VW Jetta II

VW Jetta II
Volkswagen
VW Jetta II (1984–1987)

VW Jetta II (1984–1987)

Jetta II
Hersteller: Volkswagen AG
Produktionszeitraum: 1984–1992
Klasse: Kompaktklasse
Karosserieversionen: Stufenheck, zwei-/viertürig
Motoren: Ottomotoren:
1,3–2,0 Liter
(40–102 kW)
Dieselmotoren:
1,6 Liter
(40–59 kW)
Länge: 4315–4385 mm
Breite: 1665–1675 mm
Höhe: 1395–1415 mm
Radstand: 2475 mm
Leergewicht: 910–1010 kg
Vorgängermodell: VW Jetta I
Nachfolgemodell: VW Jetta III

Der VW Jetta ist ein Fahrzeug der Kompaktklasse des Fahrzeugherstellers Volkswagen. Die zweite Generation des Jetta (Typ 16E/19E, später 1G2) war ab Anfang 1984 wieder als Zwei- oder Viertürer erhältlich. Die beiden neuen Modelle des Golf und Jetta wurden gemeinsam entwickelt; das Erscheinungsbild des Jetta II wirkte gegenüber dem seines Vorgängers harmonischer. In jeglicher Hinsicht gewachsen, bot der Kofferraum nun ein Fassungsvermögen laut VDA-Messung von 660 Liter. Ausschließlich für die Allradvarianten war auch eine umlegbare Rücksitzbank erhältlich.

Es waren verschiedene Motorisierungen erhältlich, so z. B. der 1,8 Liter mit KA/KE-Jetronic und Katalysator. Für die 1.6 /1.8 l-Motoren (bis 90 PS) waren auch Dreigang-Automatikgetriebe erhältlich. Ab Juli 1987 gab es eine Allradversion (Syncro), die ausschließlich in Verbindung mit dem 1,8-l-Motor (zunächst mit 90, später mit 98 PS) erhältlich war. Ab April 1987 gab es einen 201 km/h schnellen Jetta mit 1781 cm³ Hubraum und 16 Ventilen.

Die umfangreichste Ausstattung bot die Ausführung „Carat“ - die zahlreichen Ausstattungsvarianten der ersten Generation wurden auf vier reduziert (C, CL, GL, Carat), später kamen noch die Varianten GT und GT 16V hinzu. Das Ausstattungsniveau des Jetta II war generell etwas höher als das eines vergleichbaren VW Golf.

Die Produktion des Jetta II in den westlichen Märkten lief Anfang 1992 aus. In der Volksrepublik China wird er seit 1991 weiterhin als FAW-VW Jetta gefertigt.

Die Bezeichnungen der sportlichen Varianten des Jetta I, CLI & GLI, wurden für Exportmodelle des Jetta II, z.B. in Südafrika, Japan und in den USA übernommen. Der Jetta II CLI aus Südafrika 1992 war im letzten Produktionsjahr serienmäßig mit der Frontpartie des Rallye Golf ausgerüstet.

Einige Karosseriefirmen boten ein Jetta II Cabriolet an, teilweise umgesetzt mit Teilen des Golf I Cabriolets.

Inhaltsverzeichnis

Modellgeschichte

  • Anmerkung: Modelljahre beginnen bei Volkswagen immer im August/September des vorausgegangenen Kalenderjahres.

1984

Heckansicht des Jetta II

Im Februar wird der Jetta II mit den folgenden Motorisierungen eingeführt: 1,3 l mit 55 PS, 1,6 l mit 75 PS, 1,8 l mit 90 PS, 1,6 l Diesel mit 54 PS und der 1,6 l Turbo-Diesel mit 70 PS. Diese wahlweise in den Ausstattungsvarianten C, CL, GL und „Carat“. Die Ausstattungsvariante „Carat“ ist nur in Verbindung mit dem 1,8-l-Motor mit 90 PS und ausschließlich mit vier Türen erhältlich.

1985

Vorstellung des Jetta II in den USA., Ein Benzin- und zwei Dieselmotoren stehen zur Auswahl. Durch die Verwendung anderer Stoßfänger ist das Fahrzeug ca. 5 cm länger als die Europa-Version.

Einführung des Jetta GT mit 1,8 Liter und 112 PS, parallel zum Golf GTI. In den USA heißt das sportliche Modell weiterhin GLI, verfügt aber mit 100/105 PS über weniger Leistung als sein europäisches Pendant.

Von den Standard-Versionen unterscheidet sich diese Modellvariante durch schwarze Kotflügelverbreiterungen, einer schwarzen Folie auf den Seitenschwellern, einen schwarzen Heckspoiler und rote Streifen an Stoßstangen und -leisten, sowie durch rote Embleme und Scheibenbremsen rundum. Das Modell ist mit einem Sportfahrwerk ausgerüstet, durch das der GT um etwa 10 mm tiefer gelegt ist als die übrigen Versionen.

1986

Durch den mittlerweile erhältlichen , aber nicht serienmäßigen Katalysator sinkt die Motorleistung des Jetta GT von 112 PS auf 107 PS.

Zum ersten Mal ist der Jetta mit einem ABS-System bestellbar, zunächst lieferbar für die stärkeren Versionen ab 90 PS. Die ABS-Bremse verfügt immer über Scheibenbremsen rundum, wie der GT.

Die 16V - Motoren von VW werden auf der IAA 1985 zunächst im Golf präsentiert, im Jetta feiern sie beim Genfer Auto-Salon 1986 Premiere und sind ab Juni 1986 erhältlich.

1987

Die folgenden Motoren sind mit Katalysator erhältlich: 1,6 l und 72 PS, 1,8 l mit 84 PS (beide U-Kat) und ab März 1,6 l mit 70 PS (G-Kat).

Der Jetta GT 16V wird vorgestellt. Die Modelle ohne Katalysator erreichen bei 1,8 l eine Leistung von 139 PS, die Version mit G-Kat erzielt eine Leistung von 129 PS. Der GT 16V unterscheidet sich optisch vom „8V-GT“ durch eine Dachantenne mit elektronischem Verstärker, einen Doppelrohr-Endschalldämpfer, einem größeren Frontspoiler mit Luftkanälen zur Bremsenkühlung und entsprechende „16V“-Zusatzembleme am Kühlergrill, am Heck und am Handschuhfach.

Außerdem ist das Modell grundsätzlich nur viertürig erhältlich und ist nochmals 10 mm tiefer gelegt als der „8V-GT“. Das vergleichbare Modell für den US-Markt heißt GLI 16V und ist dort ausschließlich mit Katalysator und 129 PS erhältlich. Mit Einführung des GLI 16V entfällt der Standard-GLI.

Die Modellvariante Carat entfällt, als Ersatz wird die GL-Version aufgewertet, u. a. mit serienmäßiger Colorverglasung, elektrisch verstellbaren Außenspiegeln, Zentralverriegelung und Velourssitzbezügen, sowie mit einer Durchladevorrichtung für die Rücksitzbank. Außerdem erhält der GL das Zier-Chrom-Paket des Carat.

Die Bezeichnung "C" für die Basisversionen entfällt, diese heißen nur noch "Jetta".

Parallel zum Golf GT gibt es auch einen gleichartigen Jetta GT in sportlicher Optik mit 90 PS. Außerdem wird eine GTD-Version in sportlicher Optik und mit 70-PS-Turbodiesel-Motor angeboten.

VW Jetta II CL (1987–1989)

Den Jetta gibt es jetzt auch als Syncro-Modell (Typ 16E/19E-299) mit Allradantrieb und der 1,8-l-Motorisierung mit 90 PS in den Varianten 'Jetta', CL und GT. Als einzige Jetta-Ausführung besitzen die Syncro-Modelle eine umlegbare Rückbank (beim GT asymmetrisch geteilt), da die Hinterachsenkonstruktion mit Viscokupplung eine Anhebung des Kofferraumbodens erforderlich machte. Optisch unterscheiden sie sich von den Modellen mit Vorderradantrieb durch syncro-Schriftzüge am Heck und an den vorderen Kotflügeln sowie durch die Verwendung des größeren Frontspoilers vom 16V. Auch sie sind wie dieser nur viertürig lieferbar.

Produktionsaufnahme im US-Werk Westmoreland und in Puebla, Mexiko.

Das erste größere Facelift im September 1987 fürs Modelljahr 1988: Der Frontgrill besteht nur noch aus drei statt sieben Rippen (man spricht auch vom Aero-Grill), die Außenspiegel werden an der A-Säule installiert statt am Steg des vorderen Dreiecksfensters, das entfällt. Die seitlichen Stoßleisten sind nun breiter gestaltet und werden an der Karosserie eingesteckt statt verklebt. Im Heckblech befindet sich nun mittig ein vergrößertes VW-Emblem. Der Innenraum wurde unter anderem durch größere Türablagekästen, wahlweise mit Schubfach oder Lautsprechergittern, sowie mit größeren Hebelschaltern an der Lenksäule aufgewertet.

1988

Im Mai 1988 folgte das nächste Sondermodell, der Jetta „Coach“.

Als weiteres Sondermodell wird der Jetta „Court“ aufgelegt. Mit dunkelblauen Zierstreifen (bei alpinweißer Lackierung) und einem Tennisball als Logo unterscheidet er sich von anderen Modellen. Die Rücksitzbank enthält in der Mitte eine ausklappbare Armlehne mit zusätzlich ausklappbaren Kunststoffelement mit integrierten Getränkehaltern.

Nur in diesem Modelljahr wurde das Sondermodell Jetta „Style“ mit Teilleder-Innenausstattung und Sonderlackierung auf Basis des 16V angeboten.

Gleichzeitig wurde das Modell GTX eingeführt. Die Bezeichnung GTX sollte die stärker motorisierten, sportlichen Jetta-Modelle vom GT mit 90 PS unterscheiden (bis dahin trugen alle stärkeren Modelle die Bezeichnung „GT“), um die Parallelität zum Golf GTI betonen. Daher entsprach die Motorenpalette (107/112 und 129/139 PS), die Ausstattung und die Technik denen des Golf GTI resp. des GTI 16V: mit einem tiefer gelegten Fahrwerk, Sportsitzen, MFA, roten Zierstreifen an den Stoßstangen und den seitlichen Stoßleisten, großen Front- (beim 16V mit den Luftkanälen zur Bremsenkühlung, sonst verblendeten Öffnungen) und Heckspoilern sowie vier Bremsscheiben, die vorderen belüftet.

Die 8V-Varianten waren auch zweitürig erhältlich, die 16V nur viertürig. Bei allen GTX-Modellen prangte ein großes „GTX“ bzw. ein „GTX 16V“-Emblem am Kühlergrill. Alle GTX-Modelle besaßen zusätzlich schwarze Kunststoffverbreiterungen an den Radläufen sowie schwarze Zierfolien an den Schwellern.

1989

1989 änderte sich die Typenbezeichnung von 16E/19E auf 1G2.

Der Zweitürer ist nur noch als „CL“ erhältlich und ist, nach dem Wegfall der Version "Jetta", nun auch die Basisversion.

Auch den Jetta Syncro (jetzt: Typ 1G2-299) gibt es jetzt mit G-Kat und 98 PS aus 1,8 Liter als einzige Motorisierung, die ausschließlich dem Syncro-Modell vorbehalten war.

Der GL erhält serienmäßig eine Servolenkung, dafür entfallen als Ausstattungsdetails die elektrische Außenspiegelbetätigung und die Durchladevorrichtung. Das Zier-Chrompaket beschränkt sich nun auf je zwei blanke Zierstreifen auf den Stoßfängern.

Das Modell GTX entfällt, alle sportlichen Versionen heißen wieder GT bzw. GT 16V. Die 16V-Modelle erhalten vorn größere Bremsen aus dem VW Passat 35i und stehen daher nun serienmäßig auf 14"-Rädern.

Die ABS-Bremse ist nun ausschließlich in Verbindung mit Trommelbremse hinten erhältlich, ausgenommen sind hiervon die GT-Modelle.

Mit der Werksschließung Ende der Produktion in Westmoreland, Beginn des US-Imports aus Mexiko.

Ab Februar 1989 findet eine neue Zentralelektrik aus dem Passat 35i bzw. dem Corrado Verwendung, erkennbar am Warnblinkschalter an der Lenksäule, im Golf erst ein halbes Jahr später, zum Facelift für das Modelljahr 1990.

VW Jetta II CL Zweitürer
(1989–1992)

Im Mai wird das Jetta-Sondermodell „Pacific“ vorgestellt.

Das zweite größere Facelift folgte im August 1989. Alle Modelle (auch Export) erhalten nun die großen Stoßfänger der GL-Version und für alle Varianten gleiche Seitenverplankungen (schmale Stoßleisten und Schwellerverbreiterungen), wie beim Golf GTI ab Modelljahr 1990, und auch den GTI-Frontspoiler. Beim GT ist nun auch der Heckspoiler in Wagenfarbe lackiert, außerdem ist dessen Befestigung geändert und er besteht nun aus Hartkunststoff. Aufgrund der neuen Stoßfänger ist das Fahrzeug 7 Zentimeter länger als bisher.

1990

Das Sondermodell „Flair“ erscheint, Basis ist die CL-Version, mit vier Türen, GL-Veloursinnenausstattung, Zentralverriegelung, Schiebedach, höhenverstellbarem Fahrersitz, grüngetönter Colorverglasung (an Front-, Seitenfenstern und Heckscheibe).

Bei allen deutschen Modellen ist nun eine Leuchtweitenregulierung serienmäßig. Grundlage hierfür ist eine für Neuwagen ab dem 1. Januar 1990 geltende gesetzliche Vorschrift.

Neue Motoren sind der 1,6-l-Turbo-Diesel mit Ladeluftkühler und 80 PS für den GTD sowie der 1,6 Liter mit Diesel-Kat und 60 PS.

In den USA ersetzt der 2.0 l 16V-Motor mit 136 PS aus dem Passat den bisherigen 1.8 l im GLI 16V, da dieser auch mit Normalbenzin betrieben werden kann.

1991/1992

Die letzten Modelle werden in Wolfsburg und Puebla gebaut und man reduziert die Jetta-Modell-Palette um die 1,8-l-Kat-Maschine mit 84 PS. Alle Modelle erhalten Seitenblinkleuchten und einen höhenverstellbaren Fahrersitz.

Die letzten Modelle des Jetta II werden zum Jahreswechsel ausgeliefert.

Produktionsaufnahme in China ab 1991.

Modernisierter Jetta II aus chinesischer Produktion (1997–2002)

Modelle von 1993 bis 2011

Nach wie vor gebaut wird das Modell in China (ab 1997 Typ 1GD). Zwischenzeitlich gab es dort verschiedene Facelifts (1997, 2002, 2010), um das Modell der jeweilig vorherrschenden VW-Designlinie anzupassen.

Sondermodelle

Durch Sondermodellen wurde immer wieder versucht, den schwächelnden Absatz zu erhöhen. Genannt seien hier die Jetta „Strada“, „Beach“, „Coach“, „Court“, „Pacific“, „Flair“, „TX“ oder „Style“. Generell basierten diese auf dem jeweiligen Basismodell, welches zusätzlich mit besonderen Sitzbezügen, meist mit grüner Colorverglasung, einer sonst aufpreispflichtigen Lackierung (Metallic oder Rot), sowie teilweise mit Stahlschiebedach und einem Klebeschriftzug an den Seiten und am Heck ausgestattet war. Ausnahmen hiervon waren der „TX“ mit erhabenen Kunststoffemblemen und der „Style“, der auf dem 16V basierte und eine Teillederausstattung sowie eine Sonderlackierung aufwies.

Technische Daten

(beziehen sich auf die am häufigsten verkaufte Motorisierung in Europa; lieferbar für alle Ausstattungsversionen, außer GT 16V, GTX / GTX 16V & syncro ab 1989)

Baureihe: VW Jetta II Typ „16E/19E“ bzw. ab Modelljahr 1989 „1G2“

  • Modell: Limousine 1,8 Liter
  • Motorkennbuchstaben: GU / GX (bis MJ 1988) / RP (ab MJ 1987)
  • Bauzeit: 1984–1992
  • Motor: Vierzylinder-Reihenmotor, wassergekühlt
  • Ventilsteuerung: OHC
  • Hubraum: 1781 cm³
  • Drehmoment: 145 / 137 / 142 Nm
  • Leistung: 66 kW (90 PS) bei 5200/min
  • Antrieb: Vorderräder
  • Gemischaufbau: ein Fallstrom-Registervergaser (2E2 Pierburg) oder Bosch KA-Jetronic (mechanische Benzineinspritzung), später: Bosch Mono-Jetronic (elektronische Benzineinspritzung)
  • Getriebe: 4- und 5-Gang-Schaltgetriebe (meist mit langem 5. Gang, teilweise auch als 4+E bezeichnet, nur im GT "echtes" 5-Gang-Getriebe), 3-Gang-Getriebeautomat
  • Bremsen: Scheibenbremse vorne, Trommelbremse hinten (GT: bel. Scheiben vorn und Scheiben hinten) a. W. ABS
  • Höchstgeschwindigkeit: 176 km/h
  • Abmessungen L × B × H:
    • 4315 × 1665 × 1415 mm (GT: 1405)
    • 4385 × 1675 × 1415 mm (GT: 1405, ab Modelljahr 1990)

Motoren

Weblinks

 Commons: Volkswagen Jetta II – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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