Wilhelm Lange-Eichbaum

Wilhelm Lange-Eichbaum

Wilhelm Lange-Eichbaum (* 28. April 1875 in Hamburg; † 4. September 1949 in Hamburg) war ein deutscher Psychiater, der als Anstaltsarzt in Berlin, Tübingen und Hamburg wirkte. In seiner wissenschaftlichen Arbeit widmete er sich dem Genie-Problem und wagte dabei als erster [1] soziologische und sozialpsychologische Erklärungsansätze.

Inhaltsverzeichnis

Das Genie-Problem

Nach Lange-Eichbaum ist Genie keine biologische Größe, wie etwa Talent, sondern eine soziologische. Es sei ein Phänomen der Beziehung, der Wertung und Geltung, eine "mythische Genussgröße", die nach Zeigeist und Moden schwanken könne und somit "Ruhmkurven" aufweisen könne. In Zurückweisung früherer Genie-Theorien, wie etwa der von Cesare Lombroso, bestreitet Lange-Eichbaum einen zwingenden Zusammenhang von genialer Leistung und Psychose ("Genie und Wahnsinn").

Schriften (Auswahl)

  • Genie - Irrsinn und Ruhm, München: E. Reinhardt, 1928 (mehrfach wieder aufgelegt, zuletzt 1976)
  • The Problem of genius, London: Paul, Trench, Trubner, 1931 (überstezt von E. und C. Paul)
  • Das Genie-Problem: Eine Einführung, München: E. Reinhardt, 1931
  • Nietzsche: Krankheit und Wirkung, Hamburg: Lettenbauer, 1946

Literatur

  • Wilhelm Emil Mühlmann: Lange(-Eichbaum), Wilhelm. In: Wilhelm Bernsdorf, Horst Knospe (Hrsg.): Internationales Soziologenlexikon. Band 1: Beiträge über bis Ende 1969 verstorbene Soziologen. 2. neubearbeitete Auflage. Enke, Stuttgart 1980, ISBN 3-432-82652-4, S. 231 f.

Weblinks

Literatur von und über Wilhelm Lange-Eichbaum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

  1. so Wilhelm Emil Mühlmann, in: Internationales Soziologenlexikon. Band 1: Beiträge über bis Ende 1969 verstorbene Soziologen. 2. neubearbeitete Auflage. Enke, Stuttgart 1980, S. 231.

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