Citrix Systems

Citrix Systems
Citrix Systems, Inc.
Citrix.svg
Rechtsform Incorporated
ISIN US1773761002
Gründung 1989
Sitz Fort Lauderdale, Vereinigte Staaten
Leitung Mark B. Templeton (CEO)
Mitarbeiter 5.040 (März 2009)
Umsatz 1,87 Mrd. US-Dollar (2010)
Branche Software
Website www.citrix.com

Die Citrix Systems, Inc. ist ein US-amerikanisches Softwareunternehmen, das 1989 von Ed Iacobucci gegründet wurde und jetzt in Fort Lauderdale in Florida ansässig ist. Citrix-Aktien werden an der NASDAQ unter dem Kürzel CTXS gehandelt. Citrix Systems ist in 35 Ländern aktiv.

Der Hauptsitz der Region “Central Europe” befindet sich in Hallbergmoos bei München. Die Citrix Systems International GmbH hat ihren Sitz in Schaffhausen in der Schweiz.

Laut eigenen Angaben setzen 230.000 Unternehmen weltweit Citrix-Technologien ein, darunter 99 Prozent aller Fortune Global 500-Konzerne.[1] Seit der Übernahme von XenSource Inc. im Oktober 2007 verantwortet Citrix Systems das Xen Open Source Hypervisor-Projekt.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Citrix wurde 1989 durch den ehemaligen IBM-Entwickler Ed Iacobucci in Richardson (Texas, USA) mit einem Startkapital von 3 Millionen US-Dollar gegründet. Bereits kurz darauf zog die Firma nach Coral Springs (Florida, USA).[3]

Der ursprüngliche Name des Unternehmens lautete Citrus. Nachdem eine bereits existierende Firma Markenrechtsansprüche geltend machte, benannte man sich in Citrix um. Dabei handelt es sich um ein Kofferwort aus Citrus und UNIX.

Viele der ursprünglichen Gründungsmitglieder waren bereits im IBM OS/2 Projekt tätig. Die Vision Iacobuccis bestand darin, ein OS/2 mit Multi-User Unterstützung zu entwickeln. Nachdem IBM kein Interesse an dieser Idee zeigte, entschloss sich Iacobucci, das Unternehmen zu verlassen. Er erhielt daraufhin ein Jobangebot als Chief Technical Officer bei Microsoft, zog es jedoch vor, sein eigenes Unternehmen zu gründen.[3]

Das erste Produkt, Citrix MULTIUSER, basierte auf OS/2. Citrix lizenzierte den OS/2 Quellcode von Microsoft und umging so IBM. Man erhoffte sich Marktanteile von UNIX zu sichern, indem man den Einsatz von textbasierten OS/2 Anwendungen vereinfachte. Das Produkt fand jedoch wenige Abnehmer, da Microsoft 1991 bekanntgab, OS/2 nicht weiter zu unterstützen.[3]

Im Jahr 1990 übernahm Roger Roberts als CEO die Führung des Unternehmens. Zuvor war dieser bei Texas Instruments beschäftigt. Drei Jahre später kaufte Citrix das Produkt “Netware Access Server” von Novell. Dabei handelte es sich um eine auf DOS und Quarterdeck Expanded Memory Manager basierende Remote Access-Anwendung. Es bot –ähnlich wie heutige Terminal Server- bereits die Möglichkeit, Desktops und Anwendungen von einem Server an mehrere Nutzer bereitzustellen. Citrix entwickelte dieses Produkt kontinuierlich weiter und veröffentlichte es unter dem Namen WinView. Als solches wurde es zu einem der ersten kommerziell erfolgreichen Citrix-Produkte.

Im Dezember 1995 ging Citrix an die Börse. [3]

Verhältnis zu Microsoft

Die heute enge Kooperation zwischen Citrix und Microsoft ist das Ergebnis einer über 20jährigen Zusammenarbeit. Sie begann 1989 mit der Lizenzierung des OS/2 Quellcodes durch Citrix.

1995 brachte Citrix mit WinFrame eine Windows NT Multiuser-Version mit Remote Access heraus. Es handelte sich damals um das erste Produkt seiner Art und richtete sich speziell an die Bedürfnisse von Großunternehmen. Während der Entwicklung von WinFrame für Windows NT 4 entschied sich Microsoft gegen die Lizenzierung des Quellcodes an Citrix. Darüber hinaus drohte Microsoft mit einer eigenen Version von WinFrame. Daraufhin traten Microsoft und Citrix in Verhandlungen zur Lösung dieser Situation ein. [3][4] Es kam dabei zu einer Einigung, welche die Lizenzierung von Citrix-Technologie durch Microsoft für Windows NT Server 4.0 und letztendlich die Windows Terminal Server Edition zur Folge hatte. [5][6]

Im Gegenzug willigte Citrix ein, kein Konkurrenzprodukt auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen behielt jedoch das Recht, Erweiterungen zu Microsoft-Produkten zu verkaufen. Dies geschah zunächst unter dem Namen MetaFrame. Diese Partnerschaft setzte sich bis zur Ära der Windows 2000 Server und Windows Server 2003 mit Metaframe XP und Presentation Server fort. Am 11. Februar 2008 änderte Citrix dann den Namen der Presentation Server Produktlinie zur noch heute verwendeten Bezeichnung XenApp.

Die Schlüsseltechnologie, das ICA Protokoll, kaufte Microsoft jedoch nicht. Stattdessen entwickelte Microsoft das in NetMeeting verwendete Protokoll RDP als Erweiterung des Protokolls T.Share weiter. Es stammte ursprünglich aus einem Deal mit PictureTel (heute bekannt als Polycom).[7]

Im Januar 2008 gaben Citrix und Microsoft ihre erweiterte Zusammenarbeit bekannt. Mit dieser Allianz können nun umfassendere Virtualisierungs-Lösungen angeboten werden. Im Bereich Desktop- und Server-Virtualisierung wollen die Unternehmen damit eine bessere Kompatibilität beider Technologien sicherstellen.[8]

Ein gutes Jahr später, im Februar 2009, wurde die Zusammenarbeit durch das „Project Encore“ erneut etwas enger. Begleitet wurde diese Ankündigung durch die Einführung von Citrix Essentials. Damit waren nun auch komplexe Konfigurationen von Microsoft Windows Server 2008 Hyper-V möglich. Außerdem wurden gemeinsame Aktivitäten in den Bereichen Marketing, Weiterbildung und im Channel-Vertrieb beschlossen. [9]

Ein weiterer Schritt der Zusammenarbeit beim „Desktop Computing“ erfolgte dann im Juli desselben Jahres durch weitere Vereinbarungen im Feld der Desktop-Virtualisierung Dazu zählte unter anderem eine verbesserte Integration beider Technologien. So konnten IT-Verantwortliche nun verteilte sowie zentral gehostete Anwendungen mit Citrix XenApp und Microsoft System Center Configuration Manager gleichermaßen verwalten. Auch wurde XenApp um die Unterstützung von Microsoft Application Virtualisation (App-V) erweitert. Damit kann die so genannte „Self-Delivery“ von Anwendungen auf jedem Endgerät durchgeführt werden auf dem Citrix Receiver und Citrix Dazzle laufen. [10]

Produkte

Bekannt geworden ist Citrix in erster Linie mit Applikations- und Terminalserver-Anwendungen. Das hat zur Folge, dass mittlerweile oftmals der Name der Firma „Citrix“ als Synonym für eine solche Anwendung verwendet wird. In den letzten Jahren hat Citrix jedoch sein Produktportfolio durch eine Virtual Desktop Infrastructure Lösung (XenDesktop), SSL VPN-Lösungen (Access Gateway), Lösungen zur WAN-Optimierung (Branch Repeater), Lösungen zur Web-Applikationsbeschleunigung bzw. zu Web Application-Firewalls (NetScaler), Monitoring (EdgeSight) sowie Single Sign-on (Password Manager) und anderen Security-Lösungen erweitert.

Heute steht Citrix für Application-Delivery-Lösungen (Anwendungsbereitstellung).

Citrix XenServer

Seit Oktober 2007 umfasst das Citrix Produktportfolio auch die Virtualisierungstechnologie Xen. Dies ermöglicht komplett homogene Infrastrukturen. Von der Bare-Metal-Virtualisierungsplattform in Rechenzentren über Plattformen zur Anwendungsbereitstellung, (Windows/Web/OS via ICA Protokoll), über das Anwendungs- oder OS-Streaming über jede Art von Verbindung an jeden Ort bis hin zu Appliances für Security und WAN Optimierung kann Citrix Produkte liefern, welche durch ihr modulares Design optimal zusammen aber auch separat genutzt werden können.

Seit April 2009 stellt Citrix auch eine geringfügig eingeschränkte kostenfreie Version von XenServer zur Verfügung[11]

Citrix XenApp

Das nach wie vor bekannteste Produkt von Citrix wird aktuell unter dem Namen XenApp vertrieben (früher: Citrix Presentation Server, davor: Citrix Metaframe). Es bietet die Möglichkeit von einem Computer/Device mit einem unterstützten Betriebssystem, von überall aus über eine Terminalanwendung auf das Unternehmensnetz zuzugreifen, ohne dass die eigentliche Unternehmenssoftware auf dem verwendeten Rechner installiert sein muss; dort wird nur ein Citrix-ICA-Client vorausgesetzt. Diese Client-Software ist auch für ältere Windows-Versionen sowie weitere Betriebssysteme verfügbar, so dass von diesen aus Programme verwendbar werden, die auf dem eigentlichen Endgerät nicht ablaufen können, sei es mangels Hardware-Ressourcen, sei es weil die Anwendung nur für bestimmte Betriebssysteme (oder Versionen von diesen) erhältlich ist.

Thin Clients

Oft werden in diesem Zusammenhang Thin Clients verwendet, die lokal keine Anwenderprogramme installiert haben, sondern ausschließlich zum Starten einer Citrix Sitzung verwendet werden. Microsofts Pendant zu Citrix XenApp, früher Presentation Server, sind die mittlerweile in MS-Windows integrierten Terminal-Services. Diese nutzen das Remote Desktop Protocol (RDP), und werden als Basistechnologie verwendet. Über die Möglichkeiten des Remote Desktop Protokolls hinaus bietet ICA zusätzliche Funktionen für Endgeräte (Scannen, USB, Rotation von 3D CAD Objekten).

Citrix Receiver

Beim Citrix Receiver handelt es sich um einen universalen Client zum Bereitstellen von IT-Diensten. Die Software kann auf so gut wie allen gängigen Endgeräten (PC, Mac, iPhone, iPad etc.) verwendet werden um Anwendungen und ganze Desktops „on demand“ bereitzustellen. Dabei spielen Art und Ort des Geräts keine Rolle; was den Verwaltungsaufwand in der Regel deutlich minimiert.[12]

Übersicht aktueller Produkte

(nicht aufgeführt sind Produkte in Editionen)

Produkt aktuelle Version Editionen
XenApp 6.5 Fundamentals, Advanced, Enterprise, Platinum
XenDesktop 5.5 Express, VDI, Enterprise, Platinum
XenServer 6 Free, for XenDesktop, Advanced, Enterprise, Platinum
XenClient 2 XenClient, XenClient Express
Citrix Receiver für Windows 3 32-, 64-bit
Citrix Receiver für Mac 11.4
Citrix Receiver für mobile Geräte iPhone, iPad, Blackberry, Windows Mobile, Android
Essentials for Hyper-V 5.5 Enterprise, Platinum
Netscaler 9.3
Branch Repeater 6
Access Gateway Standard, Advanced, Enterprise
EdgeSight 5.4 for XenApp, for Endpoints, for Load Testing
Provisioning Server 6
GoToWebinar
GoToAssist
GoToMeeting 4.8
GoToMyPC

Ausbildungsprogramm

Citrix betreibt ein eigenes Ausbildungsprogramm, wobei hier Prüfungen abzulegen sind, um einen bestimmten Ausbildungsstand zu dokumentieren. Die Abschlüsse dieses Programms, die so genannten Zertifikate, sind Citrix Certified Administrator (CCA), Citrix Certified Advanced Administrator (CCAA), Citrix Certified Enterprise Administrator (CCEA), Citrix Certified Enterprise Engineer (CCEE), Citrix Certified Integration Architect (CCIA), Citrix Certified Sales Professional (CCSP), Citrix Certified Instructor (CCI).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. [1] "Citrix company profile" Reuters
  2. [2] "Citrix Unveils End-to-End Virtualization Strategy" citrix.co.uk
  3. a b c d e NetIndustries (2002): Citrix Systems, Inc. - Company Profile, Information, Business Description, History, Background Information on Citrix Systems, Inc.. NetIndustries. Abgerufen am 7. Mai 2011.
  4. Kevin Maney: Tiny tech firm does the unthinkable. In: USA Today, USA Today, 11. Juni 1997. Abgerufen am 4. November 2008. 
  5. Microsoft (1997): Microsoft and Citrix Sign Technology Cross-Licensing and Development Agreement. Microsoft PressPass - Information for Journalists. Microsoft. Abgerufen am 24. Oktober 2008.
  6. Jim Freer: Citrix rebounds -- after a close call with Bill Gates. In: South Florida Business Journal, American City Business Journals, 23. Juni 1997. Abgerufen am 24. Oktober 2008. 
  7. Nefsis.com (2005): Video Conferencing History. Video Conferencing History. Nefsis.com. Abgerufen am 23. Oktober 2008.
  8. Microsoft (21. Januar 2008): Microsoft Announces Vision and Strategy to Accelerate Virtualization Adoption. Abgerufen am 4. Mai 2010.
  9. Dan Kusnetzky: Citrix launches a free version of XenServer and Citrix Essentials. 23. Februar 2009. Abgerufen am 7. Mai 2011. 
  10. Timothy Prickett Morgan: Microsoft and Citrix mix 'n' match fake desktops. 13. Juli 2009. Abgerufen am 7. Mai 2011. 
  11. heise Software: Bisher gilt die Linux-Virtualisierungslösung Xen als eher kompliziert. Mit dem kostenlosen XenServer stimmt das nicht mehr
  12. Citrix Receiver Produkt-Webseite

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