Verhaltens- und Problemanalyse

Verhaltens- und Problemanalyse

Die Verhaltens- und Problemanalyse ist das zentrale diagnostische Verfahren in der (kognitiven) Verhaltenstherapie. Ausgangspunkt ist eine detaillierte Beschreibung und Analyse einer oder mehrerer Situationen, die der Patient in der nahen Vergangenheit erlebt hat und die für sein Problem (dessentwegen er die Behandlung sucht) typisch sind. Basis ist das SORKC-Modell nach Kanfer. Darauf aufbauend wurden verschiedene Schemata zur Erstellung der Verhaltens- und Problemanalyse vorgeschlagen (z.B. Bartling et al., 1998; Caspar 1996).

Unterschieden werden im Wesentlichen zwei Ebenen:

  • horizontale Ebene: das konkrete Verhalten in Situationen (V-i-S)
  • vertikale Ebene: übergeordnete Pläne, Ziele, Ansprüche, Werte, Normen, die (in der Regel unbewusst) das Verhalten steuern (vertikale Problemanalyse bzw. Plananalyse)

Die Verhaltens- und Problemanalyse dient als Grundlage (bzw. Begründung) für die Auswahl der Therapieziele und der konkreten Behandlungsmethoden (Therapieplanung).

Literatur

  • Gisela Bartling, Liz Echelmeyer, Margarita Engberding: Problemanalyse im therapeutischen Prozeß. Leitfaden für die Praxis, 4. Aufl. 1998, Stuttgart: Kohlhammer, ISBN 3-17-014510-X.
  • Michael Borg-Laufs: "Störungsübergreifendes Diagnostik-System für die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (SDS-KJ)", 2. Aufl. 2011, Tüingen: DGVT, ISBN 978-3-87159-899-9.
  • Franz Caspar: Psychotherapeutische Problemanalyse. 1996, Tübingen: DGVT.
  • Martin Hautzinger: Verhaltens- und Problemanalyse. In: Verhaltenstherapiemanual. 5. Aufl. 2005, Heidelberg: Springer, S. 81-86, ISBN 3-540-40678-6.

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