Ulrich W. Schiefer

Ulrich W. Schiefer
Ulrich W. Schiefer (2011)

Ulrich W. Schiefer (* 5. November 1958 in Stuttgart) ist promovierter Ingenieur und Betriebswirt. Er ist Geschäftsführer der AtTrack GmbH – Gesellschaft für Mobilität. Er ist Experte für Aufbau und Leitung von Technologie- und Innovationsunternehmen, Produktmanagement, Gesamtfahrzeugintegration, Faserverbundwerkstoffe, Aerodynamik und Motorenentwicklung.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

Nach dem Abitur 1978 am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium in Winnenden begann Ulrich W. Schiefer sein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Stuttgart. 1982 schrieb er seine Studienarbeit bei der Daimler Benz AG zum Thema Leichtbau-Motorkurbelgehäuse in Kohlefaser-Verbundbauweise. 1984 schloss er das Studium als Diplom-Ingenieur der Luft- und Raumfahrttechnik mit einer Diplomarbeit ab, in der er aerodynamische Simulation (CFD) mit experimentellen Ergebnissen aus dem Windkanal verglich. 1993 stellte er seine berufsbegleitende Promotion zum Dr.-Ing. am FKFS (Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren) an der Universität Stuttgart fertig. Die experimentelle Arbeit befasste sich mit der Aerodynamik des Fahrzeugrades. 2000 absolvierte er den betriebswirtschaftlichen Abschluss zum Master of Business and Administration mit dem Doppelabschluss an der Northwestern University, Chicago und der WHU, Vallendar. Seine Thesis verfasste er über das Thema Motorsport-Marketing.

Laufbahn

Schiefer begann seine berufliche Laufbahn 1985 bei der BMW AG als Aerodynamiker für die Formel-1-Rennfahrzeuge Brabham, Arrows und Benetton. In Folge wurde sein Verantwortungsbereich auf die Gesamtfahrzeugentwicklung erweitert. Danach arbeitete er an der Entwicklung und Optimierung von Verbrennungsmotoren (u. a. Gaswechsel, Verbrennung, Reibung). Während seiner Tätigkeit für BMW übte Schiefer verschiedene leitende Funktionen aus, so zum Beispiel in der Rennfahrzeugentwicklung und dem Renneinsatz in mehr als 20 Ländern bei der BMW Motorsport GmbH, Garching bei München. Unter seiner Leitung wurden über 100 Renntourenwagen gebaut und etwa 20 nationale Meisterschaften gewonnen. Als Leiter der Entwicklung Gesamtfahrzeug und Karosserie bei der „BMW Technik GmbH München“ war er unter anderem verantwortlich für die Entwicklung einer serienproduktionsreifen Kohlefaser-Karosserie. Parallel zu Aufbau und Leitung des Innovationscenters der BMW AG, das sich einerseits mit der Entwicklung von neuen Fahrzeugplattformen und andererseits mit der Identifikation und Implementierung neuer Technologien befasst hat, war Schiefer Gesamtprojektleiter des BMW-Einsatzes beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1999.

Schiefer war Mitglied in Gremien der Federation International de l'Automobil (FIA): 1993 - 1997 für BMW in der Manufacturers Commission der FIA und 2000 - 2002 für Aston Martin in der Homologation Commission der FIA.

Anfang 2000 wechselte er zum Ford-Konzern und war Direktor für Fahrzeugentwicklung und Motorsport bei Aston Martin in Gaydon, England verantwortlich. Neben dem Aufbau eines neuen Entwicklungsstandortes mit neuer Mannschaft, wurden eine neue Fahrzeugplattform und der passende Teilebaukasten entwickelt. Davon wurden drei Straßensportwagen abgeleitet und zur Serienreife gebracht. Parallel dazu betrieb er den Aufbau des Werksrennteams.

2001 gründete Schiefer die Porsche Engineering Group Holding, unter deren Dach alle Entwicklungsaktivitäten von Porsche für externe und interne Kunden konzentriert wurden. Daraufhin leitete er die PEG und war in Personalunion Geschäftsführer der größten Tochtergesellschaft Porsche Engineering Services GmbH mit Sitz in Bietigheim. Außerdem war er Beiratsvorsitzender der Porsche Engineering Services mit Sitz in Detroit und Designstudio in Kalifornien und Beirat der Porsche Consulting GmbH in Zuffenhausen.

2004 gründete Schiefer die AtTrack GmbH – Gesellschaft für Mobilität, deren Tätigkeitsbereiche Technologie, Design und Beratung beinhaltet.

Schiefer hat Mandate für Interimsgeschäftsführungen und sitzt in verschiedenen Aufsichtsräten.

Forschung und Lehre

Exemplarisch:

  • Entwicklungs- und Innovationsmanagement, z. B. in Kooperation mit der Steinbeis Transfer Zentrum für Technologie und Innovation, Stuttgart
  • Produktmanagement für Designer, z. B. an der Hochschule der bildenden Künste, Stuttgart
  • Fahrzeugaerodynamik, in Kooperation mit der Bundeswehrhochschule, München

Außerdem:

  • Betreuung von Studien-, Diplom- und Doktorarbeiten
  • Vorlesungen
  • Berufsinformationsveranstaltungen im Gymnasium (Berufsorientierung)
  • Mitglied im Code of Conduct Team WHU Koblenz
  • Mentor im Mentorenprogramm der WHU Koblenz
  • Mitarbeit in der Auswahlkommission des EMBA Programms Kellogg/WHU

Veröffentlichungen und Vorträge

Bücher

  • Ulrich W. Schiefer: Zur Simulationstechnik des freistehenden Fahrzeugrades im Windkanal Institut für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen der Universität Stuttgart, 1993, ISBN 3-924860-16-5.

Fachzeitschriften

  • Jochen Übler: „Vier Supersportwagen im Vergleich, Kohle-Kraftwerke“ [1], Interview mit Dr. Ulrich W. Schiefer, In: Sportauto 04/2004.
  • Ulrich W. Schiefer: „Tendenzen in den Automobilmärkten, F&E mit Methodenkompetenz“, In: Automotive Engineering Partners, Sonderausgabe von ATZ und MTZ 06/2008, S.56-60.
  • Ulrich W. Schiefer: Mobilitätsbranche unter Strom, In: Economic Engineering 02/2009, S. 26-28.
  • Gesprächsleitung Heike Mensink, Bernhard D. Valnion: „Wird Karthago fallen? Mobilität aus der Steckdose“, Diskussionsforum mit Dr. Ulrich W. Schiefer, In: Economic Engineering 02/2010, S. 24-34.

Schiefer trägt regelmäßig mit Fachbeiträgen inhaltlich zu öffentlichen und geschlossenen Foren sowie zu Medien bei, wie zum Beispiel der Stuttgarter Tagung zur Virtuellen Realität in der Fahrzeugentwicklung (Stuttgart 2006).

Ehrenamtliche Tätigkeiten

Schiefer engagiert sich im Rahmen des Arbeitskreises für evangelische Unternehmer (AEU) für wirtschaftsethische Themen. Der Austausch zwischen Kirche und Wirtschaft wird unter anderem durch Organisation einschlägiger Veranstaltungen unterstützt, z. B. Prälaturgespräch Stuttgart. Er bringt seine Expertise bei verschiedenen kirchlichen Aktivitäten und Organisationen ehrenamtlich ein (z. B. EJW Churchnight, …). Mit der Ausbildungsabteilung des Blindenhilfswerk Nikolauspflege unterhält er eine langjährige Zusammenarbeit. Er half ehrenamtlich beim Aufbau von Zeppelin Touristik Europe und bleibt ihr durch seine Mitgliedschaft im Förderverein Zeppelin Touristik verbunden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vergleichstest

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