Clubreisen

Clubreisen
Strand eines ClubMed auf Djerba bei Nacht

Als Cluburlaub wird eine besondere Form von Urlaub bezeichnet, in der sich die Urlauber überwiegend in einer räumlich von der Umgebung abgetrennten Ferienanlage aufhalten. In der Regel wird der gesamte Tagesablauf der Clubgäste durch spezielle Freizeitangebote bestimmt. Für die Unterhaltung der Gäste sorgen dabei so genannte Animateure. In der Regel gibt es Sport, Fitness, Wellness, Hobbykurse, Unterhaltung, Kinderbetreuung. Sogenannte Abendshows gestalten die Animateure mit Gesang, Sketchen, Quiz usw.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Erfindung des Cluburlaubs wird dem belgischen Unternehmer Gérard Blitz zugeschrieben, der 1950 auf Mallorca ein Zeltdorf am Strand von Alcúdia errichtete und sich dort nicht nur um die Unterbringung seiner Gäste, sondern auch um deren Freizeitgestaltung kümmerte. Aus diesem Konzept, dem Blitz den Namen Le Club gegeben hatte, entwickelte sich einige Jahre später in Zusammenarbeit mit dem Franzosen Gilbert Trigano der Club Méditerranée. Später etablierten sich weitere Anbieter, die diese Idee aufgriffen.

Besonderheiten

Es gibt spezielle Clubanlagen für Familien mit Kindern, in denen eine Kinder-Betreuung unterteilt nach Altersgruppen angeboten wird. Sportlich orientierte Clubanlagen bieten den aktiven Gästen von Beach-Volleyball über Wassergymnastik und Fitnessräumen viele Arten des Sports an. Je nach Schwerpunkt gibt es ausgebildete Sportlehrer für z. B. Tennis, Fußball etc. Weiterhin gibt es sog. Clubschiffe, Clubs mit Schwerpunkten auf bestimmte Sportarten (z. B. Golf).

Probleme

Bei den sogenannten „All-inclusive“ Clubanlagen sind für Reisende häufig Getränke, Sportaktivitäten, Animation und Abendunterhaltung schon im Reisepreis inbegriffen. Der All-inclusive Tourismus, so populär er derzeit auch ist, bringt dem Land selbst häufig gravierende Nachteile. Oft „stirbt“ im Umland dieser Clubanlagen die Infrastruktur ab, da die Gäste ihren Club kaum mehr verlassen. Kneipen, Restaurants, Souvenirläden müssen schließen.

Einzelne Clubhotels

Die Clubs unterscheiden sich insbesondere durch den Preis und damit auch die Qualität und Umfang des Angebots. So liegen beispielsweise Club Méditerranée, Robinson und Aldiana im oberen Preissegment, während Alltoura und 1-2-Fly-Fun-Clubs deutlich preisgünstiger sind. Im Folgenden eine Auflistung der bekanntesten Clubketten; neben diesen gibt es auch noch Clubschiffe sowie kleinere Ketten.

  • Club Med (früher Club Méditerranée)

Hauptsächlich frankophon, aber auch Clubdörfer mit deutschsprachiger Betreuung. Die größte aller Clubketten mit über 100 Dörfern auf allen 5 Kontinenten. Das Angebot reicht von Hüttendörfern bis hin zu 5-Sterne-Häusern, alle im oberen Preissegment.

Der Marktführer in Deutschland. Tochterunternehmen der TUI. Mehr als 20 Anlagen, vorwiegend im Mittelmeerraum; fast ausschließlich deutschsprachig. Erste Clubanlage war Jandia Playa, eröffnet 1972 in Fuerteventura. Zum überwiegenden Teil 4-5 Sterne-Segment, nicht gerade günstig, aber vor Ort reichhaltige Angebote und qualitativ hochwertig.

Ebenfalls ein deutschsprachiger Club; außer in Österreich und auf Gran Canaria werden alle Anlagen auf all-inclusiv-Basis geführt. Vertrieb derzeit noch über Thomas Cook; ein eigener Vertrieb wird derzeit aufgebaut. Erste Anlage 1973 im Senegal. 2005 Verkauf von 75,1% der Unternehmensanteile an einen spanischen Investor. 12 Anlagen vorwiegend im Mittelmeerraum, alle bieten mindestens einen 4-Sterne-Standard. Großes Angebot und sehr gute Qualität; oberes Preissegment. Auch hier sind die Besucher aus der eher wohlhabenden Schicht.

  • Club Valtur

Italienische Clubkette mit entsprechendem Angebot. Anlagen zum großen Teil in Italien, aber auch restlicher Mittelmeerraum und Karibik.

  • Magic Life

Ebenfalls Tochter der TUI, liegt sowohl preislich als auch vom Angebot her zwischen Robinson und 1-2-FLY-Fun Clubs. Meist sehr große Anlagen vorwiegend in der Türkei und Tunesien.

  • Calimera Aktivhotels (früher Club Calimera)

Zusammen mit den PrimaSol-Hotels ein Clubprodukt der zur Rewe Group zählenden ITS. Überwiegend deutsche Gäste und in allen Anlagen all-inclusive-Angebot. Alle Häuser bieten 3-5 Sterne-Komfort. Momentan rasche Expansion. Preislich und qualitativ unter Aldiana und Robinson, jedoch gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Alternative zu den teuren Clubs.

  • Club Alltoura

Clubprodukt der Alltours Flugreisen, rein deutschsprachig. Besticht durch günstige Preise. Seit Sommer 2005 durchgehend mind. 4 Sterne-Komfort, all-inclusive wird immer angeboten, teilweise auch Halbpension. Fast 20 Anlagen im Mittelmeerraum und den Kanaren. Kein einheitliches Management der einzelnen Clubs.

  • Holiday Club

Gehört ebenfalls zu Alltours Flugreisen und ist vom gesamten Angebot sehr auf Familien spezialisiert. Clubs im 3-5 Sterne-Bereich, all-inclusive. Sehr preisgünstig, jedoch schwankt die Qualität stark zwischen den einzelnen Anlagen, da kein einheitliches Management.

  • 1-2-Fly-Fun-Clubs

Tochter der TUI, ebenfalls rein deutschsprachig und all-inclusive. Viele Anlagen, alle in Europa/Nordafrika; preislich und qualitativ sehr unterschiedlich, da auch hier kein einheitliches Management. Alternative zu den teuren Clubs vor allem für Familien mit Kindern.

  • AIDA

Die besondere Weise des Cluburlaubs ist das Clubschiff. Zur Flotte der AIDA Cruises zählen mehrere Clubschiffe. Eine halbe Million Besucher im Jahr. Zählt als Tochter der Costa Crociere S.p.A. zur britisch-amerikanischen Carnival Corporation & plc.


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