Cordillera Quimsa Cruz

Cordillera Quimsa Cruz

p1f1

Quimsa Cruz
Höchster Gipfel Jacha Collo (5.800 m)
Lage Departamento La Paz, Bolivien
Teil der Anden
Quimsa Cruz (Bolivien)
DEC
Quimsa Cruz
Koordinaten 17° 0′ S, 67° 20′ W-17-67.3333333333335800Koordinaten: 17° 0′ S, 67° 20′ W

Die Cordillera Quimsa Cruz ist ein Gebirgszug im Departamento La Paz in Bolivien.

Die Cordillera Quimsa Cruz gehört zu den abgelegensten Gebirgsregionen Boliviens und besitzt stark alpinen Charakter. Die Hochgipfel sind zum Teil stark vergletschert und zum Großteil aus stabilem Granitgestein aufgebaut. Der Name kommt aus der Aymara-Sprache und bedeutet soviel wie drei Kreuze. Die Bergkette hat eine Länge von 30 km und ist zwischen 9 und 15 km breit. Ungefähr 80 Gipfel ragen zwischen 4.900 und 5.760 Metern in die Höhe.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Kordillere Quimsa Cruz ist Teil der bolivianischen Cordillera Real und setzt die Reihe der Andengipfel von Illampu, Ancohuma, Huayna Potosí und Illimani in südöstlicher Richtung fort. Der ganzjährig schneebedeckte Gebirgszug liegt zwischen 16°53'S 67°28'W und 17°07'S 67°13'W im Grenzbereich zwischen den beiden Provinzen Loayza im Westen und Inquisivi im Osten und hat eine Länge von 30 km. Weiter im Südosten schließt sich der Höhenrücken der Cordillera Maso Cruz an. Im Norden wird das Gebirge durch den Cañon del Rio de La Paz begrenzt, im Süden durch den Paso de las Tres Cruzes.

Klima und Höhenstufen

Die Cordillera Quimsa Cruz unterteilt sich in vier Höhenstufen. Die Talschaften erstrecken sich von 2.500 bis 3.700 Metern Meereshöhe. Die durchschnittliche Temperatur liegt hier bei 12°C, mit einem Jahresniederschlag von 600 mm. Die Puna beginnt auf 3.700 m und endet auf etwa 4.000 m. Hier liegt der Jahresniederschlag nur noch bei 300 mm und die Durchschnittstemperatur bei 7°C.

Von 4.000m bis auf 4.800 m hinauf erstreckt sich das Alto Andino, das andine Hochland. Das Klima ist hier sehr kalt und semihumid. Es regnet vor allem in den Monaten von November bis März, die restlichen Monate sind ziemlich trocken. Die Durchschnittstemperatur fällt auf 5°C und die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei 600 mm. Darüber liegt die Nivale Zone. Diese ist spärlich bewachsen und vor allem von Fels und Eis geprägt. Hier liegt die Durchschnittstemperatur nur noch bei 1-2°C und die jährliche Niederschlagsmenge bei 700 mm.

Die Gletscher auf der Ostseite ziehen sich bis auf etwa 5.400 Meter Meereshöhe hinab, auf der Westseite bis 5.200 Meter. Die Gletscherfläche der Cordillera Quimsa Cruz macht 10 Prozent der Gesamtfläche der bolivianischen Gletscher aus. Diese liegt bei 566 Quadratkilometern, die der Cordillera Quimsa Cruz also bei etwa 57 km². Auch hier verlieren die Gletscher aufgrund der allgemeinen Erderwärmung stetig an Volumen.

Gipfel

Die Kordillere erhebt sich bis auf etwa 5.800 m und weist u.a. folgende Gipfel auf:

  • Jacha Collo (auch: Jachacunocollo) 5.800 m
  • Gigante Grande 5.748 m
  • Cerro Don Luiz 5.754 m
  • Pirámide de Atoroma 5.650 m
  • Huayna Cuno Collo 5.640 m
  • Nevado de Atoroma 5.565 m
  • Korichuma 5.500 m

Erschließung

Wichtigste Ortschaft am Fuß der Quimsa Cruz ist Quime, weitere wichtige Ortschaften sind Viloco, Araca, Mina Caracoles, Mina Argentina, Pacuni und Cairoma.

Die Kordillere Quimsa Cruz ist reich an mineralischen Bodenschätzen, so dass sich bis in Höhen von knapp 5.000 m Bergbaustollen und Minenlager befinden. Zugangsort zum Erzabbau ist in erster Linie der Ort Viloco, der bis in die 1920-er Jahre eine prosperierende Bergbaustadt mit Kino und eigenem Telefonsystem gewesen ist, außerdem Dörfer wie Mina Argentina und Mina Caracoles. Es werden vor allem Zink, Zinn, Kupfer, Wolfram und Blei, aber auch Gold und Silber abgebaut.

Flora

Die Flora in der Cordillera Quimsa Cruz ist stark von der Höhenlage abhängig und gehört zu den vielfältigsten im Hochland Boliviens. Nahe Araca befindet sich einer von zwei Orten in Bolivien und vier in den Anden insgesamt wo noch die Riesenbromelie Puya Raimondy anzutreffen ist. In den Höhenlagen wächst die typische Andenvegetation wie das harte Moos Bofedales oder das ebenfalls harte Ichugras. In den gemäßigten Höhenlagen finden sich Unmengen von Blumenarten. Die einzigen verbliebenen Baumarten sind Eukalyptus und Quinual. Zusätzlich kommen in den Talgebieten noch Reatama, Tico, Aliso, Molle, Lambrada, Jamillo, Verwena, Chilliwa, Paiqo, Muña, Cardo und Sauce vor. In der Puna findet sich Sewenkha, Nunumaya, Mutumutu, Chachacoma, Quoa, Warichillkha und Umachillkha. In den Hochanden bleiben dann nur noch Ichu, Pasto Pluma, Pasto Bandera, Napha, Chiji, Anawaya und Thola übrig.

Fauna

Viele der typischen andinen Hochlandbewohner sind auch im Quimsa Cruz Gebiet anzutreffen. Neben dem sehr selten gewordenen Condor sind auch Falken und kleinere Adlerarten anzutreffen. Die größte bodenlebende Tierart ist der Brillenbär, der ebenso wie der Puma kaum noch anzutreffen ist. Der Andenfuchs ist dagegen häufiger zu sehen, ebenso wie diverse Wildkatzenarten. Deren Beutetiere sind vor allem Mäuse, aber auch Hasen und Viscachas. In den zahlreichen Bergseen sind mittlerweile Forellen eingesetzt worden.


Quellen


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