Coca (Spanien)

Coca (Spanien)
Coca
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Coca (Spanien) (Spanien)
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Basisdaten
Autonome Gemeinschaft: Kastilien-León
Provinz: Segovia
Koordinaten 41° 13′ N, 4° 31′ W41.218019444444-4.5223916666667785Koordinaten: 41° 13′ N, 4° 31′ W
Höhe: 785 msnm
Fläche: 98,45 km²
Einwohner: 2.112 (1. Jan. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 21,45 Einw./km²
Postleitzahl: 40480
Gemeindenummer (INE): 40057
Verwaltung
Offizielle Webpräsenz
Lage der Stadt
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Coca ist eine Kleinstadt in der spanischen Provinz Segovia, die zur Autonomen Region Kastilien-León gehört.

Coca liegt auf halbem Wege zwischen Valladolid und Segovia.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Spuren menschlicher Besiedelung reichen bis zurück in die Bronzezeit. Die Keltiberer besaßen hier eine der größten Ansiedlungen im Einzugsbereich des Duero. Der Ort soll damals 6000-8000 Einwohner gehabt haben. Die Ansiedlung, die zum Siedlungsgebiet der Arevacer gehörte, war strategisch gut durch die beiden Flüsse Eresma und Voltoya geschützt, die den Ort im Westen und Osten umschließen und im Norden zusammenfließen, um später in den Rio Adajo zu münden, einem linken Nebenfluss des Duero. Um 220 v. Chr. zog der karthagische Feldherr Hannibal in diese Gegend. In der Folge gelangte sie unter die Herrschaft der Römer, deren Konsul Lucius Licinius Lucullus den lokalen Widerstand im Jahre 151 v. Chr. brechen konnten, wovon Appian berichtet. Die Römer nannten den Ort, der auf 20.000 Einwohner anwuchs, Cauca. Auch eine der wichtigsten Straßen der iberischen Halbinsel, die Route von Galicien ins zentrale Kastilien, berührte damals die Stadt. Cauca wurde zwar von den Feldzügen gegen Sertorius (74 v. Chr.) abermals stark betroffen, blühte aber danach erneut auf. Im zweiten Jahrhundert wurde Cauca römisches Municipium. Vor allem in der Spätantike war Cauca die Heimat bedeutender römischer Adelsgeschlechter, so wurde der Kaiser Theodosius I. im Jahre 347 hier geboren. Mit dem Einfall der Westgoten im fünften Jahrhundert ging die Bedeutung des Ortes rapide zurück. Seit etwa 712 gehörte Coca zum Machtbereich der Muslime, bis Alfons VI. von Kastilien Coca zurückeroberte. Im 15. Jahrhundert war Coca im Besitz von Don Íñigo López de Mendoza, Marqués de Santillana und kam danach (1453) an Alonso de Fonseca, der in Coca eine Zitadelle erbauen ließ. In dieser Burg stationierte auch Napoleon ab 1808 eine Garnison. Die Stadt lebt traditionell von der Glasherstellung, da sie aber mittlerweile abseits der großen Verkehrsströme liegt, ist sie heute eher eine beschauliche Landgemeinde.

Sehenswürdigkeiten

Von der großen römischen Vergangenheit zeugen zahlreiche Überreste antiker Gebäude. Beeindruckend sind aber vor allem die mittelalterlichen Stadtmauern. Zu den bedeutendsten Kirchen zählt die gotische Santa Maria la Mayor sowie die Eremitage Santa Rosalia. Weithin sichtbar ist auch der klobige Maurenturm (torre mudéjar) von San Nicolás. Neueren Datums sind das Rathaus (Ayuntamiento) und das Centro cultural „Fonseca“.

Das Kastell von Coca

Kastell von Coca

Das Wahrzeichen der Stadt ist allerdings die Zitadelle oder das Kastell, dessen Bau im Jahre 1453 von maurischen Handwerkern begonnen und zu Anfang des 16. Jahrhunderts abgeschlossen wurde. Der Wohnbau ist dabei von zwei massiven Mauerringen aus Backstein umgeben, die mit Zinnen bewehrt und zahlreichen Rundtürmen versehen sind.

Das Kastell von Coca ist das malerischste Beispiel für den Mudéjar-Stil. In dieser steinarmen Gegend wurde der gesamte riesige Bau aus Ziegelsteinen errichtet. Es war die Bastion der mächtigen Familie Fonseca. Der breite Graben ist nicht dazu gedacht, mit Wasser gefüllt zu werden, sondern dient Artilleriezwecken. Coca war, wie die meisten Mudéjar-Burgen, größtenteils verputzt. Der turmartig gestufte Aufsatz der Zinnen wurde zur Barockzeit hinzugefügt.

Heute ist hier eine Landwirtschaftsschule untergebracht.

Einzelnachweise

  1. Population Figures referring to 01/01/2010. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística.

Literatur

  • Wolf, Reinhart: Castillos. München 1983, S. 16, 111, Abb. 29, Rückseite
  • Leonardy, Heribert J. / Hendrik Kersten: Burgen in Spanien. Eine Reise ins spanische Mittelalter. Darmstadt / Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2002, S. 158-162

Weblinks


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