Cinema 4D

Cinema 4D
CINEMA 4D
Entwickler MAXON Computer GmbH
Aktuelle Version 13
(September 2011)
Betriebssystem Mac OS X, Windows
Kategorie 3D-Grafiksoftware
Lizenz Proprietär
Deutschsprachig ja
www.maxon.de

CINEMA 4D ist eine 3D-Grafik-Software der Firma Maxon zum Erstellen von 3D-Modellen, Texturen, Computergrafiken und Animationen. CINEMA 4D wird nicht nur für TV-Werbungen und im privaten Bereich eingesetzt, sondern auch für Filme (Vergleichbar mit Autodesk Maya). Entwickelt wird die Software von der MAXON Computer GmbH mit Sitz in Friedrichsdorf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Ursprünge von CINEMA 4D reichen ins Jahr 1989 und auf das Programm FastRay zurück, einer Software für den Commodore Amiga. Dabei gab es zunächst noch keine grafische Benutzeroberfläche. Die zu berechnenden Szenen wurden aus Textdateien eingelesen.

Zwei Jahre später wurde FastRay in der Version 1.0 veröffentlicht. Damit gab es eine grafische Oberfläche, genannt FRED für FastRay Editor, aber noch keine 3D-Editoransicht. Im Jahr 1993 ging aus diesem Projekt CINEMA 4D 1.0 für den Amiga hervor.

Im Jahr 1995 wurde CINEMA 4D vom Amiga auf Windows und Mac OS portiert, da Commodore 1994 Konkurs anmeldete und damit die Zukunft des Amiga ungewiss war. Der ursprüngliche Programmcode war in Modula-2 geschrieben. Für die Portierung entschied man sich mangels anderer Compiler für C++.

Im Jahr 1997 erschien CINEMA 4D 4.0 und damit auch die letzte Amiga-Version. Danach wurde nur noch für Windows und Macintosh entwickelt. Mit dieser Version wurde der Objekt-Manager, als Kernstück der Benutzerschnittstelle zur Manipulation der Objekte einer Szene, eingeführt.

CINEMA 4D wird auch außerhalb Deutschlands vermarktet (wie beispielsweise in den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und Japan) und ist mittlerweile im privaten wie im professionellen Bereich verbreitet. Über die Jahre entstand um CINEMA 4D eine große Online-Community.

CINEMA 4D wurde in den letzten Jahren auch verstärkt in der Architekturvisualisierung eingesetzt. Als Stärken gelten die leichte Handhabung und die übersichtliche Menüstruktur.

Aktuelle Version

Berechnung von Reflexion und Brechung
Clothmodul zur realistischen Simulation von Stoffen

Die aktuelle Version ist Version 13.

Einige wichtige Funktionen:

  • Node-basiertes visuelles „Scripting“ mit dem Programmmodul XPresso
  • Kaustik-Berechnung
  • N-Gons: Polygone mit mehr als vier Kanten
  • Cloth Simulation: dynamische Textilanimation
  • Subpolygon Displacement: Ersetzung von Polygonen nach automatischer Unterteilung
  • Unterstützung von Mehrprozessorsysteme beim Rendern von Einzelbildern und beim Rendern von Animationen in einem Netzwerk
  • Komplexe Physik-Engine Dynamics (CINEMA 4D R12)


CINEMA 4D ist für Windows und Mac OS X verfügbar. Unter Windows ist CINEMA 4D als 32- und 64-Bit-Applikation erhältlich, für OS X wird CINEMA 4D als Universal Binary angeboten und unterstützt nativ Intel-basierte Macintosh-Systeme mit 32 und 64 Bit. Eine Linux-Version ist nicht frei erhältlich, sie steht lediglich wenigen Studios, die mit MAXON eng zusammenarbeiten, zur Verfügung. CINEMA 4D läuft jedoch problemlos unter Wine.

Generell ist der Quellcode von CINEMA 4D zu über 90 % plattformunabhängig. Dies hat dazu geführt, dass Anpassungen an neue Technologien (64 Bit, Intel-basierter Mac, 64 Bit COCOA Support) sehr schnell durchgeführt werden konnten. Gleichzeitig ist diese Tatsache für das sehr einheitliche Erscheinungsbild von CINEMA 4D auf den unterschiedlichen Plattformen verantwortlich. Um die plattformunabhängige Programmierung zu vereinfachen, arbeitet der integrierte Modeller in einer OpenGL-Umgebung.

Ein kostenloses Software Development Kit (SDK) ermöglicht es Anwendern, in C++ Erweiterungen für CINEMA 4D zu entwickleln. Ab der Version R12 ist zudem die Scriptsprache Python enthalten, die ein einfaches Schreiben von Plug-Ins ermöglicht [1].

Module

Pyrocluster Modul (Feuer-, Rauchdarstellung)

Seit R12 gibt es statt der Module nur noch die Pakete Prime, Studio, Broadcast und Visualize und BodyPaint 3D.

Bis CINEMA 4D R11.5 waren folgende Module erhältlich:

Entwicklungsgeschichte

1990: Christian und Philip Losch gewinnen mit ihrem selbstentwickelten Raytracer den monatlichen Programmierwettbewerb der Zeitschrift Kickstart.

1991: FastRay für den Amiga

1993: CINEMA 4D V1 für den Amiga

1994: CINEMA 4D V2 für den Amiga

1995: CINEMA 4D V3 für den Amiga: Ein neues Entwicklerteam begann eine Neuentwicklung mit dem Ziel der Plattformunabhängigkeit.

1996: CINEMA 4D V4 für Amiga, Windows, Windows NT Alpha und Mac OS - dies war die erste Multiprozessor-Version.

1997: CINEMA 4D XL V5

1998: CINEMA 4D SE V5

1999: CINEMA 4D GO V5 mit CINEMA 4D NET

2000: CINEMA 4D XL V6: BodyPaint 3D als Zusatzmodul und als eigenständiges Programm für andere 3D-Lösungen verfügbar

2001: CINEMA 4D ART: Neue Module PyroCluster und Dynamics, Shader-Sammlung Smells like Almonds des Herstellers bhodiNUT

2002: CINEMA 4D R8 neue Module Advanced Render, PyroCluster, MOCCA und Thinking Particles

2003: CINEMA 4D R8.5: Neues Modul Sketch and Toon

2004: CINEMA 4D R9

2005: CINEMA 4D R9.5: Das Hair-Modul wird vorgestellt.

2006: CINEMA 4D R9.6 und MoGraph wurden freigegeben.

2006: CINEMA 4D R10: BodyPaint wurde integriert. Mocca 3 enthält Joints statt Bones sowie eine Muskelsimulation.

2007: CINEMA 4D R10.5: Verbesserungen im Bereich Character Animation und Workflow/Produktions-Pipeline.

2008: CINEMA 4D R11: Unterstützung nicht-linearer Animation, Advanced Render mit neuer Global Illumination und 64-Bit-Unterstützung unter MacOS X.

2009: CINEMA 4D R11.5: Das Rendering wurde von Linien auf Buckets umgestellt, Renderinstanzen wurden eingeführt, unter Windows wird Quicktime auch für CINEMA 4D 64 Bit unterstützt.

2010: CINEMA 4D R12: Die Applikation wurde auf Double Precision umgestellt und echte Einheiten eingeführt. Dynamics wurde in Studio integriert und basiert jetzt auf der Bullet Physik Engine. Das Modulesystem wurde durch die fünf Pakete Prime, Broadcast, Visualize, Studio und BodyPaint 3D ersetzt.

2011: CINEMA 4D R13: Ein neuer physikalischer Renderer wurde hinzugefügt, der echte 3D-Bewegungs- und Tiefenunschärfe sowie Linsenverzerrungen korrekt nachbilden kann. Das Subsurface Scattering zum Erzeugen transluzenter Materialien (z.B. Milch, Haut oder Wachs) wurde überarbeitet und erweitert. Kombination des Samplings für verschiedene Effekte wie Tiefen- und Bewegungsunschärfe, Flächenschatten, Ambient Occlusion und unscharfe Reflexionen und Transparenzen für schnellere Berechnung. Neuer Antialiasing Filter (Mitchell und Gauss).


Literatur

  • Horst Sondermann: Cinema 4D. Tipps und Tricks für die Architekturvisualisierung. 1. Auflage. Springer, Wien 2010, ISBN 978-3-7091-0187-2.

Einzelnachweise

  1. Py4D – CINEMA 4D meets Python. auf: py4d.com

Weblinks


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