Wolfgang Erich

Wolfgang Erich

Wolfgang Erich (* 13. November 1920 in Rethwisch (Stormarn); † 9. Juni 1970 in Kiel) war ein deutscher Historiker und Ministerialbeamter in Kiel.

Leben

Als Pastorensohn verlebte Erich seine Jugend in Bornhöved. Er besuchte das Holsten-Gymnasium in Neumünster, an dem 1939 das Abitur machte. Nach der Dienstzeit beim Reichsarbeitsdienst wurde er Soldat der Wehrmacht. In der Schlußphase des Afrika-Feldzuges geriet er als Offizier der Panzeraufklärer in amerikanische Kriegsgefangenschaft. In dieser Zeit begann er in den USA ein Fernstudium an der Cornell-Universität und belegte einen Englisch-Sprachkurs, den er mit der Dolmetscherprüfung abschloß.

Von 1946 bis 1951 studierte er Geschichte, Geographie, Weltwirtschaft, Staatsrecht und Völkerrecht an der Christian-Albrechts-Universität. Seit dem Wintersemester 1947/48 Mitglied des Collegium Albertinum (Kiel), wurde er 1950 bei Palaiomarchia-Masovia Corpsstudent.

Nachdem er 1954 die Stoffsammlung seiner Dissertation[1] abgeschlossen hatte, war er bis 1961 Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein. Er war „aufgrund seiner Charakterstärke, die seiner natürlichen Bescheidenheit entsprang, und seines vielfältigen Wissens, das mit einem oft verblüffenden Spürsinn für die Realitäten von heute und die Möglichkeiten von morgen verbunden war, ein gesuchter Berater der Spitzen aus Politik, Regierung und Wirtschaft.“ (Kieseritzky)

1961 zum Dr. phil. promoviert, wurde er persönlicher Referent des damaligen Finanzministers Hartwig Schlegelberger und trat als Pressereferent dieses Ressorts in die Landesregierung ein. Die gleichen Aufgaben nahm er ab 1963 im Innenministerium wahr, bis er 1967 Ministerialdirigent und Direktor des Landtages Schleswig-Holstein wurde.

Als er mit 49 Jahren an einer Leukämie starb, kondolierten Bundesratspräsident Kai-Uwe von Hassel und Ministerpräsident Helmut Lemke. Erich hinterließ seine Frau Herta geb. Voß, die er 1965 geheiratet hatte, und eine Tochter.[2] Beerdigt wurde Erich neben seinem Vater auf dem Friedhof in Bornhöved.

Einzelnachweise

  1. Dissertation: Die amerikanische Chinapolitik 1911-1918
  2. Herta Voß war die Tochter von Friedrich Voß, dem Erbauer der Rendsburger Hochbrücke.

Quelle

  • Gustav Kieseritzky d. J.: Wolfgang Erich, in: Günter Ernesti: Vom Collegium Albertinum zum Corps Palaiomarchia-Masovia. Kiel 2000

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