanger Quälerei in Ghettos und Konzentrationslagern ermordet. Darunter befinden sich natürlich auch ehemalige Meisterschaftsgewinner und Olympioniken von Weltgeltung.

Nachkriegszeit

Eröffnung des Frankfurter Turnfestes in der Paulskirche, 19. August 1948
Lohrbergfest-Wiese im Lohrpark auf dem Lohrberg in Frankfurt-Seckbach
Friedrich-Ludwig-Jahn-Denkmal an der Lohrbergfest-Wiese im Lohrpark auf dem Lohrberg in Frankfurt-Seckbach
Graphik: Location des jährlich im Mai stattfindenden Lohrbergfestes

1948 ruft Oberbürgermeister Dr. Walter Kolb (1902–1956) für den 19. bis 23. August zum Turnfest nach Frankfurt, in der Nachkriegszeit ein Wagnis, das er beschreitet, um den Menschen in der scheinbaren Hoffnungslosigkeit Auftrieb zu geben. Das Turnfest von 1948 wird zwar als Deutsches Turnfest geplant, muss sich allerdings aufgrund von Vorbehalten der Alliierten Frankfurter Turnfest nennen, gesamtdeutsche Veranstaltungen darf es in dieser Zeit der vier Besatzungszonen nicht geben. Die französische und die sowjetische Zone untersagen den Turnern ihres Machtbereiches die Teilnahme, einigen gelingt es dennoch, heimlich zu kommen und für hessische und badische Vereine zu starten.[16] Insgesamt sind 30.000 Aktive vertreten, 18.000 Zuschauer finden trotz der Lebensverhältnisse und Sorgen dieser Zeit zum Festgelände.

Nach dem Frankfurter Turnfest 1948 wird im Jahr 1950 von Walter Kolb die Idee entwickelt, ein Frankfurter Bergturnfest zu veranstalten. In Abstimmung mit dem Frankfurter Sportamt wird der Turnverein Seckbach 1875 ab 1951 für den Turngau Frankfurt Veranstalter des jährlich im Mai stattfindenden Lohrbergfestes. Bei widriger Wetterlage gibt es einen Ausweichtermin im September. Seit dieser Zeit ziehen jährlich hunderte Kinder und Jugendliche Frankfurter und Bad Vilbeler Turn- und Sportvereine auf Frankfurts Hausberg, den Lohrberg. Im Mittelpunkt stehen jeweils leichtathletische Wettkämpfe, zeitweise auch Faustball-Turniere der Herren.

1953 wird am 31. Mai anlässlich des 3. Lohrbergfestes das Frankfurter Friedrich-Ludwig-Jahn-Denkmal eingeweiht, direkt an der Lohrbergfest-Wiese im Lohrpark auf dem Lohrberg durch OB Walter Kolb und Lohrbergfest-Koordinator Karl Zscherneck vom TV Seckbach 1875.

1983 findet das Deutsche Turnfest auf Initiative von Oberbürgermeister Dr. Walter Wallmann vom 26. Juni bis 3. Juli wiederum in Frankfurt statt, mit 65.000 Teilnehmern und 300 Veranstaltungen in den Messehallen, der Festhalle und im benachbarten Rebstockpark, im Waldstadion, in der Eissporthalle, den Hallenschwimmbädern und auf einigen Vereinssportanlagen. Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl hält die Festrede in der Paulskirche. Zahlreiche Turnvereine und der Turngau betreuen die angereisten Turnergruppen in Vereins- und Schulturnhallen der Stadt. Bundespräsident Karl Carstens verabschiedet die Teilnehmer und Besucher im Waldstadion.

Neuere Entwicklungen

Im Jahr 2008 begehen der Turngau Frankfurt und die Stadt Frankfurt am Main das Jubiläum 175 Jahre Turnen in Frankfurt am Main.[17] Dazu findet am 31. Mai ein Turn- und Spielfest auf dem Römerberg statt,[18] dem Platz vor dem Rathaus Römer. Das Jubiläum nimmt dabei allerdings Bezug auf die Gründung der Frankfurter Turngemeinde von 1833 durch Friedrich August Ravenstein. Schon Jahre vorher bestand allerdings der Clässer Turnverein in Frankfurt, dessen genaues Gründungsdatum jedoch unbekannt ist.

Am 29. Mai 2009 findet eine Gedenkveranstaltung am Frankfurter Friedrich-Ludwig-Jahn-Denkmal im Lohrpark auf dem Lohrberg im Stadtteil Seckbach statt, an der der Ehrenvorsitzende des Hessischen Turnverbandes (HTV), Werner Mais, der HTV-Vizepräsident Rolf Byron und der Vorsitzende des Turngaues Frankfurt, Volker Gilbert, teilnehmen und einen Kranz niederlegen.[19] Während des Internationalen Deutschen Turnfestes vom 30. Mai bis 5. Juni in Frankfurt betreuen zahlreiche Turnvereine und der Turngau die angereisten Turnergruppen in Vereins- und Schulturnhallen der Stadt.[20]

Literatur

  • Rechenschaftsberichte der Frankfurter Turnanstalt von August Ravenstein, Institut für Stadtgeschichte, Stadt Frankfurt am Main (V33/16)
  • Satzung des Frankfurter Frauenturnvereins, in: Frauen-Zeitung, Ausgabe Nr. 28, 1849
  • Dr. Kloss, Moritz: Die Turnschule des Soldaten, Systematische Anleitung zur körperlichen Ausbildung des Wehrmannes, insbesondere für den Feld- und Kriegsdienst, Verlagsbuchhandlung J. J. Weber, Leipzig, 1860
  • Prof. Dr. Pfister, Gertrud: 1848 und die Anfänge des Mädchen- und Frauenturnens, in: Deutsches Turnen (1981), 1, 8-10; 2, 29-30; 3, 47-49
  • Neumann, Herbert: Deutsche Turnfeste, Limpert, 2. Auflage, 1987, ISBN 978-3785314449

Quellen

  • Institut für Stadtgeschichte, Stadt Frankfurt am Main, Sammlung Ortsgeschichte, S3/P, Sign. 10.475, Turngau Frankfurt; S3/T, Sign. 26.263-10.266, Lohrbergfest; Magistratsakten, Sign. 2.786, Leichtathletische Sportfeste, Stiftung eines Walter-Kolb-Wanderpreises für das Lohrbergfest

Einzelnachweise

  1. Mitgliederverzeichnis auf: turngau-frankfurt.de
  2. Facts auf: turngau-frankfurt.de
  3. Mitgliederverzeichnis auf: turngau-frankfurt.de
  4. Wettkämpfe auf: turngau-frankfurt.de
  5. Lehrgänge auf: turngau-frankfurt.de
  6. Rechenschaftsberichte der Turnanstalt von August Ravenstein, Institut für Stadtgeschichte, Stadt Frankfurt am Main (V33/16)
  7. Foto: Fahne des Turngaues Frankfurt e. V. auf: turngau-frankfurt.de
  8. Herbert Neumann: Deutsche Turnfeste. Limpert. 1987. ISBN 978-3785314449
  9. Meyers Lexikon, 8. Auflage, Achter Band, Sp. 525, Leipzig, 1940: Nürnberger Gesetze
  10. Peter Longerich: Politik der Vernichtung. Piper. München 1998. ISBN 3-492-03755-0, S. 622.
  11. Hajo Bernett: Turnerkreuz und Hakenkreuz – Zur Geschichte politischer Symbolik. In: Spectrum der Sportwissenschaften 4, 1992, H 1, S. 30, ISSN 1022-7717
  12. In: Deutsche Turnzeitung 1933, Nr. 21, S. 401
  13. Jörg Lichter: Die Diskriminierung jüdischer Sportler in der Zeit des Nationalsozialismus. In: Kölner Vorträge und Abhandlungen zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Heft 39. Köln 1992. S. 24–25
  14. Hajo Bernett: Der jüdische Sport im nationalsozialistischen Deutschland 1933–1938. In: Schriftenreihe des Bundesinstituts für Sportwissenschaft. Bd. 18. Schorndorf 1978. S. 24–25
  15. Verfolgt und ermordet: Die Juden im Sport. In: Gerhard Fischer / Ulrich Lindner: Stürmer für Hitler. Zusammenspiel zwischen Fußball und Nationalsozialismus. Göttingen 1998, S. 191 f.
  16. Herbert Neumann: Frankfurt, die Turnfestkönigin In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Mai 2009
  17. 175 Jahre Turnen in Frankfurt auf: frankfurt.de
  18. Turn- und Spielfest auf dem Römerberg 2008 auf: frankfurt.de
  19. Fotos und Pressemitteilung: Gedenkfeier am Friedrich-Ludwig-Jahn-Denkmal im Lohrpark auf dem Lohrberg im Frankfurter Stadtteil Seckbach auf: turngau-frankfurt.de
  20. Internationales Deutsches Turnfest 2009 auf: frankfurt.de

Weblinks


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