Coburg in der Zeit des Nationalsozialismus

Coburg in der Zeit des Nationalsozialismus

Früher als andernorts trat der Nationalsozialismus in Coburg in Erscheinung. Schon Ende der 1920er Jahre entwickelte sich die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei zur bestimmenden Partei in der Stadt. So errang die NSDAP am 23. Juni 1929 mit 43,1 % der Wählerstimmen die absolute Mehrheit der Stadtratssitze, am 18. Januar 1931 wehte erstmals in Deutschland an einem öffentlichen Gebäude, dem Rathaus, die Hakenkreuzfahne[1][2], am 16. Oktober wählte der Stadtrat den Nationalsozialisten Franz Schwede zum Ersten Bürgermeister Coburgs und am 26. Februar 1932 verlieh Coburg als erste deutsche Stadt Adolf Hitler die Ehrenbürgerrechte. Ab 1939 durfte Coburg den Ehrentitel „Erste nationalsozialistische Stadt Deutschlands“ führen.

Inhaltsverzeichnis

Soziologische Struktur nach dem Ersten Weltkrieg

Anfang der 1920er prägte kleinstädtisches Bürgertum mit Beamten, Angestellten sowie Pensionisten und Rentnern das wirtschaftliche und soziale Bild der ehemaligen Residenzstadt, die mit der Vereinigung des Freistaates Coburg mit dem Freistaat Bayern am 1. Juli 1920 bayerisch wurde. Politisch war traditionell eine bürgerlich-liberale bis nationalkonservative Einstellung vorhanden. Nur ein Viertel der Bevölkerung gehörte zur Arbeiterschaft. Die Industrie und das Gewerbe siedelten an den Stadträndern, insbesondere kleine Korbmacherbetriebe waren dominierend. Unter den größeren Betrieben gab es die Fleisch- und Wurstwarenfabrik C. Großmann mit 100 Mitarbeitern, die Karosseriefabrik N. Trutz mit 175 Mitarbeitern, zwanzig metallbearbeitende Betriebe mit 600 Mitarbeitern und sechs Brauereien. Die dominierenden Korbflechter waren vor allem Wähler der Sozialdemokraten. Gemäß der Volkszählung von Juni 1925 hatte Coburg rund 24.300 Einwohner; 90 % der Bevölkerung waren evangelisch, 7,3 % katholisch und 1,3 % mosaischen Glaubens.[3]

Parteipolitisch Rechte Anfang 1920er

Anfang der 1920er-Jahre war in Coburg die parteipolitisch Rechte stark zersplittert. Es gab im Januar 1920 die Einwohnerwehr mit 250 Mann, unterstützt durch den vormaligen Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha, die im Juni 1921 aufgelöst wurde. Die Nachfolgeorganisation Bund Bayern und Reich war ab Herbst 1923 beim Nordbayerischen Grenzschutz aktiv und hatte 1923 zwischen 200 und 1000 Mitglieder in der Stadt. Daneben existierte eine Coburger Stahlhelmgruppe, in der unter anderem der spätere Bürgermeister Rehlein aktiv war.

Größere Bedeutung hatte der Coburger Wikingbund und der Deutschvölkische Schutz- und Trutzbund, dessen Ortsgruppe mit Hans Dietrich als Vorsitzendem im Dezember 1922 zirka 400 Mitglieder zählte. Außerdem war seit Sommer 1922 noch der Jungdeutsche Orden in der Stadt vertreten. Der Organisation gehörten im April 1923 1800 Personen unter der Führung der Pfarrer Johnsen aus Gauerstadt und Döbrich aus Neustadt an. Insgesamt 17 Vereine und Verbände waren in Coburg in der sogenannten Vaterländischen Arbeitsgemeinschaft organisiert.[4]

Schon bei den ersten Wahlen im Jahr 1919 erhielten die bürgerlich-konservativen Parteien in der Stadt Coburg die absolute Mehrheit der Wählerstimmen, wobei anfangs die Deutsche Demokratische Partei und die Sozialdemokratische Partei Deutschlands mit rund 45 % bei den Wahlen zur Nationalversammlung am stärksten waren. Die Reichstagswahl im Juni 1920 zeigte einen Rückgang des Stimmenanteils der DDP auf 25 %, während die Deutsche Volkspartei auf 23,6 % zulegte und die Linken, bestehend aus SPD und USPD, nur noch auf 40 % kamen. Ähnlich waren die Verhältnisse nach der Stadtratswahl im November 1921, als die Bürgerliche Parteienliste von 61 % der Abstimmenden und die beiden linken Parteien von 34 % gewählt wurden.

Deutscher Tag

Delegation der NSDAP am 15. Oktober 1922 vor dem Gästehaus der Veste, ganz links mit Pfeife und Hut Oskar Körner, 2. Vorsitzender der NSDAP, der beim Hitlerputsch starb

Die Zeit des Nationalsozialismus begann in Coburg mit dem Deutschen Tag im Oktober 1922. Dem Coburger Lehrer Hans Dietrich, Gauleiter des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes (DVST) Nordbayern, gelang es, den Dritten Deutschen Tag, eine Tagung des DVST mit anderen völkischen Verbänden und Parteien für das Wochenende am 14. und 15. Oktober 1922 nach Coburg zu holen, unter anderem mit Hinweis auf Coburgs nationale Tradition und weil der DVST in Bayern nicht verboten war. Als Organisator lud er auch die Münchner Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) mit Adolf Hitler und „einigen Herren seiner Begleitung“ ein, in der Hoffnung, dass deren kompromisslose Radikalität die Bedeutung der Veranstaltung steigern würde.[5]

Aufgrund der propagandistischen Möglichkeit, seine Partei auch außerhalb von München bekannt zu machen, sagte Hitler die Teilnahme zu und fuhr am 14. Oktober mit einem Sonderzug und etwa 650 SA-Begleitern, mit Bergstöcken oder Gummiknüppeln ausgerüstet, unter Mitnahme einer Musikkapelle und von Fahnenschmuck nach Coburg. In Begleitung Hitlers befanden sich unter anderem Alfred Rosenberg, Julius Streicher, Max Amann, Fritz Sauckel, Martin Mutschmann und Otto Hellmuth. Außer der Münchner Abordnung kamen weitere 20 NSDAP-Abordnungen aus Deutschland in die Stadt.

Obwohl von der Regierung von Oberfranken untersagt, marschierte die SA im geschlossenen Zug mit Musik und Fahnen durch Coburg zum Tagungsort, dem großen Saal der Hofbräugaststätten in der Mohrenstraße, und später zur Unterkunft, dem alten Schützenhaus am Anger. Dabei kam es mit 500 bis 600 Gegendemonstranten, Arbeitern aus Coburg und Südthüringen, zu Straßenschlachten. Es gab mehrere Verletzte auf beiden Seiten, auch unter den Polizisten der Coburger Stadtpolizei und Bayerischer Landespolizei.

Am Abend fand in dem mit etwa 3000 Personen überfüllten großen Saal der Hofbräugaststätte die Hauptveranstaltung statt, bei der in Anwesenheit von Carl Eduard Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha sowie seiner Gemahlin Viktoria Adelheid Hitler einer der Hauptredner war und die Zuhörer begeisterte. Nach ihm sprachen noch Dietrich Eckart, Anton Drexler und Hermann Esser.[5] Seitdem wurde Carl Eduard zu den Anhängern und Förderern der NSDAP gezählt[5]

In der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober kam es in der vor allem von Arbeitern bewohnten Gemeinde Ketschendorf, damals ein Vorort Coburgs, wieder zu schweren Zusammenstößen zwischen der SA und Arbeitern. Für den Sonntag, den 15. Oktober, war um 14 Uhr ein Zug des Deutschen Tages zur Veste oberhalb Coburgs vorgesehen. Diesem kam Hitler um 13 Uhr mit einem eigenen Zug zuvor, rund 2000 Anhänger begleiteten ihn. Auf der Veste fand eine Parade der SA-Hundertschaften statt und nach einer kurzen Ansprache Hitlers kehrten die Teilnehmer ins Tagungslokal in Coburg zurück. Nach der Schlussveranstaltung im Hofbräuhaus, auf der Hitler eine weitere Ansprache hielt, marschierten die Nationalsozialisten gegen 22 Uhr mit Fahnen und Musik zum Bahnhof. Dabei gab es aus der Bevölkerung teilweise Beifall.[5]

Am Sonntag kam es außerdem zu verschiedenen antisemitischen Kundgebungen durch SA-Männer. Dabei wurde unter anderem dem Direktor der Fleischfabrik Großmann, Abraham Friedmann, mit Totschlag gedroht, da dieser angeblich 100.000 Reichsmark an Linksextreme gezahlt habe, damit die Veranstaltungen gestört würden.[5] Hitler würdigte den „Zug nach Koburg“ in seinem Buch Mein Kampf als Markstein der Bewegung.

Gründung und Aufstieg der NSDAP

Gründungslokal der Coburger NSDAP-Ortsgruppe in der Judengasse 36

Hitlers Auftreten, die Kompromisslosigkeit und Selbstsicherheit am Deutschen Tag beeindruckte nicht wenige Coburger, so dass es am 24. Oktober 1922 zur Gründungsversammlung der NSDAP Ortsgruppe Coburg mit 86 Coburger Bürgern unter der Leitung des Verwaltungssekretärs Heinrich Bergmann kam. Der Gründungsort war das Gasthaus Zum Weißen Ross in der Judengasse 36.[6] Offiziell geführt wurde die Ortsgruppe mit 45 Mitgliedern ab dem 14. Januar 1923 in der Münchner Parteizentrale. Zeitgleich wurde die Coburger SA aufgestellt. Ortsgruppenleiter war ab dem 1. April 1923 Franz Schwede, die in den folgenden Jahren bestimmende Person der NSDAP in Coburg. Bis Juni 1923 hatte die NSDAP rund 200 Mitglieder, im September waren es mindestens 600.[7]

Nach dem gescheiterten Hitlerputsch vom 9. November 1923 wurde die NSDAP verboten. Die Coburger Mitglieder kamen beim Wikingbund oder, wie Schwede, beim Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund unter. Später übernahm Schwede die Leitung der Coburger Gruppe der Nationalsozialistische Freiheitspartei.[8]

Ein Rechtsruck zum nationalistischen Lager fand in Coburg bei der bayerischen Landtagswahl im April 1924 statt, als die Wahlplattform der Völkische Block, der rechts von der DNVP angesiedelt war, mit 53,1 % das höchste Stimmenergebnis in Bayern auf sich vereinigen konnte und der Pfarrer Helmuth Johnsen aus Gauerstadt als einziger Vertreter der Völkischen Blocks ein Direktmandat errang. Am 7. Dezember desselben Jahres erreichten bei den Stadtratswahlen die konservativen Gruppierungen Wirtschaftsblock sowie Bürger- und Wirtschaftsblock – ein Zusammenschluss von DNVP, BVP und des Nationalliberalen Verbandes – zusammen 42,3 % der Stimmen beziehungsweise 11 Stadtratsmandate, während die Völkischen mit mehreren ehemaligen NSDAP-Mitgliedern 14,8 % der Wählerstimmen erhielten. In den Coburger Stadtrat wurden der Bäckermeister Ernst Bernhardt, der Holzhändler Georg Linke, der Maschinenmeister Franz Schwede und der Fabrikant Gustav Neutsch gewählt.[8] Mit der Neugründung der NSDAP am 27. Februar 1925 folgte noch im selben Monat die Reaktivierung der NSDAP Ortsgruppe Coburg mit 100 bis 150 Mitgliedern.[8] Bernhardt, Linke und Schwede wechselten in die neue nationalsozialistische Stadtratsfraktion, während Neutsch, Coburger Ortsvorsitzender des DVST, nicht folgte.

Ergebnisse der Coburger Stadtratwahlen von 1919 bis 1929

Da der Einfluss und die Wirksamkeit der Drei-Männer-Fraktion im Stadtrat trotz populistischer Anträge, wie die Entschädigungen und Vergütungen der Stadträte an das Wohlfahrtsamt abzuführen, kaum zur Geltung kamen, gründete die NSDAP-Ortsgruppe im Juni 1926 das Nachrichtenblatt der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei für den Bezirk Coburg und angrenzende Gebiete als außerparlamentarisches Sprachrohr.[8] Mit der zweiten Ausgabe im Juli folgte die Umbenennung der Parteizeitung in Weckruf, die zuerst unregelmäßig und ab dem Oktober 1927 als Wochenblatt erschien. Die Schriftleitung hatte bis dahin Friedrich Schubart und im Jahr 1927 Hans Dietrich inne, dem 1928 Hans Schemm und 1929 Arthur Backert folgte. Am 1. Oktober 1930 wurde der Weckruf in Coburger National-Zeitung umbenannt; Erich Kühn wurde Schriftleiter. Es war die erste lokale nationalsozialistische Tageszeitung im Deutschen Reich[6].

Coburg 1925

Ende 1928 begann der Weckruf eine fünfteilige Hetz- und Verleumdungskampagne gegen Abraham Friedmann, den jüdischen Generaldirektor des Fleischwarenunternehmens Großmann. Gleichzeitig beantragte Schwede im Polizei- und Verwaltungsrat, dass die Stadt die Verleihung des Titels Kommerzienrat an Friedmann verhindern solle. Friedmann wehrte sich gegen die Angriffe auf seine Person durch eine einstweilige Verfügung gegen den Weckruf; außerdem wies er den Arbeitgeber des Maschinenmeisters Schwede, die Städtischen Werke, auf Überlegungen hin, die Koks- und Stromabnahmen einzustellen. Schwede verweigerte die Unterzeichnung einer Erklärung, in der er zustimmen sollte, bei seinen politischen Aktivitäten die Verpflichtungen gegenüber seinem Arbeitgeber zu beachten und in diesem Sinne auch auf die ihm nahestehende Presse einzuwirken. Gleichzeitig wurde im Weckruf die Behauptung veröffentlicht, dass Friedmann seine Entlassung gefordert habe, was aber nicht den Tatsachen entsprach. Am 13. Februar 1929 genehmigte schließlich der Betriebsausschuss der Stadt mit sechs zu drei Stimmen die Kündigung Schwedes wegen dessen maßloser öffentlicher Angriffe auf einen Großabnehmer der Städtischen Werke. Der Antrag der NSDAP-Stadtratfraktion, den Beschluss aufzuheben, wurde am 22. Februar im Stadtrat mit 14 gegen 10 Stimmen abgelehnt. Es folgte Anfang März eine Protestveranstaltung der Nationalsozialisten in den Hofbräu-Gaststätten mit 3000 Teilnehmern, in der Schwede seine Entlassung zu einem durch Juden initiierten Angriff auf die NSDAP erklärte. Der Stadtrat Georg Linke kündigte an, einen Antrag über eine Abstimmung zum Zwecke der Auflösung des Stadtrates und Neuwahlen einzuleiten, die dann am 5. Mai 1929 stattfand. Eine unter anderem massive Propaganda der NSDAP führte dazu, dass rund 62 % der Wähler – 6915 Personen und damit 200 mehr als erforderlich – für Auflösung und Neuwahl des Stadtrates stimmten. Vier Tage später feierten 1200 Anhänger auf dem Marktplatz mit einem Vorbeimarsch der SA vor Hermann Göring, Franz Ritter von Epp und Hermann Esser den Ausgang des Volksentscheids. Die folgenden Wochen bis zur Stadtratswahl am 23. Juni waren durch einen intensiven Kommunalwahlkampf geprägt. Dabei kam es unter anderem zu einer blutigen Saalschlacht, als Nationalsozialisten eine Versammlung der Sozialdemokraten störten. In der Wahlkampfpropaganda präsentierte Schwede die NSDAP als Partei des kleine Mannes und Kämpferin gegen die korrupte politische Klasse. Er forderte unter anderem die Durchführung von Notstandsarbeiten, Einsparungen am Gehalt des Sparkassendirektors und die Beseitigung von Sondersteuern. Ersatzweise sollten Großbetriebe und Warenhäuser zusätzlich besteuert werden. Zum Wahlwochenende kam Hitler nach Coburg, um eine Rede zu halten und die Wahlen vor Ort mitzuerleben.[9]

Herrschaft der NSDAP

Franz Schwede
Schwedenhochzeit 1932, Steinweg

1929 bis 1933

Bei den Stadtratwahlen am 23. Juni 1929 gewann die NSDAP, insbesondere auf Kosten der DNVP, 43,1 % der Wählerstimmen und errang mit 13 Sitzen eine absolute Mehrheit im 25-köpfigen Stadtrat, die erste absolute Mehrheit für die Nationalsozialisten in einer deutschen Stadt. Joseph Goebbels bemerkte zu dem Wahlausgang in seinem Tagebuch: „Wahlergebnisse: in Coburg von 3 auf 13 […] gestiegen. Fabelhaft!“[10] Allerdings hatte die Partei nicht die absolute Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder des Stadtrates, da zusätzlich der Erste und Zweite Bürgermeister sowie fallweise der Rechtsrat und der Stadtbaurat stimmberechtigt waren. Auf der Siegesfeier am Wahlabend hielt Hitler erneut eine Rede.[11]

Schon in der ersten Sitzung nach den Neuwahlen am 28. Juni, auf der die NSDAP-Fraktion in SA-Uniformen erschien, beschloss der Stadtrat mit den Stimmen von NSDAP und drei Deutschnationalen die Wiedereinstellung und Verbeamtung von Schwede bei den Städtischen Werken. Zuvor hatte das Landgericht in einer Revisionsverhandlung die Kündigung von Schwede für nicht rechtmäßig erklärt, da diese wegen seiner politischen Betätigung erfolgt sei. Zusätzlich stimmte der Stadtrat für die Versetzung des Direktors der städtischen Werke Leonhard Meckel in den Ruhestand.

Auch bei den gesetzlich anstehenden Stadtratswahlen am 8. Dezember 1929 griff Hitler in den Wahlkampf ein. Bei seiner Rede am 5. Dezember in den Hofbräugaststätten waren unter anderem Carl Eduard Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha und seine Gattin anwesend. Die Wahlen am 8. Dezember brachten aber der NSDAP keine weiteren Stadtratsmandate. Mit 45,7 % der Stimmen bekam die Partei erneut 13 Sitze, die SPD hatte mit 27,3 % unverändert sieben Sitze, der nationale Bürger- und Wirtschaftsblock (zuvor DNVP und Nationalliberaler Verband) mit 13,9 % vier Sitze und die DDP mit 3,4 % einen Sitz. Coburg und der Bezirk Coburg hatten sich 1929 zu einer Hochburg der NSDAP mit dem höchsten Organisationsgrad in Oberfranken entwickelt. Die Partei besaß 14 Ortsgruppen und drei Stützpunkte.[12]

Die Erlangung der Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder des Stadtrates war das erste Ziel der Nationalsozialisten im Jahr 1930. Dazu wurde ein Antrag auf Einrichtung einer dritten ehrenamtlichen Bürgermeisterstelle eingebracht. Diese sollte Franz Schwede übernehmen, wodurch ein weiterer Nationalsozialist in den Stadtrat nachrücken würde. Erst im fünften Anlauf, am 22. August 1930, kam die erforderliche Mehrheit zustande und am 25. August folgte die Wahl von Schwede. Mit den 13 Stadträten der NSDAP stimmten die beiden Stahlhelm-Mitglieder vom Bürger- und Wirtschaftsblock Karl Güntzel und Wilhelm Rehlein, die zuvor in der Parteizeitung Weckruf wegen ihrer bis dahin ablehnenden Haltung massiv angegriffen worden waren. Weil der zweite Bürgermeister Ernst Altenstädter dauerhaft krank war, war somit die Macht der NSDAP in Coburg vollständig gesichert. Nachdem Altenstädter Ende März 1931 in den Ruhestand getreten war, wurde Schwede am 17. April zum ehrenamtlichen Nachfolger gewählt. Es folgte die Beurlaubung des 46-jährigen ersten Bürgermeisters Erich Unverfähr aus gesundheitlichen Gründen. Nach der Wahl am 16. Oktober 1931 von Franz Schwede zum ehrenamtlichen ersten Bürgermeister, von Werner Faber (später Oberbürgermeister von Wittenberg und Stettin) zum hauptamtlichen zweiten Bürgermeister und von Wilhelm Rehlein zum dritten Bürgermeister, der zur NSDAP wechselte, war die Machtübernahme der Stadtführung durch die Nationalsozialisten abgeschlossen.[12]

Coburger Rathaus

Die NSDAP nutzte die Mehrheit im Stadtrat zu diversen Festsitzungen, wie am 18. Januar 1931 anlässlich des 60. Jahrestages der Gründung des zweiten deutschen Kaiserreiches. Dabei wurde erstmals im Deutschen Reich an einem Rathaus eine große Hakenkreuzfahne gehisst. Zusätzlich redete Hitler am Abend in den Hofbräugaststätten. Auf der vierten ordentlichen Stadtratssitzung am 26. Februar 1932 wurde nach einem Dringlichkeitsantrag der NSDAP-Stadtratsfraktion Adolf Hitler, der an diesem Tag deutscher Staatsbürger geworden war, das Ehrenbürgerrecht der Stadt Coburg verliehen. Die Ehrenbürgerurkunde wurde am 16. Oktober 1932 anlässlich des 10. Jahrestag von Hitlers „Zug nach Koburg“, am sogenannten Hitler-Tag übergeben. Auf der Veranstaltung mit rund 35.000 Personen aus ganz Deutschland wurden unter anderem 250 Teilnehmer des Deutschen Tages von 1921 mit dem Koburger Ehrenzeichen ausgezeichnet. Von den insgesamt 436 Ehrenzeichenträgern stammten 25 aus Coburg.[13] Vier Tage später heiratete unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit Sibylla von Sachsen-Coburg und Gotha, die älteste Tochter des letzten regierenden Herzogs von Sachsen-Coburg und Gotha, Carl Eduard, den schwedischen Prinzen Gustav Adolf von Bernadotte. Zahlreiche in- und ausländische Journalisten berichteten von der sogenannten Schwedenhochzeit aus dem mit Hakenkreuzen geschmückten Coburg .[14] Hitler, der zur Hochzeit eingeladen war, sagte ab.[15]

Zuvor hatte sich die Stadt wieder als Hochburg der Nationalsozialisten ausgewiesen. Bei der Reichspräsidentenwahl 1932 erhielt Hitler am 13. März in Coburg 48,5 % der Stimmen. Es war das beste Ergebnis in einer kreisfreien Stadt.[16] Bei den Reichstagwahl am 31. Juli 1932 bekam die NSDAP 9621 Wählerstimmen, was einem Anteil von 58,6 % entsprach, der bei den folgenden Wahlen im November 1932 und März 1933 nicht mehr übertroffen wurde.[12]

Sich auf das Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmutzschriften von 1926 beziehend veranlasste der Verwaltungs- und Polizeisenat der Stadt am 21. November 1932 fortlaufende Kontrollen von Buchhandlungen und Leihbüchereien.[17]

Politik im Stadtrat

Die NSDAP nutzte die Stadtratssitzungen als Forum für ihre Propaganda und zum Ausbau ihrer Macht in der Stadtverwaltung. Die SPD wurde bei der Verteilung der wichtigen Ausschusssitze übergangen und wusste sich meist nur durch Sitzungsboykott und/oder Artikel im parteieigenen Coburger Volksblatt zu wehren. Trotz der eigenen populistischen Forderung, dass Stadträte keine städtischen Aufträge erhalten dürfen, hatten die Stadträte Faber und Streng Aufträge angenommen und der Stadtrat Bernhard sein Wissen aus dem Finanzausschuss für ein Grundstücksgeschäft genutzt. Ab Sommer 1932 wurden amtliche Bekanntmachungen der Stadt nur noch in der Coburger Nationalzeitung, die vom Stadtrat Ernst Kuhn herausgegeben wurde, und erstmals gegen Entgelt abgedruckt. Die Schlüsselpositionen in der Verwaltung und in den städtischen Eigenbetrieben wurden mit Parteimitgliedern besetzt. Neben den in Ruhestand geschickten Bürgermeistern und dem Direktor der städtischen Werke Meckel wurde der Direktor der Coburger Stadtsparkasse Soergel im April 1931 mit einem letztendlich erfolglosen Dienstrafverfahren beurlaubt.[18] Auch der Stadtbaurat Köster und der Rechtsrat Franz Dehler wurden drangsaliert. Dehler hatte noch 1930 gegen die Ernennung von Schwede als dritten Bürgermeister gestimmt, trat aber Ende 1932 in die NSDAP ein und machte als Landrat und ab 1938 als Präsident der Verwaltung der bayerischen Schlösser, Gärten und Seen Karriere. Im März 1930 wurden beispielsweise fünf Arbeiter der Städtischen Werke entlassen und durch fünf Mitglieder der NSDAP ersetzt[19] und ab dem 9. Oktober 1930 entschied nur noch der von der NSDAP bestimmte Sparkassenverwaltungsausschuss, ohne den Sparkassendirektor Soergel, über Kündigungen und Einstellungen.[20]

Finanzpolitik

Entsprechend den Wahlversprechungen beschloss am 24. Juli 1929 der Stadtrat auf Antrag der NSDAP-Stadtratsfraktion die Besteuerung von Warenhäusern und Filialen, die in Coburg generell in jüdischem Besitz waren. Die Warenhaussteuer kam erstmals in Deutschland zur Anwendung. Sie sollte die populistischen Steuersenkungen bei den Gewerbe-, Grund- und Haussteuern und die Streichung von Straßenreinigungs- und Feuerschutzgebühren refinanzieren. Trotzdem wies der Haushaltsplan für 1929/1930 bei Einnahmen von rund 3 Millionen Reichsmark ein Defizit von 727.000 Reichsmark auf, weshalb die Regierung von Oberfranken in Bayreuth die Wiedereinführung der gestrichenen Steuern und Abgaben anordnete und, nach Weigerung der Stadtverwaltung dies umzusetzen, Coburg als einzige bayerische Stadt das Selbstverwaltungsrecht entzog.[11] Dadurch wurde die bayerische Regierung für die unpopulären Steuerlasten verantwortlich gemacht. Daneben veranlasste der Verwaltungsausschuss der Städtischen Sparkasse Coburg, dass zur Deckung des Haushaltsdefizits 350.000 Reichsmark dem Gewinn der Sparkasse entnommen wurden. Dies geschah trotz Widerspruches des Sparkassendirektors Konrad Soergel, der dem ministeriellen Bescheid, eine Barliquiditätsreseve zu bilden, Folge leisten wollte[20]. Ein Jahr später wies der Haushaltsplan ein Defizit von 650.000 Reichsmark auf und für 1931/1932 waren 800.000 Reichsmark vorgesehen, was zur dauerhaften staatlichen Zwangsverwaltung Coburgs zum Ausgleich des Haushaltes führte. Angesichts von 1,3 Millionen Reichsmark Schulden drohte Coburg im April 1932 die Zahlungsunfähigkeit. Im Mai 1932 legte die Stadtregierung der „nationalsozialistischen Musterstadt“ dann angesichts der bevorstehenden Reichstagswahlen einen ausgeglichenen Haushaltsentwurf vor, dessen Prüfung durch die Regierung in Bayreuth allerdings ergab, dass Einnahmen eingeplant worden waren, auf die Coburg keine Rechtsansprüche hatte. Daher wurde die Stadt zur Erhöhung der Bürgersteuer um 400 % über dem Landesstandard gezwungen.[21]

Öffentliche Sicherheit

Die Übernahme der Macht durch die NSDAP führte zu einer rapiden Zunahme politisch motivierter Gewalt in Coburg. So wurde beispielsweise das sozialdemokratische Landtagsmitglied Franz Klingler am 15. Januar 1930 überfallen und bewusstlos geschlagen und jüdische Bürger wurden immer öfter in der Öffentlichkeit angegriffen. Die Ermittlungen der Stadtpolizei, die bald in dem Ruf stand, nationalsozialistisch unterwandert zu sein, führten generell zu keinen Ergebnissen. Untersuchungen eines im Januar 1930 entsandten Kriminalbeamten der Nürnberger Polizeidirektion waren erfolglos. Am 22. August 1930 überfielen SA-Mitglieder einen Umzug der SPD anlässlich des Coburg-Besuchs des ehemaligen Reichskanzlers Hermann Müller. Ein Höhepunkt der Übergriffe war am 28. November, als nach einer SPD-Kundgebung mit dem Hauptredner Wilhelm Hoegner die Teilnehmer aus Neustadt bei Coburg bei der Rückfahrt mit fünf Lastwagen durch 22 Nationalsozialisten mit Steinen und Flaschen beworfen wurden. Ein Lkw-Fahrer wurde am Kopf getroffen. Er verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug, das eine Böschung hinunter stürzte und sich überschlug. Dabei wurden zwei Personen schwer und 14 leicht verletzt. Diesmal wurden umfangreiche Ermittlungen durch den Coburger Polizeidirektor Wilhelm Janzen durchgeführt, die letztendlich zu Haftstrafen zwischen drei und acht Monaten für 14 Täter führte. Nach einem Stadtratsbeschluss im Januar 1931 wurde Janzen durch den Polizeiinspektor Scheel abgelöst, mit einer geringeren Besoldungsgruppe in das Wohlfahrtsamt versetzt und im September 1932 pensioniert. Im Sommer 1931 kam es nahezu in jeder Nacht zu Gewalttätigkeiten, insbesondere im August zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten.

Die wachsenden Gewalttaten und die Unfähigkeit der willfährigen Stadtpolizei diese zu beenden sowie die Ausgabe von Waffenscheinen für die SS-Führung und Hitlers SS-Leibwache, die von der Münchner Polizei nicht ausgestellt worden waren, veranlasste das bayerische Innenministerium zu handeln. Es übertrug die Polizeigewalt in der Stadt Coburg vom 11. März 1932 bis 8. August 1932 dem Oberregierungsrat Ernst Fritsch in seiner Funktion als Stadtkommissar. Dem Vorstand des Bezirksamts Coburg unterstand unter anderem die Landespolizei.

Arbeitsdienst

Im Januar 1932 wurde der Freiwillige Arbeitsdienst der Stadt Coburg eingerichtet, der Prototyp des späteren Reichsarbeitsdienstes. Arbeitslose, männliche Jugendliche wurden in einem Barackenlager im Coburger Stadtteil Wüstenahorn zwecks vorübergehender Beschäftigung und Erziehung kaserniert. Bei Weigerung der Teilnahme am Arbeitsdienst, meist Bauarbeiten, wurde der Bezug von städtischen Sozialleistungen gestrichen. Den Dienstwilligen verblieb von ihrem Lohn ein wöchentliches Taschengeld von 3,5 Reichsmark. Durchschnittlich 60 Mann waren in der Regel ein halbes Jahr im Arbeitslager, das mit Gliederung, Wachdienst, Märschen und Exerzierübungen einen paramilitärischen Charakter aufwies. Die Parteipropaganda sorgte dafür, dass der Coburger Arbeitsdienst als Idee der NSDAP reichsweit bekannt wurde. Viele Kommunalpolitiker anderer Gemeinden informierten sich durch Besuche darüber. Im September 1932 folgte dann doch die Eingliederung des Arbeitsdienstes in den Freiwilligen Arbeitsdienst des Reiches, da dieser zu 90 % bezuschusst wurde.[22]

1933 bis 1945

Bei den Reichstagswahlen vom 5. März 1933, zu denen die Stadtverwaltung nur Wahlplakate der NSDAP gestattete, bekamen die Nationalsozialisten 56,1 % der Wählerstimmen. Vier Tage später, am 9. März feierten SS- und SA-Angehörige die nationalsozialistische Machtübernahme in Bayern. Eine Verhaftungswelle von 152 Regimegegnern und Juden setzte in Coburg ein. Die Not- und Hilfspolizei, die am 2. März 1932 unter dem Vorwand des Schutzes öffentlicher Gebäude aufgestellt worden war, unter der Leitung von Emil Mazuw stand und aus 55 SS-Angehörigen bestand, wurde dazu eingesetzt. In der sogenannten Schutzhaft wurden Verhöre von 83 Personen mit Folterungen durchgeführt, um „Geständnisse“ zu erpressen. Dabei anwesend waren teilweise Schwede und Faber. 31 Personen wurden in das KZ Dachau überführt. Nach Einlieferung mehrerer Misshandelter ins Landkrankenhaus erstatteten die Ärzte Anzeige. Die Ermittlungen wurden aber Anfang Mai eingestellt, zu Verurteilungen durch das Landgericht kam es erst 1951.

Am 11. März folgte durch den neuen bayerischen Innenminister Adolf Wagner die Amtsenthebung und Verhaftung des Stadtkommissars Fritsch, dessen Amtsgeschäfte am 3. April auf Schwede übertragen wurden. Damit war auch die letzte Schlüsselposition in der Verwaltung durch einen Parteigenossen besetzt.[23] Die sieben Stadträte der SPD wurden im Juli abgesetzt.

Ereignisse

Coburger Stadtwappen
von 1934 bis 1945
Coburger Stadtwappen
Altes Schützenhaus anlässlich 15-Jahr-Feier zum „Zug nach Koburg“ im Oktober 1937

Am Sonntag den 7. Mai 1933 kam es im äußeren Hof der Ehrenburg zur Bücherverbrennung. Die Aktion wurde von der Hitlerjugend im Rahmen des neugeschaffenen „Tages der Jugend“ durchgeführt. Der Coburger Unterbannführer der Hitlerjugend, Studienrat Franz Heimberger, Mitglied der NSDAP und seit 1928 Leiter der städtischen Volksbücherei, organisierte den Tag mit Kirchgang, Bücherverbrennung und Umzug. Zuvor hatte er am 5. und 6. April, nach Beschluss des Verwaltungssenats, in Begleitung der Polizei unter anderem acht Leihbüchereien kontrolliert und Bücher wegen des Inhalts oder des Verfassers beschlagnahmt.[17]

Der Kult um Franz Schwede, der im Mai die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister verliehen bekam, erreichte am 10. September 1933 einen Höhepunkt. Der evangelisch-lutherische Dekan Curt Weiß weihte die neue Rathausglocke unter der Bezeichnung Franz-Schwede-Glocke mit Inschrift „Zu Adolf Hitler ruf ich Dich, Franz-Schwede-Glocke heiße ich“.

Das spätmittelalterliche Stadtwappen, das den Kopf des Heiligen Mauritius als Mohren darstellt, wurde am 30. April 1934 durch einen SA-Dolch mit Hakenkreuz im Knauf in einem von Schwarz und Gold gespaltenen Schild ersetzt. Der Oberbürgermeister Schwede wollte mit dem geschmiedeten Dolch die Bedeutung der Stadt für die Frühgeschichte der NS-Bewegung hervorheben.[24] Ende Juni 1934 gab Schwede seine Stellung als Oberbürgermeister auf und wurde schließlich Gauleiter und Oberpräsident der preußischen Provinz Pommern. Der Coburger Stadtrat verlieh ihm am 7. Juli 1934 aufgrund seiner Verdienste der Namenszusatz Coburg.

Im Mai 1934 eröffnete Robert Ley die erste Reichsschule der NS-Frauenschaft auf Schloss Hohenfels, das sich in städtischem Besitz befand. Es war die einzige überregionale Parteieinrichtung in der Stadt.

Im Rahmen des Generalappells des Führerkorps des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps und der Einweihung des neuen Kriegerehrenmals in den Schlossplatz-Arkaden besuchte Hitler am 19. Oktober 1935 wieder Coburg. Dabei erwähnte er unter anderem in einer Rede die Bedeutung Coburgs für die NSDAP.

Am 15. Oktober 1937 war Hitler, vom Obersalzberg kommend, zum letzten Male in dem „lieben, alten Coburg“, wie er die Stadt bezeichnete. Anlass war der 15. Jahrestag von Hitlers „Zug nach Koburg“. Auf dem Marktplatz redete er vor 10.000 Menschen, darunter 1.300 Träger des Goldenen Parteiabzeichens. Dabei sagte er unter anderem: „Mit Coburg habe ich Politik gemacht“.[23] Insgesamt besuchte Hitler Coburg vierzehn mal.

Im Jahr 1939 schenkte Coburg gemäß Stadtratsbeschluss Hitler, zur Erinnerung an den Deutschen Tag von 1922, zum 50. Geburtstag das Alte Schützenhaus, das Mitte 1970er abgerissen wurde. Als „Vorort nationalsozialistischer Gesinnung“ durch Hitler bezeichnet, durfte Coburg ab dem 23. Juni 1939, zehn Jahre nach der Erlangung der Stadtratsmehrheit durch die NSDAP, den Ehrentitel „Erste nationalsozialistische Stadt Deutschlands“ führen.[23]

Baumaßnahmen

Stadtjugendheim in der Rosenauer Straße, ehemals Heim der Hitlerjugend

Im Jahr 1933 erwarb die Stadt Coburg die Liegenschaften der Duscowerke in der Uferstraße 7 und stellte sie dem Reichsarbeitsdienst für ein Stammlager zur Verfügung. Das Anwesen bezog die Abteilung 3/280 mit dem Namen „Der Sandwirt von Tirol“. Die Einweihung eines Neubaus für den RAD-Gruppenstab folgte 1937. Die Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.[25]

Im Jahr 1934 wurde die Gesellschaft „Verein“, der Eigentümer und Betreiber des Gesellschaftshauses am Ernstplatz, gezwungen, ihr Veranstaltungsgebäude an die am 14. Oktober 1933 gegründete gemeinnützige Adolf-Hitler-Haus-Genossenschaft für 60.000 Reichsmark zu veräußern. Das Gebäude, unter anderem mit einem Saal für zirka 450 Personen, wurde nach Plänen von Reinhard Claassen neuklassizistisch umgebaut und diente die folgenden Jahre unter der Bezeichnung Adolf-Hitler-Haus als repräsentative Parteizentrale der örtlichen NSDAP. Vorbild war das Braune Haus der NSDAP in München. Während der Kämpfe um Coburg im April 1945 wurde das Gebäude zerstört und 1955 abgerissen.[26]

An der Rosenauer Straße entstand 1937 das erste Heim der Hitlerjugend des neu geschaffenen Gaus Bayerische Ostmark. Das im von den Nationalsozialisten propagierten Stil des „Bauens im Neuen Reich“ errichtete Gebäude mit einem mittigen, dreiportaligem Eingang und Querbauten war unter anderem mit Scharräumen, Führerzimmer und Ehrenhalle ausgestattet.[25] Die Einweihung des insgesamt rund 133 Tausend Reichsmark teuren Heims war am 5. Dezember 1937 in Anwesenheit der HJ Gebietsführung 22 und 2500 Hitlerjungen. Nach dem Krieg wurde das Stadtjugendheim in dem Haus untergebracht.

Geplantes Kreisforum

Entwürfe gab es von Fritz Schaller für eine Thingstätte unterhalb des Bismarckturms und von Reinhard Claassen für eine monumentale Gedenkhalle für die Gefallenen der Kriege. Pläne der NSDAP von 1940 für ein so genanntes Kreisforum auf dem unbebauten Judenberg, oberhalb vom geplanten Main-Werra-Kanal, als Pendant zur gegenüberliegenden Veste Coburg, mit einer Aufmarschallee, einem Aufmarschplatz für 10.000 Personen und einer Festhalle mit 3500 Quadratmeter Grundfläche kamen aufgrund des Krieges nicht zur Ausführung. Das Gleiche gilt für die Erweiterung des Coburger Rathauses im Rahmen des Umbaus der Stadtsparkasse. Dabei sollte am Rathaus an dem westlichen Ende ein neuer Coburger Erker, der „Führererker“, entstehen.

Nach Kriegsende

Im Rahmen der Entnazifizierung wurden alle Parteigenossen, die vor dem 1. Mai 1937 die NSDAP-Mitgliedschaft erworben hatten, von der amerikanischen Militärregierung entlassen. Im Herbst 1945 waren dies 247 der 328 Stadtbediensteten, weitere 30 Personen folgten im Dezember. Von den 150 Mitarbeitern der Sparkasse verloren 104 ihren Arbeitsplatz.[27] Zur Stadtratswahl am 26. Mai 1946 waren wegen der NS-Vergangenheit 2.600 Einwohner nicht wahlberechtigt. Die SPD erhielt 39,2 % der Stimmen, wurde stärkste Fraktion und stellte mit Ludwig Meyer den Oberbürgermeister.[28]

Die Ereignisse im März und April 1933 führten im Jahr 1951 gegen Schwede, Mazuw und zehn weitere ehemalige SS-Mitglieder zu einem Strafverfahren vor dem Coburger Landgericht wegen Freiheitsberaubung, Körperverletzung und Nötigung im Amt. Unter anderem wurden in dem gut zweimonatigen Verfahren 159 Zeugen vernommen und 117 Opfer festgestellt. Juden waren nicht unter den Zeugen. Am 7. April 1951 war Urteilsverkündung. Schwede wurde wegen 52facher Körperverletzung im Amt in Tateinheit mit versuchter Nötigung zu zehn Jahren, Mazuw wegen 62facher Körperverletzung im Amt in Tateinheit mit zweifacher versuchter Nötigung zu acht Jahren und neun Monaten, ein ehemaliger SS-Untersturmführer wegen zweifacher gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit zweifacher versuchter Nötigung zu zehn Monaten und ein ehemaliger SS-Oberscharführer wegen dreifacher gefährlicher Körperverletzung zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Gegen drei Angeklagte wurde das Verfahren aufgrund des Straffreiheitsgesetzes vom 31. Dezember 1949 und gegen zwei wegen Strafverfolgungsverjährung eingestellt. Drei Angeklagte wurden freigesprochen.[29]

Antisemitismus

Erste antisemitische Flugblätter wurden im Oktober 1919 in Coburg an zahlreiche Häuserwände geklebt. Die Ortsgruppe des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens reagierte umgehend und setzte für Hinweise auf die Täter eine Belohnung von 200 Mark aus. Insbesondere die DNVP mit der ihr nahestehenden Coburger Zeitung waren in dieser Zeit mit antijüdischen Vorträgen und Artikeln aktiv. Von 1920 bis 1922 profilierte sich dann die Coburger Ortsgruppe des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes mit judenfeindlichen Flugblättern, Plakaten, Artikeln in der Coburger Zeitung und Vorträgen. Am 26. November 1920 wurde dabei erstmals in Deutschland Juden der Zutritt zu einer öffentlichen Vortragsveranstaltung mit dem Thema Das Verbrechen am Volke verwehrt. Ab April 1923 gab der Jungdeutsche Orden, mit dem Pfarrer Helmuth Johnsen als Coburger Führer, die Zeitung Coburger Warte heraus. Unter der späteren Schriftleitung von Hans Dietrich wurden unter anderem Hetzartikel gegen Coburger Juden veröffentlicht. Beschwerden des Centralvereins bei der Regierung Oberfrankens führten zu einer halbherzigen Vorzensur. Die Coburger Warte, die aus wirtschaftlichen Gründen im Januar 1925 eingestellt wurde, folgte 1926 die NSDAP-Parteizeitung Der Weckruf als judenfeindliches Hetzblatt, das in Aufmachung und Stil wie Der Stürmer gestaltet war. Am 25. Januar 1929 erschien die C.V.-Zeitung des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens in Berlin mit der Überschrift Koburg. Der Verfasser beschrieb in einem ganzseitigen Artikel Coburg als Hochburg und Brutstätte antisemitischer Ausschreitungen. Tätliche Angriffe gegen jüdische Einwohner und deren Eigentum gehörten damals zur Tagesordnung, die Ermittlungen der Stadtpolizei waren im Regelfall erfolglos. Im Rahmen einer Werbeaktion in der Coburger National-Zeitung wurde am 14. Februar 1931 unter dem Kennwort Der Geschäftsjude ein Preisausschreiben veranstaltet und erstmals in einer Stadt Deutschlands zum Boykott jüdischer Firmen aufgerufen. Die betroffenen Geschäftsleute schalteten die Gerichte ein, in der Berufungsinstanz vor dem Oberlandesgericht Bamberg waren sie schließlich erfolgreich.[30]

Nikolaikirche in Coburg

Auf Antrag von Franz Schwede beschloss der Coburger Stadtrat am 23. September 1932, der jüdischen Gemeinde zum Jahresende den Vertrag zur Überlassung der Nikolaikirche als Synagoge zu kündigen. Die israelitische Kultusgemeinde wehrte sich zwar anfangs vor Gericht gegen die Kündigung, brach allerdings im März 1933 das Verfahren ab. Am 16. März 1933 wurde die Synagoge geschlossen, bis 1936 musste die Gemeinde noch 6000 Reichsmark zur Wiederinstandsetzung an die Stadt entrichten. Es war nach der Autenhausener im Jahr 1928 die zweite Synagoge in Deutschland, die aufgrund nationalsozialistischen Einflusses geschlossen werden musste.[31]

Im März 1933, als Coburg rund 26.000 Einwohner besaß – davon 233 jüdischen Glaubens – begann der offene Terror gegen Kritiker der NSDAP und jüdische Einwohner. Insgesamt wurden 39 Juden von der städtischen Notpolizei festgenommen und im Regelfall gefoltert. Jakob Friedmann, 1920 und 1928 schon von Nationalsozialisten verbal angegriffen, verschleppten am 15. März Unbekannte und misshandelten ihn schwer. Daneben kam es zu Demonstrationen gegen jüdische Geschäfte, die am 1. April mit dem deutschlandweiten Boykotttag einen Höhepunkte hatten.[30] Die sechs Kaufhäuser gingen bis 1936 in „arischen“ Besitz über, darunter 1935 das Modehaus M. Conitzer & Söhne in der Spitalgasse 19, das der Kaufhauskette Hermann Tietz angeschlossen war. Im August 1935 begannen auf Eigeninitiative Coburger Kinos, Geschäfte und Lokale Juden den Zutritt zu verbieten, im Landestheater Coburg waren sie unerwünscht[30]. In der Nacht zum 10. November 1938 wurden jüdische Geschäfte verwüstet und Schaufenster zerschlagen, die Betstube im Wohnhaus Hohen Straße 30 wurde zerstört. Die ehemalige Synagoge blieb unversehrt. Für viele der noch 133 Mitglieder der jüdischen Gemeinde folgte die Verhaftung, wobei 35 Männer in der Angerturnhalle, vor der antijüdische Demonstrationen stattfanden, festgehalten wurden. 16 Personen überführte die SA nach Hof.[30]

Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof

Im Dezember 1938 benannte die Stadtverwaltung die Judengasse in Marktgasse, das Judentor in Markttor, den Judenberg in Saarlandberg und die Judenbrücke in Itzbrücke um. 1941 lebten noch 41 Juden in der Stadt, die meist als Zwangsarbeiter eingesetzt wurden. 26 Coburger Juden deportierte das NS-Regime am 27. November 1941 mit einem Sammeltransport aus Franken nach Riga, fünf kamen am 24. April 1942 nach Izbica und sechs am 9. September 1942 nach Theresienstadt. Am 19. November meldete der Oberbürgermeister (von 1938 bis 1945) August Greim die Stadt Coburg als „judenfrei“, vier jüdische Frauen entgingen den Deportationen, da sie mit „deutschblütigen“ Männern verheiratet waren.[30] Auf dem jüdischen Friedhof in Coburg steht ein Gedenkstein mit den Namen von 48 Coburger Juden, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fielen. Die Aufzählung ist aber unvollständig.

Literatur

  • Joachim Albrecht: Die Avantgarde des Dritten Reiches – Die Coburger NSDAP während der Weimarer Republik 1922–1933. Peter Lang GmbH Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-631-53751-4
  • Ludwig Asmalsky: Der Nationalsozialismus und die NSDAP in Coburg 1922–1933. Würzburg 1970, Zulassungsarbeit
  • Carl-Christian Dressel: Anmerkungen zur Justiz in Coburg von der Errichtung des Landgerichts Coburg bis zur Entnazifizierung. In: Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1997, Coburg 1997, ISSN 0084-8808.
  • Jürgen Erdmann: Coburg, Bayern und das Reich 1918–1923. Druckhaus und Vesteverlag A. Rossteutscher, Coburg 1969
  • Frank Finzel, Michael Reinhart: Spuren: 175 Jahre Sparkasse Coburg, Hauptwege, Nebenwege, Irrwege. Deutscher Sparkassenverlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-09-303832-4
  • Hubert Fromm: Die Coburger Juden – Geschichte und Schicksal. Evangelisches Bildungswerk Coburg e.V. und Initiative Stadtmuseum Coburg e.V., 2. Auflage Coburg 2001, ISBN 3-9808006-0-1
  • Initiative Stadtmuseum Coburg e. V.: Voraus zur Unzeit. Coburg und der Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland, Coburg 2004, ISBN 3-9808006-3-6
  • Harald Sandner: Coburg im 20. Jahrhundert. Die Chronik über die Stadt Coburg und das Haus Sachsen-Coburg und Gotha vom 1. Januar 1900 bis zum 31. Dezember 1999 – von der „guten alten Zeit“ bis zur Schwelle des 21. Jahrhunderts. Gegen das Vergessen. Verlagsanstalt Neue Presse, Coburg 2002, ISBN 3-00-006732-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Joachim Albrecht: Die Avantgarde des Dritten Reiches. S. 194.
  2. Harald Sandner: Coburg im 20. Jahrhundert, S. 107
  3. Rainer Hambrecht: Coburg-Ein Experimentierfeld und die nationalsozialistische Machtergreifung?. In:Voraus zur Unzeit. Coburg und der Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland. S. 9.
  4. Jürgen Erdmann: Coburg, Bayern und das Reich 1918–1923, S. 87–90.
  5. a b c d e Jürgen Erdmann: Coburg, Bayern und das Reich 1918–1923, S. 94, 103, 91, 106, 105.
  6. a b Harald Sandner: Coburg im 20. Jahrhundert, S. 80, 105.
  7. Jürgen Erdmann: Coburg, Bayern und das Reich 1918–1923, S. 119.
  8. a b c d Joachim Albrecht: Die Avantgarde des Dritten Reiches. S. 91, 95, 94, 95.
  9. Joachim Albrecht: Die Avantgarde des Dritten Reiches. S. 107 ff.
  10. Elke Fröhlich (Hrsg): Die Tagebücher von Joseph Goebbels. Teil I, Band 1/III, München 2004, ISBN 3-598-23787-1, S. 243 zum 7. Mai 1929
  11. a b Harald Sandner: Coburg im 20. Jahrhundert, S. 101, 102.
  12. a b c Joachim Albrecht: Die Avantgarde des Dritten Reiches. S. 118, 119 ff, 123 ff.
  13. Harald Sandner: Hitlers Herzog. Shaker Media, Aachen 2011, ISBN 978-3-86858-598-8, S.239
  14. Harald Sandner: Coburg im 20. Jahrhundert, S. 114.
  15. Harald Sandner: Hitlers Herzog – Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha – Die Biographie. Shaker Media, Aachen 2011, ISBN 978-3-86858-598-8, S.239
  16. Harald Sandner: Hiters Herzog. Shaker Media, Aachen 2011, ISBN 978-3-86858-598-8, S.231
  17. a b Edmund Frey, Brigitte Maisch: Der „Coburger Scheiterhaufen“ brannte am 7. Mai 1933. In:Coburger Geschichtsblätter, 17. Jahrgang, Heft 1-2, 2009.
  18. Hubertus Habel: Beschiss auf ganzer Linie: Kommunalpolitik der NSDAP. In:Voraus zur Unzeit. Coburg und der Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland. S. 107.
  19. Ludwig Asmalsky: Der Nationalsozialismus und die NSDAP in Coburg 1922–1933, S. 64.
  20. a b Frank Finzel, Michael Reinhart: Spuren: 175 Jahre Sparkasse Coburg, Hauptwege, Nebenwege, Irrwege, S. 316, S. 319
  21. Hubertus Habel: Beschiss auf ganzer Linie: Kommunalpolitik der NSDAP. In: Voraus zur Unzeit. Coburg und der Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland. S. 107.
  22. Joachim Albrecht: Die Avantgarde des Dritten Reiches. S. 157 ff.
  23. a b c Harald Sandner: Coburg im 20. Jahrhundert. S. 117–119, 147, 157.
  24. Haus der bayerischen Geschichte: Wappenbeschreibung
  25. a b Stefan Nöth:Die Stadtentwicklung Coburgs seit 1920. In:Peter Morsbach, Otto Titz: Stadt Coburg. Ensembles • Baudenkmäler • Archäologische Denkmäler. Karl M. Lipp Verlag, München 2006, ISBN 3-87490-590-X, S. CIX
  26. Christian Boseckert: Hallen, ein beinahe ständiges Thema. In:Coburger Geschichtsblätter, 15. Jahrgang, Heft 3-4, 2007.
  27. Frank Finzel, Michael Reinhart: Spuren: 175 Jahre Sparkasse Coburg, Hauptwege, Nebenwege, Irrwege. S. 391.
  28. Hubertus Habel: Nach der Apokalypse. In:Voraus zur Unzeit. Coburg und der Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland. S. 124.
  29. Carl-Christian Dressel: Anmerkungen zur Justiz in Coburg von der Errichtung des Landgerichts Coburg bis zur Entnazifizierung. In:Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1997, ISSN 0084-8808, S. 71
  30. a b c d e Hubert Fromm: Der Antisemitismus von 1919 bis 1942. S. 1 ff, 55 ff, 82 ff, 91 ff, 119 ff.
  31. Rainer Axmann: Die Geschichte der jüdischen Gemeinde. In:Die Coburger Juden – Geschichte und Schicksal. S. 137 ff.

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