Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles

Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles
Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles S.A.
CAF-Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN ES0121975017
Gründung 1917
Sitz Beasain, Spanien
Leitung Jose María Baztarrica Garijo, Vorstandsvorsitzender
Mitarbeiter > 4.320
(Jahresmittel 2007)[1]
Umsatz 680,8 Mio. EUR (2005) [2]
Branche Schienenfahrzeugbau

Produkte

Website www.caf.net

Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (abgekürzt CAF) ist ein spanischer Hersteller von Eisenbahnfahrzeugen mit Sitz in Beasain im Baskenland. Das Unternehmen wurde 1917 gegründet und besteht seit 1971 in der heutigen Form. Der Hersteller von Untergrundbahnen, Vorortbahnen und Hochgeschwindigkeitszügen ist seit den 1990er Jahren auch international tätig.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorgeschichte und Gründung

Die Fabrica de Hierros San Martín (Eisenwerk San Martín) ist das älteste Unternehmen, das als Vorläufer der heutigen CAF gelten kann. Es wurde 1860 von Domingo Goitia, Martín Usabiaga sowie José Francisco Arana gegründet. Das Unternehmen stellte Stahl im Puddelverfahren her und betrieb und ein Walzwerk.

Francisco Goitia, der Sohn und Erbe Domingo Goitias, gründet 1892 gemeinsam mit dem Marqus de Urquijo die Maschinenfabrik Gipuzkoa (La Maquinista Gipuzkoa). Bis 1899 baute das Unternehmen seinen Produktionsstandort Beasain in der baskischen Provinz Gipuzkoa auf und stellt dort unter Anderem auch Eisenbahnrollmaterial her. Die erstmalige Lieferung von zehn offene Güterwagen an das Gaswerk Madrid wurde im Jahr 1905 zum Anlass genommen, den Namen in Fabrica de Vagones Beasain (Wagonbau Beasain), kurz FVB, zu ändern. Die guten Konjunkturlage vor und während des Ersten Weltkriegs ermöglicht es, die Produktion zu steigern und es werden über die Jahre 16.000 Güterwagen, 370 Reisezugwagen und 24.000 Räder hergestellt.

1917 geht aus der Fabrica de Vagones Beasain die Compañia Auxiliar de Ferrocarriles hervor, welche ab da die Abkürzung CAF trägt. Der Betrieb beschäftigte damals 1.600 Mitarbeiter und war spezialisiert auf den Bau von Güterwagen.[3]

Compañia Auxiliar de Ferrocarriles (CAF) ab 1917

U-Bahnzüge der Metro Bilbao von CAF

Die gute Auftragslage im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau der Eisenbahn nach Ende des spanischen Bürgerkriegs ermöglicht es 1940 ein Werk in Irun zu eröffnen.

CAF erwarb 1954 eine Mehrheitsbeteiligung an der Material Movil y Construcciones (kurz MMC) in Saragossa (Aragonien), welche auf den Bau von U-Bahnzügen und Reisezugwagen spezialisiert war.[3]

Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (CAF) ab 1971

1971 werden die beiden Firmen Compañia Auxiliar de Ferrocarriles und Material Movil y Construcciones zur Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (CAF) zusammengelegt.

Ende der 1980er Jahre modernisierte CAF die Produktionsanlagen und war in der Folge auch an der Herstellung der ersten Hochgeschwindigkeitszüge für die RENFE beteiligt.[3]

Seit Anfang der 1990er Jahre ist CAF auch international tätig. Prestigeträchtige Aufträge zur Lieferung von Express- und Vorortzügen zur Anbindung von Flughäfen kamen aus Hong Kong[4] und London. Metro- und Vorortzüge wurden in den Folgejahren auch in die USA, beispielsweise nach Washington DC, Sacramento und Pittsburgh, sowie nach Mexiko Stadt geliefert. In Europa bestellte beispielsweise die Metro Brüssel im Jahr 2004 Fahrzeuge bei CAF.

Anfang der 2000er Jahre lieferte CAF Hochgeschwindigkeitszüge an die spanische RENFE und im Jahr 2005 wurden erstmals Hochgeschwindigkeitszüge exportiert, welche in die Türkei gingen.[5] Züge mit Diesel-elektrischem Antrieb sollen nach Saudi-Arabien geliefert werden.[6]

CAF ist eine Aktiengesellschaft und befindet sich mehrheitlich im Eigentum institutioneller Investoren.

Produkte

Eine technische Besonderheit im Angebot der CAF sind spurwechselfähige Drehgestelle, die für Geschwindigkeiten bis zu 250 km/h zugelassen sind und mit denen im Testbetrieb auf Normalspur schon 275 km/h erreicht wurden. Jeweils zwei einzelne Räder sitzen auf einer starren Achse und sind im belasteten Zustand mechanisch fixiert. Beim langsamen Durchfahren einer Umspuranlage übernehmen seitliche Geleitschienen das Gewicht des Zuges und die Räder können - praktisch in der Luft hängend - verschoben werden.

Hochgeschwindigkeitszüge

Die Hochgeschwindigkeitszüge der CAF für die spanische RENFE sind mit Drehgestellen ausgerüstet, die einen schnellen Spurwechel zwischen Normalspur und Iberischer Breitspur erlauben. Die umspurbaren Varianten erreichen Spitzengeschwindigkeiten von 250 km/h auf Normalspur und 220 km/h auf Iberischer Breitspur. Die Züge werden überwiegend als Zuggattungen Alvia, Alaris und Avant im Hochgeschwindigkeits-Regionalverkehr eingesetzt. Auf Strecken wie MadridBilbao wird dabei sowohl das normalspurige Hochgeschwindigkeitsnetz als auch das regionale Netz in Iberischer Breitspur genutzt.

Die Baureihe HT65000 wurde an die türkische Staatsbahn Türkiye Cumhuriyeti Devlet Demiryolları (TCDD) geliefert und ist eine nicht umspurbare Variante des Zugs für die spanischen Bahn. Der Zug verkehrt auf der Schnellstrecke Ankara–İstanbul auf Normalspur und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h.

Im Mai 2010 hat CAF das Konzept des mehr als 300 km/h schnellen Hochgeschwindigkeitszuges Oaris der Öffentlichkeit vorgestellt.[7] Dieser kann dank einem umspurbaren Fahrwerk sowohl die normalspurigen Neubaustrecken, als auch die bestehenden Breitspurstrecken benutzen.[8] Ein Zug soll aus vier, sechs oder acht Wagen bestehen und in Doppeltraktion bis zu 400 m Länge erreichen.

Einzelnachweise

  1. [1] Pressemappe CAF 2008
  2. DEIA.com Artikel über die Aktionärsversammlung 2006.
  3. a b c Website von CAF Abschnitt Geschichte unter Gesellschaft. Eingesehen am 24. Juli 2008.
  4. railway-technology.com Lantau Line and Airport Railway, Hong Kong, China
  5. El Diario Vasco Ausgabe 20. Oktober 2005
  6. [2] Railway Gazette International, CAF wins Saudi passenger train order, 4. Juli 2008, abgerufen 6. April 2011
  7. CAF unveils Oaris high speed train concept Meldung der Railway Gazette International vom 27. Mai 2010
  8. El Diario Vasco Ausgabe 8. April 2006

Weblinks

43.045833333333-2.1895

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