Collocaliini

Collocaliini
Salanganen
Glanzkopfsalangane (Collocalia esculenta). (Aus Meyers Konversations-Lexikon (1885-90))

Glanzkopfsalangane (Collocalia esculenta). (Aus Meyers Konversations-Lexikon (1885-90))

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Segler (Apodidae)
Tribus: Salanganen
Wissenschaftlicher Name
Collocaliini
Gattungen
  • Collocalia
  • Aerodramus
  • Hydrochrous

Als Salanganen (Collocaliine) werden knapp dreißig zu den Seglern (Apodidae) gehörende Vogelarten bezeichnet, die den Gattungen Collocalia, Aerodramus und Hydrochrous zugeordnet werden. Salanganen kommen in Indien, Südostasien, Australien und den Inseln des Indischen Ozeans sowie des Südwest-Pazifiks vor. Die Salanganen sind sehr kleine bis kleine Segler, die Zwergsalangane (Collocalia troglodytes) als kleinste Art weist eine Körperlänge von 9 Zentimetern auf, die Riesensalangane (Hydrochous gigas) ist als größte Art mit einer Körperlänge von 16 Zentimetern etwas größer als mitteleuropäische Schwalben.[1]

Inhaltsverzeichnis

Essbare Vogelnester

Die meisten Seglerarten benutzen Speichel zum Bau des Nests, dieses Verhalten ist bei den Salanganen am deutlichsten ausgeprägt. Die Weißnestsalangane (Aerodramus fuciphaga) baut sein Nest ausschließlich aus Speichel auf. [2] Diese beinahe weißen und wie Wasserglas aussehenden Nester sind die beliebtesten „essbaren Schwalbennester“. Aber auch die von der Schwarznestsalanganen (Aerodramus maximus) gebauten sogenannten schwarzen Nester, die neben Speichel hauptsächlich aus Moos, Gras und Federn bestehen, gelten als Delikatesse. Die Beliebtheit dieser Vogelnester macht Maßnahmen zum Schutz dieser Arten erforderlich.[3][4]

Brutplätze und Echoortung

Die meisten Arten der Salanganen brüten in großen Kolonien in dunklen Höhlen, einige an den Küsten, andere im Binnenland. Die Kolonien sind teilweise riesig, die Individuenzahl der in den Niah-Höhlen bei Sarawak in Malaysia nistenden Salanganen wird auf mehr als eine Million geschätzt.[4]

Einige der Salanganenarten verfügen über gut entwickelte Fähigkeiten zur Echoortung. Im Gegensatz zu Fledermäusen benötigen die Salanganen diese Fähigkeit offenbar nicht zur Lokalisierung von Beutetieren in der Luft, sondern die Echolokation gibt ihnen die Möglichkeit, in dunklen Höhlen zu nisten. Zudem sind sie dadurch in der Lage, abends länger auf Insektenjagd zu gehen, ohne ein Problem beim Aufsuchen des Nistplatzes in großer Dunkelheit zu haben.[5]

Systematik

Die Systematik der Salanganen ist äußerst umstritten. Ursprünglich wurden alle Salanganen einer einzigen Gattung zugeordnet, der Gattung Collocalia. R. K. Brooke teile 1970 diese Gattung in drei Gattungen auf. Der Gattung Hydrochous, gehört nur die an Wasserfällen brütende Riesensalangane an. In der Gattung Collocalia verblieben die Segler mit glänzendem Gefieder, die über die Fähigkeit zur Echolokation verfügen. Die restlichen Arten bilden die Gattung Aerodramus.[6] Eine Forschergruppe um Henri Thomassen sprach sich 2005 allerdings dafür aus, alle Salanganen wieder in einer Gattung zu vereinen.[7]

Die Gattung Schoutedenapus, über die sehr wenig bekannt ist, wird gelegentlich auch den Salanganen zugerechnet, meist aber der Tribus Apodini.[6]

Literatur

  • del Hoyo, Elliot, Sargatal (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World. Volume 5: Barn-Owls to Hummingbirds. Lynx Edicions, 1999, ISBN 84-87334-25-3
  • David Lack: Swifts in a Tower. Chapman & Hall 1973; ISBN 0-412-12170-0
  • Phil Chantler, Gerald Driesses: A Guide to the Swifts and Tree Swifts of the World. Pica Press, Mountfield 2000, ISBN 1-873403-83-6

Einzelnachweise

  1. Chantler, Driessens: A Guide to the Swifts and Tree Swifts of the World. Seite 120–153, siehe Literatur
  2. del Hoyo et al. (1999): Handbook of the birds of the world. Seite 405f, siehe Literatur
  3. Joseph J. Hobbs (2004): Problems in the harvest of edible birds' nests in Sarawak and Sabah, Malaysian Borneo. Biodiversity and Conservation 13(12): 2209-2226 (Zusammenfassung)
  4. a b David Lack: Swifts in a Tower. Seite 23–35
  5. del Hoyo et al. (1999): Handbook of the birds of the world. Seite 391, siehe Literatur
  6. a b del Hoyo et al. (1999): Handbook of the birds of the world. Seite 389f, siehe Literatur
  7. Henri A. Thomassen et al. (2005): Phylogenetic relationships amongst swifts and swiftlets: A multi locus approach. Molecular Phylogenetics and Evolution 37:264-277 (Zusammenfassung)

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