Woltman (Schiff)

Woltman (Schiff)
Woltman
Dampfschlepper Woltman bei der Kieler Woche 2007

Dampfschlepper Woltman bei der Kieler Woche 2007

p1
Schiffsdaten
Flagge Deutschland
Schiffstyp Schlepper
Heimathafen Hamburg
Eigner Schleppdampfer Woltman e.V.
Bauwerft Gebrüder Sachsenberg, Roßlau a. d. Elbe
Baukosten 66300,- Mark
Stapellauf 1904
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
22,24 m (Lüa)
Breite 5,54 m
Seitenhöhe 2,90 m
Tiefgang max. 2,80 m
Maschine
Maschine Zweifachexpansionsmaschine mit Oberflächenkondensation, Flachschiebersteuerung und Klug'scher Umsteuerung
Maschinen-
leistung
240 PS (177 kW)
Propeller 1

Der 1904 gebaute Dampfschlepper Woltman ist eines der wenigen noch erhaltenen seegängigen Schiffe mit Dampfantrieb und einem kohlebefeuerten Kessel.

Historie

Dampfschlepper Woltman
Liegeplatz Oevelgönne

Der Dampfschlepper Woltman ist ein typisches Arbeitsschiff des historischen Hamburger Hafens. Er wurde nach dem Hamburger Direktor der Strom- und Uferwerke Reinhard Woltman benannt. Woltman war 1814 bis 1836 für den Uferausbau der Niederelbe verantwortlich und war auch durch eine Erfindung berühmt geworden: Das von ihm 1790 beschriebene Prinzip der Messung von Strömungen mit Flügelrädern, so genannten "Hydrometische Flügeln", die nach ihm auch als Woltmanflügel bezeichnet werden, wurde seinerzeit zum Messen der Strömungsgeschwindigkeit eines Flusses eingesetzt. Der Schlepper wurde von der Werft der Gebrüder Sachsenberg in Roßlau a. d. Elbe im Auftrag der Schiffahrts- und Hafen-Deputation Hamburg als Ersatz für einen anderen Schlepper gleichen Namens gebaut. Er arbeitete mit dem Bagger XI an den Ufern von Unterelbe und Elbmündung und verholte die Baggerschuten.

Die Besatzung bestand aus Kapitän, Maschinist, Bootsmann und zwei Heizern. Bis 1976 war der Dampfer beim Wasser- und Schifffahrtsamt Cuxhaven im Einsatz, dann wurde er wegen der steigenden Kohlenpreise und der hohen Besatzungskosten aus Wirtschaftlichkeitsgründen ausgemustert und in die Niederlande verkauft, wo er in kurzer Zeit mehrfach den Eigentümer wechselte. Im April 1984 kam das Schiff wieder nach Deutschland zurück.

Das Schiff wurde von Ende 1997 bis 2004 von Jugend in Arbeit Hamburg e.V. generalüberholt und erhielt unter anderem einen neuen Kessel.

Am Abend des 31. Mai 2005 verursachte der Dampfer im Museumshafen Hamburg-Övelgönne einen Großeinsatz der Feuerwehr. Grund war eine starke "Rauch-" bzw. Dampfentwicklung wegen eines herausgeplatzten Leckstopfens aus einer mit Dampf beaufschlagten Rohrleitung. Die Feuerwehr löschte die Feuer im Flammrohr (!), was leicht zu einem Kesselzerknall hätte führen können. Die Zeitungen in Hamburg haben jedoch fälschlicherweise geschrieben, dass das Schiff in Brand geraten sei. Es lässt sich bei allem nur von Glück sprechen, dass der Kessel des Schiffes durch die völlig verkehrte Art des Löschens der Feuer durch die Feuerwehr keinen Schaden genommen hat. Der Leckstopfen wurde ersetzt, und der Kessel auf Schäden durch das verkehrte Löschen der Feuer untersucht. Es war keine erneute Restaurierung vonnöten. Nach einfachen Reinigungsarbeiten im Maschinenraum konnte das Schiff seine nächsten Fahrten planmäßig weiter durchführen.

Technische Daten

Das Schiff ist auf Balkenkiel mit stark gerundeter Kimm gebaut, die Spanten, Bodenwrangen, Deckbalken und Deck- und Seitenspringer sind genietet und teilweise verschweißt.

  • Leistung: 240 PS bei 140/min, 268 PSi bei 147/min, Zylinderdurchmesser Hochdruck 310 mm, Niederdruck 600 mm
  • Kolbenhub 420 mm, Zylinderfüllung 45-70 %

Durch vier Querschotte wird der Dampfer in fünf wasserdichte Abteilungen geteilt:

Weblinks

 Commons: Dampfschlepper Woltman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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