Xertifix

Xertifix
XertifiX
Xertifix-Label
Zweck: Label gegen Kinder- und Sklavenarbeit in der Natursteinbranche
Vorsitz: Norbert Blüm
Gründungsdatum: 2005
Sitz: Freiburg i. Br., Deutschland
Website: www.xertifix.de

Der Verein Xertifix (offizielle Schreibweise: XertifiX) engagiert sich gegen ausbeuterische Kinder- und Sklavenarbeit in der Natursteinbranche. Das gleichnamige Gütesiegel zeichnet Natursteine aus Indien aus, die nachweislich ohne Kinder- und Sklavenarbeit produziert wurden.

Inhaltsverzeichnis

Gütesiegel

Pflastersteine, Grabsteine und andere Steinprodukte werden von Kindern in Indien hergestellt und zu einem niedrigen Preis nach Europa importiert. Exakte Angaben über die Anzahl der in indischen Steinbrüchen arbeitenden Kinder liegen nicht vor, die indische Regierung geht jedoch allein für die Provinz Rajasthan von etwa 300.000 Kindern aus, von denen 60 % in Schuldknechtschaft stünden[1].

Der Verein setzt sich für einen Standard für den globalen Handel in der Natursteinwirtschaft ein. Das von dem Verein vergeben Gütesiegel soll dem Endverbraucher die Sicherheit geben, dass die importierten Natursteine in Abbau und Verarbeitung anerkannten sozialen und ökologischen Standards entsprechen. Insbesondere wird darauf geachtet, dass die Steine ohne ausbeuterische Kinder- und Sklavenarbeit produziert werden, siehe auch die Artikel zu Kinderarbeit und Jugendarbeitsschutz.

Entstehung

Der Verein XertifiX wurde 2005 unter Beteiligung von Misereor gegründet. Bekannte Mitglieder des Vereins sind unter anderem Peter Weiß (MdB), Klaus-Maria Brandauer (Schauspieler), Otto Tausig (Schauspieler) und Thilo Hoppe (MdB und Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung).

Unterlassungsklagen gegen XertifiX

Einige Steinproduzenten und Natursteinimporteure weisen Berichte über Kinderarbeit als falsch zurück. Sie strengten mehrere Klagen gegen die Organisation XertifiX und die Stadt München an.[2] Auch wurde gegen Gemeinden geklagt, die in ihrer Friedhofsordnung nur Grabsteine zulassen, die ohne Kinderarbeit hergestellt wurden.[3]

Verwendung von Steinen aus Kinderarbeit in Deutschland

Auch in Deutschland werden Steine, die aus Kinderarbeit stammen, vielfach verbaut, oft auch in Projekten der öffentlichen Hand. Die Verantwortlichen sind dabei oft in Unkenntnis über die genaue Herkunft der Steine oder geben sich mit Scheinzertifikaten zufrieden, die sich die Steinbruchbesitzer selbst ausstellen.[4]

Andere Zertifikate

Weitere Zertifikate, die einen Standard für den globalen Handel in der Natursteinwirtschaft (und teilweise auch für andere Waren) garantieren sind: Fair Stone, Care&Faire, Rugmark und Fairtrade.

Einzelnachweise

  1. Report of the national commission on labour, Chapter VII: Unorganised sector (PDF, englisch) Government of India, Ministry of Labour and Employment
  2. Grabsteinstreit: Klage gegen Norbert Blüm und Xertifix Artikel in der Badischen Zeitung vom 3. Juni 2009
  3. Ruhe in Frieden? – Grabsteine aus Kinderarbeit Videobeitrag vom 24. Juni 2009 des Politmagazin Kontrovers des Bayerischen Fernsehens, Textversion (PDF)
  4. Auf Kosten der Ärmsten – Pflastersteine aus Kinderarbeit Bericht des Politmagazin Kontrovers des Bayerischen Fernsehens

Weblinks


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