Wilhelm Bräck

Wilhelm Bräck

Wilhelm Bräck, auch Willi Bräck (* 30. Dezember 1875 in Lübeck; † 31. Januar 1968 ebenda[1]) war ein deutscher Architekt der Neuen Sachlichkeit, der in Lübeck tätig war.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

1902 war er in einer Ateliergemeinschaft mit dem Architekten Störmer in Lübeck tätig. Sie beteiligten sich als Büro am Wettbewerb zum Neubau des Johannis-Jungfrauenklosters und erhielten den zweiten Preis [2] Er wurde Mitglied des Deutschen Werkbunds. 1916 reiste er im Auftrage des Lübecker Senats gemeinsam mit dem Lübecker Stadtgärtner Harry Maasz nach Ostpreußen, um gutachtlich neuzeitliche Friedhofsanlagen und Ehrenmale in Augenschein zu nehmen.[3]

1932 gehörte Bräck gemeinsam mit Harry Maasz, Curt Stoermer, Alfred Mahlau, Hans Peters, Alen Müller und Emil Steffann, zu den Gründern der Künstlergruppe Werkgruppe Lübeck, der Carl Georg Heise im Oktober 1932 eine Gemeinschaftsausstellung im Museum Behnhaus widmete.

Haus Maasz in Klingberg (Zustand 2009)

Werke

  • Möllerscher Neubau in der Mühlenstraße, 1907[4]
  • Umbau und Erweiterung des Herrenhauses von Gut Löhrstorf, Neukirchen (Ostholstein), 1920. Für die Dekorationsmalereien zog er Albert Aereboe hinzu.[5]
  • Wohnhaus für Harry Maasz in Klingberg am Pönitzer See 1926 mit ovalem Grundriss, der Bräcks Entwurf des „ovalen Hauses“ aufnimmt; das Gebäude wurde 1957 um einen flügelartigen Anbau durch Liddy Maasz erweitert; Scharbeutz, Deutschland [6]
  • Für die Ausstellung Lübeckische Kunst außerhalb Lübecks schuf er den schlichten Sockel für Kopie der St. Georg-Gruppe von Bernt Notke in der Katharinenkirche in Lübeck, die in ihrer sachlichen Schlichtheit verglichen mit dem Originalsockel in Stockholm den Abguss verdeutlicht.
  • Zusammenarbeit mit Ludwig Gies für ein Ehrenmal im Lübecker Dom – es wurde nach äußerst harter kulturpolitischer Kontroverse um die Christusfigur von Gies nicht ausgeführt
Ausstellungspavillion der Overbeck-Gesellschaft
  • Ausstellungsgebäude für die Overbeck-Gesellschaft (1930 eröffnet ) in den Bürgergärten hinter dem Behnhaus in Lübeck.[7] Bei der Eröffnung nannte Heinz Mahn ihn in seiner Ansprache einen „philosophierenden Architekten“ und verwies nochmal auf den Entwurf seines „ovalen Hauses“, auf das auch Carl Georg Heise bereits früher unter Bezugnahme auf Pläne und Modell hingewiesen hatte. Dieser Entwurf vereinigte damals das Denken und alle Möglichkeiten der Architektur der Moderne.[8]
  • Haus Travemünder Allee 12 (damals Ecke Israelsdorfer Allee/ Kaiser- Friedrich-Platz)

Literatur

  • Architekt Wilh. Bräck Lübeck. Lübeck [ca. 1925] – 15 S., überw. Ill.; in Worms ausleihbar worldcat.org
  • Bräck und Stoermer, Architekten, Lübeck. Berlin: Mahlmann, 1930 – 31. S. mit Abb., in Bremen ausleihbar opac.suub.uni-bremen.de
  • Peter Thoemmes: Bräck, Wilhelm, in: Neue Lübecker Lebensläufe, Neumünster 2009, 68-72.

Weblinks

 Commons: Wilhelm Bräck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lebensdaten nach: archthek.de
  2. Centralblatt der Bauverwaltung
  3. Renate Kastorff-Viehmann: Harry Maasz, Gartenarchitekt, Gartenschriftsteller, Gartenpoet, Ausstellungskatalog, Essen 1998, S. 8.
  4. books.google.com(=Wilhelm Möller, Kunsthandlung, Nr. 45 (???); Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.)
  5. Henning von Rumohr: Schlösser und Herrenhäuser in Ostholstein: ein Handbuch. Weidlich 1974, S. 308
  6. Harry Maasz residence at Poenitz lake. In: archINFORM. Abgerufen am 9. April 2011
  7. overbeck-gesellschaft.de
  8. Abram Enns: Kunst und Bürgertum, S. 139

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