Wini Büromöbel

Wini Büromöbel
WINI Büromöbel Georg Schmidt
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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1908
Sitz Marienau, Coppenbrügge

Leitung

  • Carolina Schmidt-Karsch, Hans F. Karsch (Geschäftsführende Gesellschafter)
  • Rudolf Bandick (Kaufmännischer Geschäftsführer)
Mitarbeiter ca. 220 (2009)
Umsatz 37 Mio. Euro (2009)
Branche Büromöbelindustrie
Website [http://www.wini.de

www.wini-mein-buero.de www.wini.de

www.wini-mein-buero.de]

Die WINI Büromöbel Georg Schmidt GmbH & Co. KG ist ein deutscher Hersteller von Büromöbeln. Das 1908 in Duingen gegründete Unternehmen befindet sich heute in dritter Generation in Familienbesitz und hat seinen Sitz in Marienau im Landkreis Hameln-Pyrmont (Niedersachsen). Der Name WINI leitet sich von den Initialen des Gründers Wilhelm Niemeier ab.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1908 gründete Wilhelm Niemeier im Alter von 27 Jahren eine Drechslerei im niedersächsischen Duingen.[1] Nachdem der gelernte Drechsler als Soldat aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrt war, baute Niemeier den Betrieb kontinuierlich zu einer Holzwarenfabrik aus. Im Nachkriegsdeutschland profitierte das Unternehmen vom Wiederaufbau und entwickelte sich dabei zu einem führenden deutschen Hersteller von Schul- und Büromöbeln.[2] Mit Zweigwerken in Drakenburg, Braunschweig und Marienau – dem heutigen Hauptsitz – erweiterte Niemeier in der Folgezeit die WINI-Gruppe. Dessen Belegschaft zählte etwa vier Jahrzehnte nach Gründung mehr als 1600 Mitarbeiter[1].

1953 meldete das Zweigwerk in Marienau Konkurs an. Die Betriebsstätte ersteigerte Georg Schmidt, der nach dem Zweiten Weltkrieg bei WINI in Duingen als Betriebsleiter in der Fertigung arbeitete. Mit seiner Frau Minna, Adoptivtochter von Lina und Wilhelm Niemeier, gründete er 1956 die „ITH-Möbelfabrik“. Sie produzierte neben Turn- und Wohnmöbel zunächst auch Einbauküchen und Deckenabhängungen für den Fertighausbauer OKAL.[2] Ab 1960 nimmt der Unternehmer auch wieder die Produktion von Schul- und Büromöbeln auf.[3] Als die Duinger WINI-Gruppe 1967 vor dem Ruin stand, kaufte Schmidt die Markenrechte an „WINI“ und formte aus den verbliebenen Standorten Drakenburg und Marienau das Unternehmen in seiner heutigen Form[2]. Seit 1985 liegt die Geschäftsführung mit Carolina Schmidt-Karsch – Tochter von Minna und Georg Schmidt – und ihrem Mann Hans F. Karsch in Hand der dritten Familiengeneration. Bis in die Mitte der 90er Jahre konzentrierte sich das Unternehmen WINI in der Fertigung immer mehr auf die Produktion von Büromöbeln. Nach dem Ausbau der Produktionshallen und -kapazitäten erreichte das Unternehmen 1992 einen Umsatz-Spitzenwert von 98 Mio. DM und zählte damit zu den führenden europäischen Büromöbelherstellern. Zentraler Produktionsstandort ist seit der Schließung des Werkes in Drakenburg im Jahr 1994 Marienau.[3][4] Heute gehört WINI zu den 100 innovativsten mittelständischen Unternehmen Deutschlands[5] und hat sich mit hochwertigen modularen Produktsystemen einen Namen gemacht.[6] Für die ergonomisch gestalteten Büromöbel wurden in den letzten Jahren wiederholt internationale und nationale Design- und Innovationspreise gewonnen. Ein aktuelles Beispiel dafür stellt der "Innovationspreis Architektur und Office XXL" im Oktober 2010 dar.

Produkte

Das Unternehmen produziert Tischsysteme, Empfangsmöbel und Konferenzmodule, elektromotorisch verstellbare Steh-/Sitz-Tische, mobile Klapptische sowie modulare Schrank- und Regalsystem. Neben Serien-Möbelprogrammen fertigt das Unternehmen individuelle Möbel nach Kundenwünschen.

Fertigung

Heute arbeiten am Standort Marienau elf unterschiedliche Organisationseinheiten – entsprechend dem Produktionsmodell der fraktalen Fertigung.[7] 2001 und 2002 wurde WINI als „Top100“ der innovativsten mittelständischen Unternehmen in Deutschland ausgezeichnet für die „hervorragenden Organisationsstrukturen und „innovative Produktsysteme“ bzw. das „konsequente Change Management“ sowie „Dienstleistungs- und Management-Innovationen“.[4][8]

Ausgewählte Auszeichnungen und Zertifikate

  • iF Product Design Award (1994, 1996, 2001, 2005) für die Büroeinrichtungssysteme WINEA, isi4, Brisk, Winea Event und Winea Focus[4]
  • Designpreis des japanischen Ministeriums für internationalen Handel und Industrie in der Kategorie “Office and Shops” (1998)
  • US-Award „Best New Systems Product“ für das Tischsystem WINEA FAME (2000)
  • seit 2002: Blauer Engel für Emissionsfreiheit
  • Benelux Office Products Award für das Stauraumsystem WINEA CONCEPT (2006)
  • seit 2006: Quality Office (Qualitätssiegel des bso Verband Büro,- Sitz- und Objektmöbel e.V.)
  • 2007: Aufnahmen ins Deutsche Markenlexikon der Deutsche Standards Editionen[9]
  • red dot award: product design für das Tischsystem WINEA PRO (2010)[10][11]

Ausgewählte Mitgliedschaften

  • Bundesdeutscher Arbeitskreis für umweltbewusstes Management (B.A.U.M. e.V.) seit 1988[12]
  • Rat für Formgebung seit 1998[4]
  • Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit seit 2009[12]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b „Vom 1-Mann-Betrieb zum Großunternehmen“, Sonderdruck der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung zum 70. Geburtstag von Wilhelm Niemeier, Hannover, 29. September 1951
  2. a b c „WINI: Holzwarenfabrik in Duingen – eine Marke und ihre Geschichte“, Ausstellungsbroschüre des Töpfermuseum Duingen, 1. Auflage, Duingen 2011
  3. a b Antonoff, R. (Hrsg.): CI Report 92 – Das Jahrbuch vorbildlicher Corporate Indentity. Darmstadt, 1992, S. 256-267
  4. a b c d WINI Büromöbel (Hg.): 100 Jahre WINI Büromöbel (Festschrift zum 100jährigen Firmenjubiläum von WINI Büromöbel), Marienau, 2008
  5. Prof. Dr. H.-J. Warnecke: TOP 100 – Der innovative Mittelstand Deutschland 2002. Überlingen, 2002, S. 142f.
  6. Langenscheid, F. (Hrsg.): Deutsches Markenlexikon. Köln, 2007, S. 1148f.
  7. Hans-Jürgen Warnecke (Fraunhofer-Gesellschaft) – eigenverantwortlich und teamorientiert in Fertigung, Vertrieb sowie Montage[9], siehe architonic.com
  8. Prof. Dr. H.-J. Warnecke: TOP 100 – Der innovative Mittelstand Deutschland 2002. Überlingen, 2002, S. 142f.
  9. Dr. Florian Langenscheidt (Hg.): Deutsches Markenlexikon, Deutsche Standards EDITIONEN GmbH, Köln, 2007, ISBN 978-3-8349-0629-8
  10. Peter Zec (Hrsg.): doing – red dot design yearbook 2010/2011, S. 236-237.
  11. Prof. Dr. Peter Zec (Hrsg.): doing – red dot design yearbook 2010/2011, S. 236-237.
  12. a b http://www.nachhaltigkeitsallianz.de/fileadmin/user_upload/PDF-Dokumente/Firmenportraits/Firmenportrait-Wini.pdf

Literatur

  • Arnecke, K.: Wirtschaftsstandort Hameln-Pyrmont, in: Der Landkreis Hameln-Pyrmont. Oldenburg, 1998, S. 112f.
  • 100 Jahre WINI Büromöbel, Coppenbrügge 2008
  • „Mit einem „Dauerläufer“ in die deutschen Top 10“; Holzzentralblatt Nr. 2/2010, S. 48f.
  • „Secret P-Test – Erlkönig eines Tischsystems von WINI”; AIT Nr. 12/2008, S. 86-88.
  • „Arbeitsplatz der Zukunft ist faltbar“; Handelsblatt-Beilage Erfolgsfaktor Büro, 10/2008, S. 27.
  • Zinser, S./Boch, D. (Hrsg.): Flexible Arbeitswelten. Zürich, 2007, S. 83-100 u. S. 169-172
  • Schnauffer, H.-G./Reising, W./Bandick, R.: „Formatieren – Netzwerke verstehen und interpretieren“ mit Praxisbeispiel WINI Büromöbel. In: Klopp, M./Hartmann, M. (Hrsg.): Das Fledermaus-Prinzip – Strategische Früherkennung für Unternehmen. Stuttgart, 1999, S. 97-103.

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