Clubsandwich

Clubsandwich

Ein Sandwich ist ein ursprünglich englischer, heute international verbreiteter Imbiss. Es besteht aus zwei oder mehr dünnen Brotscheiben, zwischen denen sich ein beliebiger würziger Belag wie kalter Braten, Schinken, Thunfisch, Käse, Gurken- oder Tomatenscheiben, auch kombiniert, befindet. Für klassische Sandwiches wird meist ungeröstetes Toastbrot ohne Rinde verwendet, die belegten Scheiben werden diagonal zu Dreiecken geschnitten.

Zur Zubereitung klassischer Sandwiches werden zunächst dünne, große Scheiben von Kastenweißbrot gebuttert, mit Braten, Schinken, Fisch, Lebercreme oder ähnlichem belegt, mit Senf, Meerrettich, Mayonnaise, Ketchup, Sandwich Spread (eine Art Remoulade) oder ähnlichem ergänzt, eventuell noch mit Blättern von Kopfsalat, Tomaten- oder Gurkenscheiben, und mit einer zweiten gebutterten Brotscheibe bedeckt. Anschließend werden die Sandwiches etwas zusammengedrückt, die Ränder abgeschnitten und alles ein- oder zweimal diagonal durchgeschnitten. Bei geeigneter Zusammenstellung der Zutaten haften alle Teile aneinander, so dass das Sandwich bequem aus der Hand gegessen werden kann.

Geschichte

Club-Sandwich
Pastrami-Sandwich
Französisches Croque Monsieur

Wahrscheinlich wurde das Sandwich nach John Montagu, dem vierten Earl of Sandwich, einem britischen Staatsmann und angeblich leidenschaftlichen Kartenspieler benannt, der der Legende nach 1762 während eines stundenlangen Cribbage-Spiels keine Zeit zum Essen fand. Montagu habe sich daraufhin das Essen in zwei Brotscheiben legen lassen, worauf ein Mitspieler ebenfalls ein „Brot wie Sandwich“ verlangt habe. 1765 wies ein Biograf Montagus diese Darstellung zurück und erklärte, es sei sehr viel wahrscheinlicher, dass er das Sandwich erfunden habe, um seine Arbeit am Schreibtisch nicht unterbrechen zu müssen. Das ursprüngliche Sandwich bestand einfach aus einer Scheibe gesalzenem Rindfleisch zwischen zwei Scheiben Toastbrot.[1]

In der englischen Literatur werden Sandwiches ab etwa 1760 erwähnt, zunächst als Imbiss für abendliche Männergesellschaften. Als auch für Damen angemessene Zwischenmahlzeit wurde das Sandwich erst Ende des 18. Jahrhunderts angesehen und bei Tanzbällen angeboten. Charlotte Mason veröffentlichte eines der ersten Rezepte in einem Kochbuch: „Put some very thin slices of beef between thin slices of bread and butter. (...) Veal and ham cut thin may be served in the same manner.“ (Lege einige sehr dünne Scheiben Rindfleisch zwischen zwei Scheiben Brot mit Butter. [...] Kalbfleisch und gekochter Schinken können auf dieselbe Weise serviert werden.) Diese einfachen Sandwiches unterschieden sich stark von der gehobenen Version des Adels, bei der die Füllung sehr viel umfangreicher ausfiel und oft Salatblätter und auch noch eine Sauce einschloss.

Im 19. Jahrhundert wurde das Sandwich zu einer beliebten Zwischenmahlzeit, vor allem zum Tee (siehe Britische Teekultur). Außerdem gehörte es in jedem Fall zu einem typisch englischen Picknick und galt als optimaler Proviant bei Bahnreisen. Es wird auch heute noch oft als Catering in Zügen und auch in Flugzeugen angeboten. Als Reaktion auf die Abstinenzbewegung in England begannen Kneipen, zu alkoholischen Getränken kostenlos ein Sandwich zu servieren, um Kunden anzulocken. Eine Variante ist das amerikanische Club-Sandwich, das den Mitgliedern in privaten Clubs als Imbiss angeboten wurde. [2]

Sandwich-Varianten

Auch wenn Sandwiches nach Belieben und Geschmack belegt werden können, gibt es doch einige etablierte Zutatenkombinationen. Eines der bekanntesten und einfachsten Sandwiches ist das englische Cucumber Sandwich (Gurkensandwich) mit gesalzener Butter, dünnen Streifen von Salatgurke sowie etwas Salz und eventuell Zucker, das traditionell zum Nachmittags-Tee gereicht wird. Das Chicken Sandwich (Hühnchensandwich) ist mit dünnen Scheiben gebratener oder gekochter Hühnerbrust belegt, das Bookmaker Sandwich (Buchmacher-Sandwich) mit dünnen Scheiben blutig gebratenen Steaks oder Roastbeefs, Senf und Meerrettich, das Lucullus Sandwich mit getrüffelter, mit Madeira aromatisierter Gänselebercreme. Besonders üppig ist das Restaurant Sandwich mit Schinken, gebratenem Rinderfilet, Pökelzunge und eingelegten Sardellen. Das BLT-Sandwich (von Bacon, Lettuce, Tomato) ist mit Frühstücksspeck, Kopfsalat und Tomatenscheiben belegt.

In den USA entstanden weitere, heute klassische Varianten wie das Club Sandwich aus geröstetem Toastbrot mit Hühnerbrust, gebratenem Speck, Kopfsalat und Mayonnaise, das Reuben Sandwich mit Corned Beef, Emmentaler und Sauerkraut oder das Pastrami Sandwich mit Pastrami, einer Art gepökeltem Rinderschinken. Aus New Orleans stammt die Muffuletta mit Salami, Schinken, Mortadella, Mozzarella, Provolone und mariniertem Olivensalat. In den USA werden manchmal auch Hamburger und Hot Dogs als Sandwich bezeichnet.

In Italien sind Varianten des Sandwichs als Tramezzini populär – mit landestypischen Belägen und oft auch im ganzen getoastet, besonders, wenn der Belag Käse enthält; dafür gibt es spezielle Sandwichtoaster. Den getoasteten Tramezzini ähneln die mit Schinken und Käse belegten überbackenen Croques aus Frankreich.

Heute werden auch üppig belegte Brötchen oder portionsgroße Baguette-Brote oft als „Sandwich“ angeboten, obwohl sie mit den eigentlichen Sandwiches wenig gemeinsam haben. Solche belegten Baguettes werden – wegen ihrer länglichen Form – auch Submarine Sandwiches genannt, werden von spezialisierten Fastfood-Ketten wie Pret a Manger oder Subway angeboten.

Quellen

  1. History of Sandwiches
  2. Artikel Sandwich in der Encyclopedia of Food and Culture

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