Wicko (Powiat Lęborski)

Wicko (Powiat Lęborski)
Wicko
Wappen der Gmina Wicko
Wicko (Polen)
Wicko
Wicko
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Lębork
Gmina: Wicko
Geographische Lage: 54° 40′ N, 17° 37′ O54.67055555555617.616666666667Koordinaten: 54° 40′ 14″ N, 17° 37′ 0″ O
Einwohner:

690

Postleitzahl: 84-352
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GLE
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 213: Celbowo - Słupsk
DW 214: Łeba - Warlubie
Schienenweg: PKP-Linie 229: Łeba - Lębork
Bahnstation: Wrzeście
Nächster int. Flughafen: Danzig
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 37 Ortschaften
12 Schulzenämter
Fläche: 216,1 km²
Einwohner:

5793
(31. Dez. 2010) [1]

Bevölkerungsdichte: 27 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 2208052
Verwaltung
gemeindevorsteher: z. Zt. vakant
Adresse: Wicko 60
84-352 Wicko
Webpräsenz: www.wicko.pl

Wicko (deutsch Vietzig, Kreis Lauenburg/Pommern, kaschubisch Wickò) ist ein Dorf mit Sitz einer Landgemeinde (gmina wiejska) in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zum Kreis Lębork (Lauenburg in Pommern).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Wicko liegt in Hinterpommern, 18 Kilometer nördlich von Lębork (Lauenburg in Pommern) und 10 Kilometer südlich der Ostseestadt Łeba (Leba) am Kreuzungspunkt der Woiwodschaftsstraße 213[2] Celbowo (Celbau) – Krokowa (Krockow) – Słupsk (Stolp) und der Woiwodschaftsstraße 214 ŁebaLęborkKościerzyna (Berent) – Warlubie (Warlubien, 1942-45 Warlieb). Die nächste Bahnstation ist Wrzeście (Freest) an der Staatsbahnlionie 229 Łeba – Lębork.

Dorf Wicko (Vietzig)

Geschichtliches

Vietzig war in älterer Zeit ein Adelssitz gewesen. Im 18. Jahrhundert befand sich das Dorf im Besitz der Familie von Wussow. Um 1780 gab es in Vietzig[3]: ein Vorwerk, sieben Bauern, sechs Kossäten, einen Gasthof, eine Schmiede und einen Schulmeister. Auf der Feldmark des Dorfs befand sich das Vorwerk Gorke mit einer Kuhpächterei und zwei Katen, Klein-Vietzig oder Wussowke genannt. Insgesamt gab es im Dorf 30 Feuerstellen (Haushalte). Besitzer des Dorfs um 1780 war George Lorenz von Wussow.

Bis 1945 gehörte Vietzig zum Landkreis Lauenburg i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Der Ort bildete mit den Gemeinden Gans (heute polnisch: Gęś) und Scharschow (Skarszewo) den Amtsbezirk Vietzig. Das zuständige Standesamt war das in Charbrow (1939–45 Degendorf, heute polnisch Charbrowo), Amtsgerichtsbereich Lauenburg in Pommern.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt und anschließend - wie ganz Hinterpommern - unter polnische Verwaltung gestellt. Das deutsche Dorf Vietzig wurde von den Polen in Wicko umbenannt. Es begann bald die Zuwanderung polnischer Neusiedler, die die einheimischen Deutschen aus ihren Häusern und Gehöften drängten. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde bis etwa 1947 aufgrund der so genannten Bierut-Dekrete aus dem Ort vertrieben.

Wicko (Vietzig) gehört seit 1945 zum Powiat Lęborski in der polnischen Woiwodschaft Pommern (bis 1998 Woiwodschaft Stolp. Es ist Teil und Amtssitz der Gmina Wicko. Im Ort leben heute 690 Menschen.

Kirche

Evangelisch

Vor 1945 war der größte Teil der Einwohnerschaft Vietzigs evangelischer Konfession. Das Dorf hatte keine eigene Kirche – die stand in Charbrow (1939–45 Degendorf, heute polnisch: Charbrowo), zu dessen Kirchspiel Vietzig zusammen mit Freist (Wrzeście), Labenz (Łebeniec), Nesnachow (Nieznachowo), Nieder- und Oberkomsow (Komaszewo), Roschütz (Roszczyce, mit eigener Kapelle), Scharschow (Skarszewo) und Speck (Gać) es gehörte.

Das Kirchspiel Charbrow lag im Kirchenkreis Lauenburg in Pommern im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union und zählte 1940 insgesamt 2846 Gemeindeglieder. Letzter deutscher Geistlicher war der Missionar der Berliner Missionsgesellschaft und Pfarrer Kurt Trowitzsch.

Seit 1945 sind die evangelischen Kirchenglieder in Wicko eine kleine Minderheit. Das zuständige Pfarramt ist jetzt das der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen. Der nächste Kirchort ist Główczyce (Glowitz), wo ein ehemaliger Stall zu einem Kirchen- und Gemeindehaus umgebaut wurde.

Katholisch

Vor 1945 lebten nur wenige katholische Kirchenglieder in Vietzig. Für sie war die Pfarrei in Lauenburg in Pommern zuständig, zu deren Kirche sie gehörten. Das änderte sich nach 1945: jetzt gehören sie zur Pfarrei Charbrowo (Charbrow), die in das Dekanat Łeba (Leba) im Bistum Pelplin in der Katholischen Kirche in Polen eingegliedert ist.

Gmina Wicko

Allgemeines

Die Landgemeinde Wicko umfasst eine Fläche von 216,08 km², was 30,56% der Gesamtfläche des Powiat Lęborski entspricht. Die Gmina zählt 5.462 Einwohner, von denen etwa 10% im Dorf Wicko leben.

Im Westen bestimmt der Lauf der Łeba (Leba) den größten Teil der Gemeindegrenze. Im Norden reichen der große Jezioro Łebsko (Lebasee) und der kleinere Jezioro Sarbsko (Sarbsker See, 1939-45 Sarsener See) in das Gemeindegebiet hinein.

Nachbargemeinden der Gmina Wicko sind:

Gemeindegliederung

Zur Gmina Wicko gehören 37 Ortschaften, die 12 Ortsteilen ("Schulzenämter") zugeordnet sind:

  • Ortsteile:
  • Białogarda (Belgard a.d. Leba)
  • Charbrowo (Charbrow, 1938-45 Degendorf)
  • Gęś (Gans)
  • Łebieniec (Labenz)
  • Maszewko (Klein Massow)
  • Nowęcin (Neuhof)
  • Sarbsk (Sarbske, 1939-45 Sarsen)
  • Szczenurze (Schönehr)
  • Wicko (Vietzig)
  • Wojciechowo (Münsterhof)
  • Wrzeście (Freist)
  • Żarnowska (Lebafelde)
  • Übrige Ortschaften: Bargędzino (Bergensin), Bieśno (Fixenhaspel), Cegielnia Charborowska (Ziegelei), Dymnica (Glashütte), Gąska (Ganske), Górka (Gohrke), Komaszewo (Nieder- und Oberkomsow), Kopaniewo (Koppenow), Krakulice (Karlshof), Lucin (Julienhof), Nieznachowo (Nesnachow), Podróże, Poraj (Neu Hammerstein), Przybrzeże (Neuwerder), Roszczyce (Roschütz), Sądowo, Skarszewo (Scharschow), Steknica (Fichthof), Strzeszewo (Stresow), Szczenurze-Kolonia (Schönehr, Kolonie), Ulinia (Uhlingen), Wrześcienko (Adlig Freest), Zachacie (Holzwärterkaten) und Zdrzewno (Zimdarsen).

Verkehr

Straßen

Durch das Gemeindegebiet verlaufen zwei Woiwodschaftsstraßen:

Im Übrigen sind die Ortschaften im gemeindegebiet durch Nebenstraßen und Landwege miteinander verbunden.

Schienen

Durch die Gemeinde zieht sich von Norden nach Süden die Staatsbahnlinie 229 von Łeba (Leba) nach Lębork (Lauenburg in Pommern) und weiter nach Kartuzy (Karthaus) bis nach Pruszcz Gdański (Praust). Die beiden Bahnstationen Steknica (Fichthof) und Wrzeście (Freest bei Leba) liegen im Gemeindegebiet.

Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 6. August 2011.
  2. Straßenkarte PL003: Hinterpommern. Köslin - Stolp - Danzig. 9. Auflage, Höfer-Verlag, Dietzenbach 2005, ISBN 978-3-931103-14-9.
  3. Ludwig Wilhelm Brüggemann (Hrsg.): Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. II. Teil, 2. Band, Stettin 1784, S. 1083, Nr. 98.

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