Claus Kleber

Claus Kleber
Claus Kleber bei Barack Obamas Rede vor der Siegessäule in Berlin (Juli 2008)

Claus-Detlev Walter Kleber[1] (* 2. September 1955 in Reutlingen) ist ein deutscher Journalist, Buchautor und Fernsehmoderator.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Claus Kleber wurde als erster von zwei Söhnen des Diplomingenieurs Peter Kleber und dessen Ehefrau Margot in Reutlingen geboren. Die Grundschule besuchte Kleber in Vaduz (Liechtenstein) und ab 1964 in Bensberg bei Köln. Dort bestand er 1974 die Reifeprüfung am Otto-Hahn-Gymnasium. Ab Wintersemester 1974/1975 studierte Kleber Rechtswissenschaften an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, unterbrochen von zwei Auslandssemestern 1978 und 1979 in Lausanne. In Tübingen wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung AV Guestfalia Tübingen im Cartellverband (CV). Während des Studiums war Kleber freier Mitarbeiter des Südwestfunks in Tübingen und Baden-Baden. Im Herbst 1980 legte Kleber die Erste juristische Staatsprüfung in Tübingen ab. Anschließend folgte der Referendardienst in Stuttgart. 1983 kam die Zweite juristische Staatsprüfung, anschließend ein Forschungsaufenthalt für seine Dissertation in Washington D.C. und New York City.

Für das Studium und die Auslandsaufenthalte erhielt Kleber Stipendien der Studienstiftung des deutschen Volkes und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Nach dem zweiten Staatsexamen war Kleber als Anwalt in einer auf internationales Wirtschafts- und Wettbewerbsrecht ausgerichteten Kanzlei in Stuttgart tätig. 1986 wurde er an der Juristischen Fakultät in Tübingen mit der Schrift Privater Rundfunk – Gestaltungsmöglichkeiten im Verfassungsrahmen zum Dr. iur. promoviert.

Im Januar 1985 wurde Kleber Studioleiter des Südwestfunks in Konstanz und wechselte nach Abschluss seiner Promotion ins journalistische Fach. Seit 1986 berichtete er fünfzehn Jahre lang als Korrespondent für ARD-Anstalten sowohl in Hörfunk- als auch in Fernsehbeiträgen aus den USA. Er stieg vom Hörfunkredakteur zum Studioleiter in Washington D.C. auf. Von dort berichtete Kleber live über die Terroranschläge am 11. September 2001. Vor seinem Wechsel zum ZDF war Claus Kleber zuletzt ARD-Studioleiter in London.

Claus Kleber ist seit Anfang 2003 Moderator des ZDF-heute-journals und war bis Februar 2009 auch dessen Leiter. Ende 2007 wurde Claus Kleber die Position als Chefredakteur des Nachrichtenmagazins Der Spiegel angeboten.[2] Er lehnte das Angebot jedoch später ab, unter anderem mit der Begründung, dass das Fernsehen sein Medium sei.[3] Anschließend gab er beim ZDF seine Festanstellung auf und moderiert das heute-journal seitdem als freier Mitarbeiter. Dieser Status ermöglicht ein wesentlich höheres Einkommen: Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung bekommt Kleber für die Moderation des heute-journals 480.000 Euro im Jahr. Er ist damit der bestbezahlte Nachrichtenmoderator im deutschen Fernsehen.[4]

Kleber ist Mitglied des Kuratoriums der Berliner Dependance der US-amerikanischen Denkfabrik Aspen-Institut.[5]

Claus Kleber ist seit 1982 mit der Ärztin Renate Grziwok verheiratet und hat zwei Töchter.

In der deutschsprachigen Version des 2010 erschienenen Animationsfilm "Ich – Einfach Unverbesserlich" (Originaltitel: Despicable Me), leiht Claus Kleber dem Nachrichtensprecher von Kanal "msnbc" seine Synchronstimme.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 1998 - TV-Preis der RIAS Berlin Kommission für die TV-Produktion „Pioneer Square“ (ARD-Studio Washington zusammen mit Tom Buhrow, Sabine Reifenberg)
  • 1999 - TV-Preis der RIAS Berlin Kommission für die TV-Produktion „Oh Gott, Amerika! Glaube, Seelen, Scharlatane“ (ARD-Studio Washington zusammen mit Tom Buhrow, Georg Kellermann, Sabine Reifenberg)
  • 1999 - Herbert Quandt Medien-Preis der Johanna-Quandt-Stiftung
  • 2004 - Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik
  • 2004 - TV-Preis der RIAS Berlin Kommission für die TV-Produktion „Allmacht Amerika. Die Welt im Griff“ (ZDF, zusammen mit der Filmemacherin Angela Andersen)
  • 2005 - Corine, internationaler Literaturpreis, für das Buch Amerikas Kreuzzüge - Was die Weltmacht treibt
  • 2006 - Carl-Schurz-Plakette der State Legislative Leaders Foundation
  • 2005 - Deutscher Fernsehpreis für die beste Moderation einer Informationssendung
  • 2006 - Deutscher Fernsehpreis für die Moderation der „Besten Informationssendung“ (ZDF spezial: „Krieg ohne Ende“)
  • 2006 - Luchs des Monats (Juli) für das Jugendbuch Nachrichten, die Geschichte machten. Von der Antike bis heute
  • 2008 - Nominierung für den Bambi 2008 (Kategorie Moderation)
  • 2008 - Politikjournalist des Jahres 2008 von Medium Magazin
  • 2009 - Adolf-Grimme-Preis des Jahres 2009 – Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (gemeinsam mit Marietta Slomka)
  • 2009 - Deutscher Fernsehpreis für die beste Reportage (Die Bombe), gemeinsam mit Angela Andersen
  • 2010 - Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus
  • 2010 - Krawattenmann des Jahres 2010

Schriften

  • Privater Rundfunk - Gestaltungsmöglichkeiten im Verfassungsrahmen. Diss. Tübingen 1986.
  • Amerikas Kreuzzüge - Was die Weltmacht treibt. Bertelsmann Verlag 2005, ISBN 3570008347.
  • Nachrichten, die Geschichte machten. Von der Antike bis heute. Cbj 2006, ISBN 3570129799.
  • Amerikas Kreuzzüge - Wohin treibt die Weltmacht? Pantheon 2008, ISBN 978-3-570-55001-4

Weblinks

 Commons: Claus Kleber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Atlantik Brücke/Deutsche Welle Media Conference. German Historical Institute, Washington DC, abgerufen am 15. Dezember 2010 (englisch).
  2. Michael Hanfeld, Mit dem Zweiten fährt man besser, FAZ.NET, 8. Dezember 2007
  3. heute.de: Claus Kleber bleibt beim ZDF, 12. Dezember 2007
  4. Hans Leyendecker: Der Super-Kleber. In: Süddeutsche. 29. Juli 2009, abgerufen am 30. Januar 2011 (Kleber ist der bestbezahlte Moderator in der Geschichte deutscher Nachrichtensendungen und verdient mehr als der ZDF-Intendant.).
  5. Kuratorium des Aspen Instituts Berlin

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