Typ XD (Schiffstyp)

Typ XD (Schiffstyp)
Serie Rostock Typ XD
Bundesarchiv Bild 183-G0219-0011-001, Rostock, Überseehafen, Frachtschiff am Kai.jpg
Technische Daten (Überblick)
Werft: VEB Warnowwerft, Warnemünde
Vermessung: 8501 (5364) BRT
5048 (2961) NRT
Tragfähigkeit: 10.130 t (8130 t)
Länge über Alles: 150,10 m
Länge zwischen den Loten: 138,00 m
Breite: 20,20 m
Seitenhöhe: 11,70 m
Tiefgang: 8,22 m (7,34 m)
Antrieb: 1 x K8Z 70/120E Dieselmotor auf 1 x Festpropeller
Gesamtleistung: 8238 kW
Geschwindigkeit: 17 (17,7) Knoten
Besatzung: 32
Daten: Volldecker (Schutzdecker)

Die Frachtschiffsserie Typ XD, auch Serie Rostock genannt, war ein Stückgutschiffstyp der Warnow-Werft.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Einsatz des Schwimmkrans Goliath an einem Frachter des Typs XD

Hergestellt wurde die Serie von 1967 bis 1970 in sechzehn Einheiten. Die vorher von der DSR vorwiegend für den Asiendienst eingesetzten Schiffe vom Typ IV und vom Typ X hatten sich zwar bewährt, sollten aber durch neuen moderneren Schiffstyp ersetzt werden. In Zusammenarbeit mit der DSR konzipierte die Neubauabteilung der Warnowwerft den Typ XD insbesondere für den Liniendienst nach Fernost, Südostasien und Indien. Später wurden die Schiffe auch in der weltweiten Trampfahrt eingesetzt. Die Schiffe der Baureihe wurden alle nach einer durchschnittlichen Einsatzdauer von etwa 25 bis etwas über 30 Jahren abgebrochen. Keines ging auf See verloren.

Am 1. März 1966 war der Baubeginn für die Rostock, das erste Schiff und Namensgeber der Serie. Sie lief am 12. Dezember 1966 mit der Baunummer 201 vom Stapel und wurde am 30. Juni 1967 an die Deutsche Seereederei übergeben.[1] Am 22. Juli 1967 begann die Rostock ihre Jungfernreise unter der Führung von Kapitän Gerhard Prill. Die Rundreise um das Kap der Guten Hoffnung nach Indien dauerte 178 Tage und endete am 10. Januar 1968 wieder in Rostock. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits neun weitere Frachter des Typs XD vom Stapel gelaufen. Kapitän Prill berichtete nach der Jungfernreise durchweg positiv über die neuartige Brückenfernsteuerung des Schiffes, die Gestaltung der Laderäume und Luken und das 60-Tonnen-Schwergutgeschirr. Die in Rostock beheimatete Rostock wurde bis 1990 von der DSR betrieben und ab dem 3. August 2000 als Aqaba Express in Alang abgebrochen.[1]

Letztes Schiff der Serie war die am 22. Juni 1970 übergebene Neubrandenburg mit der Baunummer 216. Die Neubrandenburg wurde erstmals 1991 in Piti Metz umbenannt und ab dem 26. Oktober 1999 als Brandenburg in Alang abgebrochen.[2]

Technik

Aus Rostock auslaufender Frachter des Typs XD

Angetrieben wurden die Schiffe von einem vom Hersteller VEB Dieselmotorenwerk Rostock in MAN-Lizenz gefertigten Zweitakt-Dieselmotor des Typs K8Z 70/120E, der seine Leistung von 8238 kW bei einer Höchstdrehzahl von 140/min direkt auf einen Festpropeller abgab. Es waren die ersten Schiffe von DDR Werften, die eine automatisierte Maschinenanlage besaßen und so einen wachfreien Betrieb ermöglichten. Auch die Überwachung der Tankfüllstände konnte automatisiert erfolgen. Durch diese Automatisierung war eine Besatzung von nur 36 Mann ermöglicht worden, die nach Einarbeitung auf 32 Mann reduziert werden konnte.

Die in Sektionsbauweise zusammengefügten Rümpfe waren bei den letzten drei Schiffen mit einem Wulstbug versehen. Die Unterkünfte waren klimatisiert.

Der Schiffstyp hatte fünf Laderäume. Die Schiffe der Serie XD hatten einen Laderauminhalt von 16.342 m3 Kornraum und 14.943 m3 Ballenraum. Für die Kühlladung verfügten die Schiffe über bis zu 330 m3 Kühlladungsraum. Des Weiteren standen zwei mit Polyester beschichtete Süßöltanks mit einer Kapazität von 511 m3 zur Verfügung. Das Ladegeschirr der Schiffe bestand aus sechs 3/5 t- und vier 5/8 t-Ladebäumen, einen 3,2/5 t Kran, sowie einen 60 t-Schwergutbaum.

Die Schiffe der Serie

  • Rostock
  • Quedlinburg[3]
  • Boizenburg[4]
  • Altenburg[5]

Literatur

  • Erhard Bensch: Teilautomatisierte Linienfrachtschiffe vom Typ XD. In: Jahrbuch der Schiffahrt. transpress Verlag, Berlin 1969, 1969, ISBN (keine), S. 92-108.
  • Detlefsen, Gert Uwe: VEB Deutsche Seereederei Rostock. Deutsche Reedereien Band 23. 1. Auflage. Autorenkollektiv Verlag, ISBN 3-928473-81-6.
  • Neumann, Manfred; Strobel, Dietrich: Vom Kutter zum Containerschiff. Schiffe von DDR-Werften in Text und Bild (keine ISBN). 1. Auflage. VEB Verlag Technik, Berlin 1981, ISBN (keine).
  • Gerhard Prill, Kapitän: Schiffe von DDR-Werften in Text und Bild. In: Sammelwerk Seeverkehr. Nr. 7, VEB Verlag Technik, Berlin 1981, ISBN (keine).

Einzelnachweise

  1. a b Die Rostock auf Miramar Ship Index (englisch)
  2. Die Neubrandenburg auf Miramar Ship Index (englisch)
  3. Die Quedlinburg auf Miramar Ship Index (englisch)
  4. Die Boizenburg auf Miramar Ship Index (englisch)
  5. Die Altenburg auf Miramar Ship Index (englisch)
  6. Die Naumburg auf Miramar Ship Index (englisch)
  7. Die Blankenburg auf Miramar Ship Index (englisch)
  8. Die Eilenburg auf Miramar Ship Index (englisch)
  9. Die Bernburg auf Miramar Ship Index (englisch)
  10. Die Schwarzburg auf Miramar Ship Index (englisch)
  11. Die Oranienburg auf Miramar Ship Index (englisch)
  12. Die Ronneburg auf Miramar Ship Index (englisch)
  13. Die Meyenburg auf Miramar Ship Index (englisch)
  14. Die Nienburg auf Miramar Ship Index (englisch)
  15. Die Freyburg auf Miramar Ship Index (englisch)
  16. Die Magdeburg auf Miramar Ship Index (englisch)

Weblinks

Siehe auch


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