Cooder

Cooder

Ry Cooder (* 15. März 1947 in Los Angeles, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Gitarrist, Komponist und Produzent. Seine weltweite Bekanntheit verdankt er in erster Linie seinem Spiel als Slide-Gitarrist.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Ryland Peter Cooder spielte als Session-Musiker unter anderem für Taj Mahal und Captain Beefhearts Magic Band, bevor er ab 1970 Solo-Alben aufzunehmen begann, darunter Cover-Versionen von Randy-Newman-Songs. Auf diesen Alben bot Cooder eine stilistische Bandbreite, die ihresgleichen sucht. Technisch ist Cooder einer der besten Gitarristen; er beherrscht eine Vielzahl von Saiteninstrumenten (Mandoline, Saz, Bajo Sexto). Der große kommerzielle Durchbruch blieb ihm verwehrt, weil er mit seiner eklektizistischen Liedauswahl kein Massenpublikum ansprach und auch seine Gesangsstimme nicht ausdrucksvoll genug ist. Unter anderen ließ er sich von einem männlichen Vokaltrio begleiten und arrangierte alte Standards neu. Als eines der besten Alben gilt Chicken Skin Music (1976, mit dem Tex-Mex-Akkordeonisten Flaco Jimenez und dem hawaiischen Gitarristen Gabby Pahinui), auf dem eine Version des Klassikers Stand by Me in einem Gospel-Arrangement zu hören ist. Das zwei Jahre zuvor erschienene Album Paradise and Lunch stand diesem Album jedoch kaum nach und enthielt mit Ditty Wah Ditty, einer Kollaboration mit dem Pianisten Earl Hines, einen Höhepunkt. Mit Bop Till You Drop spielte der Gitarrist 1979 das erste digital aufgenommene Album der Rockgeschichte ein.

Seit den 1980er-Jahren konzentrierte sich Ry Cooder auf Soundtracks in verschiedenen Genres, mit denen er kommerziell recht erfolgreich war. Dabei griff er auf seine bewährten Begleitmusiker (u. a. Jim Keltner) zurück. Am bekanntesten wurde der Soundtrack zum Film Paris, Texas von Wim Wenders, den er mit Jim Dickinson einspielte. Die Filmmusiken zu dem Western The Long Riders (mit David Lindley) und zur Blues-Geschichte Crossroads (eine Kooperation mit den Blueslegenden Sonny Terry und Brownie McGhee) verschaffen einen guten Eindruck von der stilistischen Bandbreite Cooders. Bis heute hat Cooder mehr als 20 Filmmusiken komponiert.

Als Studiomusiker begleitete er unter anderen Künstler wie Gordon Lightfoot, die Rolling Stones (Love in Vain, Sister Morphine), Eric Clapton, Van Morrison (Full Force Gale), Randy Newman, Steve Ripley (The Tractors), Pops und Mavis Staples und John Lee Hooker. Daneben beteiligte er sich immer wieder an Weltmusik-Projekten, wobei er seiner Zeit weit voraus war. So spielte er 1974 zwei Platten mit Musikern aus Hawaii unter der Führung des bekannten einheimischen Musikers Gabby Pahinui ein.

Ry Cooder beteiligte sich 1979 auch am No-Nukes-Konzert im Madison Square Garden in New York, bei dem sich Künstlerinnen und Künstler gegen Atomkraft engagierten.

1992 gründete Cooder mit John Hiatt, Nick Lowe und Jim Keltner die Supergroup Little Village, nachdem die Musiker bereits auf dem Hiatt-Album Bring the Family zusammen spielten. Die Gruppe veröffentlichte nur ein Album sowie diverse semi-offizielle Bootlegs.

Obwohl er schon früh vom Blues beeinflusst wurde, machte er sich einen Namen mit der Wiederbelebung der Traditionen der Weltmusik, einem Konzept, das seinerzeit völlig neu war. Er widmete sich der Country- und Folkmusik, dem Calypso, hawaiischer Musik, Gospel, Salsa, Jazz, Ragtime und Vaudeville. Dabei kreuzte sich sein Weg immer wieder mit dem der Chieftains, die sich ähnlich wie er für Tendenzen der Weltmusik interessieren.

Seit den frühen 1990er-Jahren kooperierte Ry Cooder immer wieder mit Musikern aus anderen Kulturen, so aus Indien, Nordafrika und Südamerika, zum Beispiel mit Ali Farka Touré. Für seine Arbeit mit dem indischen Gitarristen Vishwa Mohan Bhatt erhielt er 1994 einen Grammy. Besonders erfolgreich war das Projekt Buena Vista Social Club mit von Juan de Marcos González ausgesuchten kubanischen Musikern, dem ein Konzertfilm (Regie: Wim Wenders) und zahlreiche Platten unter den Namen der beteiligten Kubaner folgten. Auch sein Sohn Joachim Cooder spielte in der Band mit.

Auszeichnungen

Grammy

als „performing artist“

  • 1988: Best Recording for Children („Pecos Bill“)
  • 1993: Best World Music Album („A Meeting by the River“)
  • 1994: Best World Music Album („Talking Timbuktu“)
  • 1997: Best Tropical Latin Performance („Buena Vista Social Club“)
  • 2003: Best Pop Instrumental Album („Mambo Sinuendo“)

als Produzent

  • 2003: Best traditional tropical latin album („Buenos Hermanos“)

Diskografie

  • Ry Cooder (1970)
  • Into the Purple Valley (1972)
  • Boomer's Story (1972)
  • Paradise & Lunch (1974)
  • Chicken Skin Music (1976)
  • Showtime (Live) (1977)
  • Jazz (1978)
  • Bop Till You Drop (1979)
  • Long Riders (Soundtrack) (1980)
  • The Border (Soundtrack) (1980)
  • Borderline (1980)
  • Southern Comfort (Soundtrack) (1981)
  • The Slide Area (1982)
  • Streets of Fire (Soundtrack) (1984)
  • Paris, Texas (Soundtrack) (1985)
  • Alamo Bay (Soundtrack) (1985)
  • Crossroads (Soundtrack)(1986)
  • Blue City (Soundtrack) (1986)
  • Get Rhythm (1988)
  • Pecos Bill (mit Robin Williams, Narration & Music) (1988)
  • Johnny Handsome (Soundtrack) (1989)
  • Trespass (Soundtrack/Score Music) (1992)
  • A Meeting by the River (mit V. M. Bhatt) (1993)
  • Geronimo - An American Legend (Soundtrack) (1993)
  • Talking Timbuktu (mit Ali Farka Touré) (1994)
  • River Rescue - The Very Best of Ry Cooder (1994)
  • Music by Ry Cooder (1995)
  • Last Man Standing (Soundtrack) (1996)
  • Buena Vista Social Club (1997)
  • The End of Violence (Soundtrack) (1997)
  • Primary Colors (Soundtrack) (1998)
  • Mambo Sinuendo (mit Manuel Galbán) (2003)
  • Chávez Ravine (2005)
  • My Name Is Buddy (2007)
  • I, Flathead (2008)
  • Ufo Has Landed - Ry Cooder Anthology (2008)

Weblinks


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