Zwischen Madrid und Paris

Zwischen Madrid und Paris
Filmdaten
Deutscher Titel Zwischen Madrid und Paris
Originaltitel The Sun Also Rises
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch, Spanisch
Erscheinungsjahr 1957
Länge 130 Minuten
Stab
Regie Henry King
Drehbuch Peter Viertel, nach dem Roman Fiesta von Ernest Hemingway
Produktion Darryl F. Zanuck
Musik Hugo Friedhofer
Kamera Leo Tover
Schnitt William Mace
Besetzung

Zwischen Madrid und Paris (Original: The Sun Also Rises) ist eine US-amerikanische Verfilmung von Ernest Hemingways Roman Fiesta (1926) mit Tyrone Power, Ava Gardner und Errol Flynn aus dem Jahr 1957.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Nach seinem Einsatz im Ersten Weltkrieg entschließt sich der Amerikaner Jake Barnes in Europa zu bleiben und in Paris als Reporter zu arbeiten. Gleichzeitig sucht er wie viele seiner Generation nach kurzweiliger Unterhaltung, um sich zu vergnügen, aber auch um seine Impotenz, an der er seit dem Krieg leidet, zu kompensieren. Eines Tages trifft er in einem Tanzlokal die überaus schöne Lady Brett Ashley, die ihn als Krankenschwester während des Kriegs gepflegt hatte, und beide verlieben sich ineinander. Doch zunächst verlieren sie sich wieder aus den Augen.

Zusammen mit seinem Freund Bill Gorton reist Jake daraufhin nach Pamplona, Spanien, um beim alljährlichen Stierlauf dabei zu sein. Dort angekommen, trifft er Brett in einer Stierkampfarena wieder. Sie ist in Begleitung von Robert Cohn und Mike Campbell, die beide ebenfalls in Brett verliebt sind. In der Folgezeit entstehen zwischen den drei Männern aus Eifersucht mehr und mehr Spannungen, während sich Brett auf eine Affäre mit dem gefeierten Torero Pedro Romero einlässt und mit diesem schließlich durchbrennt. Doch aus Angst Pedros Karriere zu gefährden, beendet Brett die Beziehung. Als sie Jake zu sich nach Madrid ruft und ihm gesteht, dass sie sich nur auf Pedro eingelassen habe, um ihn zu vergessen, bittet sie ihn, sie mitzunehmen. Gemeinsam verlassen sie die spanische Hauptstadt.

Hintergrund

Bereits Anfang der 1950er Jahre wollte der Regisseur Howard Hawks Ernest Hemingways Roman Fiesta (The Sun Also Rises, 1926) verfilmen und schlug u. a. Ann Harding und Montgomery Clift für die Hauptrollen vor. Doch Hawks verkaufte die Filmrechte schließlich an Darryl F. Zanuck, dem Produktionschef von 20th Century Fox, der für das Projekt schließlich Henry King als Regisseur verpflichtete. Letzterer hatte bereits 1952 mit Schnee am Kilimandscharo (The Snows of Kilimanjaro) einen Hemingway-Roman erfolgreich verfilmt. Die Dreharbeiten fanden daraufhin in Pamplona, Paris, Biarritz und Mexiko statt, für die ein Budget von 5 Millionen Dollar von 20th Century Fox bereitgestellt wurde.[1] Doch wie sich herausstellte, kam Zwischen Madrid und Paris trotz hohem Budget und Starbesetzung weniger gut bei Kritikern und Publikum an, die den Film als zu langatmig und die Darsteller als zu alt für ihre jeweiligen Rollen empfanden.

Kritiken

„Hemingways Roman Fiesta, ein zynisch-melancholisches Denkmal der Verlorenen Generation, wird in der Verfilmung auf ein gefühlsstarkes Melodram verkürzt. Die privaten Schicksale bleiben ohne politischen Bezug, die Milieuschilderungen (besonders die spektakulären Stierkämpfe in Pamplona) besitzen dagegen Kraft und Brillanz.“

Lexikon des internationalen Films[2]

„Power ist hölzern in seiner Rolle, die er nie wirklich glaubhaft macht. Gardner liefert eine weit sympathischere und glaubhaftere Vorstellung. […] Errol Flynn und Eddie Albert zeigen erstklassige Leistungen.“

Variety[3]

„Für die damalige Zeit war Zwischen Madrid und Paris eine ziemlich freimütige und werkgetreue Adaption von Ernest Hemingways Roman von 1926. […] wie viele Großproduktionen der Ära neigt sie stellenweise zur Oberflächlichkeit und Langeweile. Die beste Darstellung des Films liefert Errol Flynn, obwohl man auch meinen könnte, dass er in der Rolle des genusssüchtigen, trinkenden und ausgebrannten Mike Campbell sich vielmehr selbst spielt.“

Hal Erickson, All Movie Guide[4]

Deutsche Fassung

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1957.[5]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Jacob ‚Jake‘ Barnes Tyrone Power Curt Ackermann
Lady Brett Ashley Ava Gardner Edith Schneider
Robert Cohn Mel Ferrer Gert Günther Hoffmann
Mike Campbell Errol Flynn Heinz Engelmann
Bill Gorton Eddie Albert Arno Assmann
Graf Mippipopolous Gregory Ratoff Walther Süssenguth
Georgette Aubin Juliette Gréco Ethel Reschke
Zizi Marcel Dalio Gerd Martienzen
Militärarzt Henry Daniell Siegfried Schürenberg
Pedro Romero Robert Evans Herbert Stass

DVD-Veröffentlichung

  • Zwischen Madrid und Paris. Universum Film GmbH 2008

Literatur

Einzelnachweise

  1. All Movie Guide
  2. Lexikon des internationalen Films
  3. "Power is on the wooden side, his character never wholly believable. Gardner turns in a far more sympathetic and credible performance. […] Errol Flynn and Eddie Albert turn in topflight characterizations as drunken members of the gambling expatriates." Variety
  4. "For its time, The Sun Also Rises was a reasonably frank and faithful adaptation of the 1926 Ernest Hemingway novel. […] like many big pictures of the era, it tended to be hollow and draggy at times. The film's best performance is delivered by Errol Flynn, though it can be argued that, in taking on the role of the hedonistic, hard-drinking, burned-out Mike Campbell, he was merely playing himself.", All Movie Guide
  5. synchrondatenbank.de

Weblinks


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