Valka-Lager

Valka-Lager

Das Valka-Lager war ein bedeutender Ort zur Unterbringung heimatloser Ausländer, den sogenannten Displaced Persons (DPs), in Nürnberg Langwasser. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde 1946 das Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers durch die Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen (UNRRA) in dieses Ausländerlager umgewandelt. Der Name kommt von der durch den 1. Weltkrieg in zwei Teile geteilten lettisch-estnischen Grenzstadt Valka. Das Valka-Lager war, mit zeitweise fast 4.000 Menschen aus dreißig Nationen, die größte derartige Einrichtung Bayerns.

Verlauf

Anfangs hielten sich vor allem Letten und Esten in diesen von amerikanischen Streitkräften zur Verfügung gestellten Unterkünften auf.

Aufgrund der bis 1947 in großer Mehrzahl nach Amerika ausgewanderten amerikanischen Truppen, hat die Nachfolgeorganisation der UNRRA das "Valka-Lager" an die neu gegründeten deutschen Flüchtlingsbehörden übergeben.

Insbesondere die hohe Kriminalitätsrate der in aller Regel arbeitslosen Bewohner sorgte für große Probleme im Lager und beschäftigte die Nürnberger Stadtverwaltung. Obwohl es Proteste gab, wurde das Lager in den Jahren 1950/51 um eine Reihe von Steinbaracken erweitert, um weitere 1.600 Ausländer aus anderen Orten Bayerns unterzubringen.

Mit der Genfer Konvention wurde im Jahr 1953 die Bundesdienststelle für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge, heute das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, gegründet. Auch die rund 40 Mitarbeiter des Bundesamtes wohnten zu Beginn im Valka-Lager. Ein Teil des Lagers wurde zum mit einer Betonmauer umgebenen "Bundessammellager für Ausländer" gemacht. In diesem Teilbereich wurden alle im Bundesgebiet festgestellten illegalen Ausländer untergebracht.

Geschlossen wurde das Valka-Lager im Mai 1960 und die verbliebenen Flüchtlinge wurden in der ehemaligen Polizeikaserne von Zirndorf untergebracht.

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