Volksfürsorge AG Vertriebsgesellschaft für Vorsorge- und Finanzprodukte

Volksfürsorge AG Vertriebsgesellschaft für Vorsorge- und Finanzprodukte
Volksfürsorge AG Vertriebsgesellschaft für Vorsorge- und Finanzprodukte
Logo der Volksfürsorge
Rechtsform Aktiengesellschaft; Teil der Generali Versicherung AG (München)
Gründung 1. Januar 2009
Sitz Hamburg
Leitung Die Vorstände:

Bernd Felske (Sprecher des Vorstands) Rainer A. Brand (Mitglied des Vorstands)

Mitarbeiter 3.600 im Hauptberuf, rund 30.000 im Nebenberuf
Branche Versicherungswesen
Website [2]

Die Volksfürsorge AG Vertriebsgesellschaft für Vorsorge- und Finanzprodukte ist Anfang 2009 nach der Fusion der Volksfürsorge Versicherungsgruppe mit den Generali Versicherungen (München) an den Markt gegangen. Mit 3,2 Millionen Kunden gehört sie zu den großen Vertriebsgesellschaften in Deutschland. Als ein Vertriebsweg der Generali Versicherungen vermittelt die Volksfürsorge AG die Vorsorge- und Finanzprodukte der Generali Versicherungen sowie der Produktpartner aus der Generali Deutschland Gruppe AdvoCard Rechtsschutzversicherung, Deutsche Bausparkasse Badenia, Central Krankenversicherung und Generali Investments.

Eine Besonderheit der Volksfürsorge AG ist die angestellte Organisation. Ein Großteil der 3.600 hauptberuflichen Vertriebsmitarbeiter arbeitet im festen Angestelltenverhältnis. Dazu sind 30.000 Mitarbeiter im Zweitberuf bundesweit für die Vertriebsgesellschaft tätig (10.000 registrierte und qualifizierte Mitarbeiter im Zweitberuf sowie 20.000 Tippgeber). Gesteuert wird der Vertrieb von der Zentrale in Hamburg mit ihren 180 Mitarbeitern im Innenvertrieb sowie drei Organisations- und 33 Vertriebsdirektionen. 300 Bezirksdirektionen dienen als regionale Anlaufstellen für Kunden und Vertriebsmitarbeiter.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Altes Logo der Volksfürsorge

Die Volksfürsorge Lebensversicherungs AG wurde am 22. Mai 1913 notariell eingetragen und konnte nach aufsichtsbehördlicher Genehmigung ihren Geschäftsbetrieb am 1. Juli 1913 als Gewerkschaftlich-Genossenschaftliche Versicherungsaktiengesellschaft aufnehmen. Das Anfangskapital von 1 Million Mark wurde je zur Hälfte von Gewerkschaften und Konsumgenossenschaften der Hamburger Richtung aufgebracht.

Die ersten Geschäftsführer waren 1913 Adolph von Elm und Friedrich Lesche. Adolph von Elm wollte eine Rote Volksversicherung.[1] Aufgrund seiner Erfahrungen bei der Hamburger Spar- und Konsumgenossenschaft Produktion hielt er die Gesellschaftsform insofern für unerheblich, da Gewerkschaften und Genossenschaften genügend Kapital hatten eine Volksfürsorge Versicherung in der gesetzlich möglichen und sinnvollen Form zu gründen. Friedrich Lesche sah in der Volksfürsorge AG, trotz der von ihr gewählten Form der AG, ein genossenschaftliches Unternehmen. Die Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine und die Volksfürsorge nannte er in einem Atemzug ihrem Charakter nach sozialistisch.[2]

Im Dritten Reich wurde die Volksfürsorge in die Deutsche Arbeitsfront (DAF) eingegliedert. Mit 7,1 Millionen Versicherten stieg sie zur größten deutschen Versicherungsgesellschaft auf.[3]

Nach dem Krieg wurde sie 1947 als Alte Volksfürsorge wiedergegründet und (in Westdeutschland) in den Besitz der Gewerkschaften und der Konsumgenossenschaftsbewegung zurücküberführt. 1968 hieß sie wieder Volksfürsorge.[4] 1974 wurde die Beteiligungsgesellschaft für Gemeinwirtschaft (BGAG) gegründet, die Hauptaktionär der Volksfürsorge wurde. Die BGAG veranlasste Ende der 1970er Jahre den Kauf und den Umzug in die großen Verwaltungsgebäude am Besenbinderhof in Hamburg der ehemaligen GEG – Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Konsumgenossenschaften. Damit sollte der konsumgenossenschaftlichen Waren- und Wirtschaftszentrale GEG Kapital zugeführt werden und dort ein Verkaufsgewinn die angeschlagenen Bilanzen stützen.

Nach der fortdauernden Krise der gemeinwirtschaftlichen Unternehmen übernahm 1988 die Aachener und Münchener Beteiligungsgesellschaft und später die AMB Generali die Aktienmehrheit. 2002 beschloss die Hauptversammlung die Herausdrängung (Squeeze-out) der verbleibenden Minderheitsaktionäre, die 2003 ins Handelsregister eingetragen wurde.

Am 28. September 2007 wurde bekannt gegeben, dass die Volksfürsorge Versicherungsgruppe mit der Generali Versicherungsgruppe fusioniert. Der Versicherungsmutterkonzern Generali hat die Hamburger Volksfürsorge mit der weiteren Tochtergesellschaft „Generali Versicherung AG“ zum 31. Dezember 2008 zusammengeführt.[5]

Die Volksfürsorge Bausparkasse AG wurde bereits 1990 aus dem Konzern heraus gelöst und in das Beamtenheimstättenwerk (BHW) eingebracht. Dort wurde die Volksfürsorge Bausparkasse AG unter dem neuen Namen „Allgemeines Heimstättenwerk“ (AHW) fortgeführt und ging später in der BHW Bausparkasse AG in Hameln auf.

Einzelnachweise

  1. Adolph von Elm: Rote Volksversicherung. In: Sozialistische Monatshefte. - 15 = 17(1911) H. 18/2019111820, S. 1177 - 1180; Abruf 22. April 2008 [1]
  2. Heinrich Kaufmann: Die Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine m. b. H. GEG. Zum 25jährigen Bestehen 1894–1919. Hamburg 1919, S. 560. Grußadresse von Friedrich Lesche als Vorstand der Volksfürsorge auf der Feier des 25jährigen Bestehens der GEG.
  3. Ingo Böhle: Die Volksfürsorge Lebensversicherungs AG - ein Unternehmen der Deutschen Arbeitsfront (DAF) im "Dritten Reich". In: Zeitschrift für Unternehmensgeschichte (ZUG), Nr. 1/2000. S. 49–78.
  4. Achim von Loesch: Die gemeinwirtschaftlichen Unternehmen der deutschen Gewerkschaften : Entstehung, Funktionen, Probleme; Köln 1979; Bund-Verlag; ISBN 3-7663-0296-5.
  5. Pressemitteilung: „Generali: Hamburg bleibt zentraler Standort und wichtiger Arbeitgeber - Mit der Fusion entsteht einer der größten deutschen Versicherer“

Literatur

Weblinks


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